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Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt: Wie man sein Wunschgewicht dauerhaft hält (German Edition)

Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt: Wie man sein Wunschgewicht dauerhaft hält (German Edition)

Titel: Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt: Wie man sein Wunschgewicht dauerhaft hält (German Edition)
Autoren: Peter Mersch
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Gehirns gewissermaßen. Und sie hat zur Folge, dass man dann ständig selbst – und zwar durch die Einhaltung entsprechender Diäten und gegebenenfalls durch mehr Bewegung (Sport) – für eine ausgeglichene Energiebilanz sorgen muss. Ein Org a nismus, der jede überschüssige Kalorie als Fett abspeichert, dessen energiehungrigstes Organ aber angeblich überhaupt kein Fett zur Ene r giegewinnung nutzen kann, ist dazu selbst nicht in der Lage.
    Die Analysen der vorangegangenen Kapitel kamen deshalb zu dem Schluss, dass die wichtigste Maßnahme, um Übergewicht langfristig abzubauen beziehungsweise erst gar nicht entstehen zu lassen, die Wiede r herstellung der Ketolysefähigkeit des Gehirns ist, das heißt, die Reaktivi e rung der Fähigkeit, Ketonkörper (bestimmte, in der Leber hergestellte Fettabbauprodukte) übergangslos und anstelle von Glukose zur Energi e gewinnung zu nutzen.
    Da dies immer wieder missverstanden wird, möchte ich es lieber noch einmal zu viel als zu wenig sagen: Es geht dabei nicht darum, möglichst lange (gegebenenfalls lebenslänglich) im Zustand der Ketose (hoher Anteil von Ketonkörpern im Blut) zu verbleiben, sich jeden Tag möglichst kohlenhydratarm zu ernähren und große Fleischmengen zu verspeisen. Das eigentliche Ziel ist nicht das Erreichen eines Zustands (zum Beispiel der Ketose), sondern die Wiedererlangung einer Fähigkeit, die zu den Grun d kompetenzen aller Menschen zählt. Säuglinge werden mit ketolysefähigen Gehirnen geboren. Die natürliche Fähigkeit des Gehirns, Ketonkörper als Energieträger zu nutzen, geht erst nach dem Abstillen und mit der Umste l lung der Ernährung des Kindes auf kohlenhydratreiche Nahrung verloren.
    Fähigkeiten erlangt man gemeinhin durch Lernen und Üben. Dabei kann man sich allerdings zeitlich begrenzen. Es ist im Allgemeinen nicht erforderlich, 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche zu lernen und zu üben, nur um eine Fähigkeit (wieder) zu erlangen.
    Wenn Sie beispielsweise Spanisch lernen möchten (die Fähigkeit, in Spanisch zu kommunizieren), weil sie regelmäßig nach Spanien in Urlaub fahren, dann werden sie vermutlich zu Beginn größere Anstrengungen unternehmen müssen, bis Sie die Sprache ausreichend beherrschen. Ist das jedoch einmal der Fall, können Sie die Sache auch wieder ein wenig gelassener angehen. Möglicherweise reicht es dann sogar, ihre Sprac h kenntnisse einmal pro Jahr während des Urlaubs aufzufrischen.
    Mit der Wiedererlangung der Ketolysefähigkeit, die den meisten Menschen schon in Kindesalter abhandengekommen ist, verhält es sich ganz ähnlich. Die allererste Reaktivierung der Fähigkeit ist nur durch tage- bis woche n lange drastische Kohlenhydratreduzierung oder durch Fasten zu erreichen. Solche Phasen sind jedoch in aller Regel kein „Zucker“schlecken. Eine Entwöhnung des Gehirns von der ach so geliebten Glukose kann genauso anstrengend und mit inneren Widerständen verbunden sein, wie der Versuch eines starken Rauchers beziehungsweise Trinkers, ganz auf Zigaretten beziehungsweise Alkohol zu verzichten. Ist die Fähigkeit dann aber erst einmal reaktiviert, geht sie nicht sofort wieder verloren. Man muss den Zustand, der zur Wiedererlangung der Fähigkeit führte (Fasten, ketogene Diätphase etc.), nicht permanent aufrechterhalten. Es ist wie beim Erlernen einer Fremdsprache: Einmal erworbene Kenntnisse müssen lediglich gelegentlich wieder aufgefrischt werden, dann können sie im Grunde für immer erhalten bleiben.
    Das Maßnahmenkapitel richtete sich in vielen Ratschlägen an beide Anwendertypen: an diejenigen, deren Gehirn noch glukoseabhängig ist und die die Ketolysefähigkeit erstmalig reaktivieren möchten, und an andere, deren Gehirn bereits Ketonkörper verarbeiten kann und die die zurüc k erlangte Fähigkeit nicht schon bald wieder verlieren möchten. Ich habe versucht, hier und dort kenntlich zu machen, welcher Ratschlag sich primär an den einen Anwendertyp und welcher eher den anderen richtet, gebe aber gerne zu, dass dies beim ersten Lesen nicht immer leicht ersichtlich sein mag.
    Und ich habe versucht darzulegen, wie Sie selbst herausfinden können, ob Ihr Gehirn in ausreichendem Maße Ketonkörper verarbeiten kann (zu welchem Anwendertyp Sie folglich gehören): Sollten Sie problemlos in der Lage sein, einen ganzen Tag (24 Stunden) mit nur ganz wenigen (oder besser gar keinen) Kohlenhydraten zu überstehen, ohne Heißhunger zu bekommen oder in der Leistungsfähigkeit abzufallen, dann
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