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Gestern, heute - jetzt

Gestern, heute - jetzt

Titel: Gestern, heute - jetzt
Autoren: Kelly Hunter
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perfekt zur Geltung. Ich habe dir doch gesagt, der Designer weiß, was er tut.“
    „Das sollte er auch angesichts der Preise, die er verlangt. Aber du hast recht, er versteht wirklich etwas von seinem Handwerk. Du wirst darin atemberaubend aussehen.“ Gabrielle warf ihr einen fragenden Blick zu. „Normalerweise würde ich noch ein wenig länger von dem Kleid schwärmen, aber meine Neugier bringt mich um. Rafe war also hier?“
    „Hm, ja.“ Simone hängte das Kleid wieder in den Schrank und schloss die Tür.
    „Und?“, hakte Gabrielle ungeduldig nach.
    Simone dreht sich um. „Und was?“
    „Hör auf, Zeit zu schinden. War er höflich?“
    „Einigermaßen.“
    „Und warst du höflich?“
    „Natürlich“, erwiderte sie leichthin.
    „Es war ein Desaster, stimmt’s?“, fragte Gabrielle düster.
    „Ja.“
    „Hast du immer noch Gefühle für ihn?“
    „Wir sind zusammen aufgewachsen, Gabrielle. Ich werde immer Gefühle für ihn haben. Daran wird sich nie etwas ändern.“
    „Also gut, anders formuliert. Begehrst du ihn immer noch?“
    Man konnte sich doch immer darauf verlassen, dass Gabrielle direkt auf den Punkt kam. „Das ist schwer zu sagen.“
    „Versuch es trotzdem“, forderte ihre Freundin sie auf. „Oder warte. Begehrt er dich immer noch?“
    „Er konnte nicht schnell genug wegkommen“, versetzte Simone. „Beantwortet das deine Frage?“
    „Überhaupt nicht“, seufzte Gabrielle. „Ich wusste, dass du eine wenig aussagekräftige Zeugin abgeben würdest. Was meinst du wohl, warum ich dabei sein wollte?“
    Ein diskretes Klopfen an der Tür ertönte. Simone zuckte erst zusammen, dann erstarrte sie, doch das Klopfen wurde weder lauter noch hartnäckiger. Es musste der Zimmerservice sein.
    „Darf ich?“ Gabrielle warf ihr einen neugierigen Blick zu, ehe sie auf die Tür zuging und sie öffnete. Draußen stand eine lächelnde Sarah, die gleich darauf einen Wagen hereinschob, der mit Essen, eleganten Weingläsern und einer Flasche Semillon Blanc beladen war.
    „Sarah, genau im rechten Moment“, sagte Gabrielle, während sie der Hotelangestellten half, den Wagen in der Mitte des Raums zu platzieren. „Hast du Rafe heute gesehen?“
    „Ja.“
    „Wie sah er aus?“
    „Verbissen.“
    „Nicht sexy?“, fragte Gabrielle schamlos.
    „Er sieht immer sexy aus“, entgegnete Sarah und presste eine Hand aufs Herz. „Sexy und verbissen war eine neue Kombination für ihn, aber er hat es mit Fassung getragen. Soll ich euch den Wein einschenken?“
    „Einen doppelten für mich“, bat Simone.
    Gabrielle kicherte. „Du willst ihn immer noch!“
    „Das habe ich nicht gesagt“, empörte sich Simone. „Sarah, habe ich das gesagt?“
    Lächelnd reichte Sarah ihr ein Glas, das randvoll gefüllt war. „Dann sind Sie also diese Frau.“
    „Wie bitte?“
    „Die Frau, die ihn so erzürnt hat. Die ihm entwischt ist. Die Frau, die ihn für alle anderen Frauen ruiniert hat“, erklärte Sarah hilfreich.
    „Oh, das ist ganz schön hart“, mischte sich Gabrielle ein und nahm dabei ein wesentlich weniger volles Glas entgegen. „Hart, aber beunruhigend wahr.“
    „Ich habe ihn nicht für alle anderen Frauen ruiniert!“
    „Nicht absichtlich“, gab Gabrielle zu. „Wenn du das getan hättest, wärst du nicht meine beste Freundin.“ Sie trank einen Schluck, dann blickte sie Simone ernst an. „Du brauchst einen Plan.“
    „Ich habe einen Plan. Bis zu deiner Hochzeit durchhalten und dann abreisen.“
    „Du brauchst einen besseren Plan“, erklärte Gabrielle nachdenklich. „Sarah, kannst du Inigo fragen, ob wir heute Nachmittag das Hochzeitsmenü planen können? Sagen wir so gegen fünf?“
    „Wird gemacht“, erwiderte Sarah und ging auf die Tür zu.
    „Wer ist Inigo?“, erkundigte sich Simone.
    „Der Restaurantleiter“, antwortete Gabrielle. „Er ist sehr wählerisch, was die Speisenfolge angeht. Man könnte ihn für einen Franzosen halten.“
    „Die meisten von uns halten ihn für verrückt“, verriet Sarah, die bereits an der Tür stand. „Aber er sorgt für einen hervorragenden Service im Restaurant. Schon seit Wochen versucht er, Gabrielle auf eine Menüfolge festzunageln.“
    „Ich habe auf deine Ankunft gewartet“, sagte Gabrielle zu Simone, während Sarah die Tür hinter sich schloss. „Meine Entscheidungsfähigkeit hat mich zeitweilig verlassen. Dabei fällt mir gerade ein, wenn wir beide uns auch nicht einigen können, haben wir immer noch keine Entscheidung gefällt. Es ist
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