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Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)
Autoren: Sydney Croft
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spielen wollte oder sich unterwarf – oder verletzt war. »Meine Güte, ich kann nicht schlafen, denn ich höre ständig dein Geheul – und Riks Schreie. Ich kann nicht essen. Verdammt, ich kann gar nichts mehr.«
    Winselnd legte das Tier eine Pfote auf Trances Schultern und drängte ihn, aufzustehen. Dazu war er nicht fähig. Das Gesicht in den Händen vergraben, krümmte er sich zusammen.
    »Warum hast du es getan? Warum ausgerechnet mein Vater?«, flüsterte er sich selbst zu, nicht dem Biest. Aber es jaulte jammervoll, als wollte es ihm erklären, warum.
    Dafür gab es keinen Grund – niemals würde er einen finden. Denn Arthur war einfach da gewesen und das Tier, das in Rik lebte, bis zur Raserei gequält worden.
    »Ich habe meinen Vater verloren, Rik«, stieß er hervor. »Alle, die ich liebte, habe ich verloren. Und ich nahm mir vor, kein Mensch würde mir jemals wieder irgendwas bedeuten. Nur mehr meine Arbeit. Und dann bist du aufgetaucht und hast mir alles vermasselt.«
    Mit einem dumpfen Aufprall legte sich die Wölfin an seine Seite und presste ihren warmen Körper an ihn, als versuchte sie ihn zu trösten. Oder sie brauchte selber Trost. Dann entstand tiefe Stille. Trance hob den Kopf. Hatte Cujo etwas gesehen, das sein Jagdfieber weckte?
    Nein, das Tier lag auf dem Rücken, den Bauch der Nachtluft ausgeliefert, den Hals exponiert – für ihn.
    Es wollte nicht sterben – Rik auch nicht. Das wusste Trance. Aber irgendwie schien ihm die Wölfin einen Kampf anzubieten, Auge um Auge.
    »Das kann ich nicht tun, Rik. Unmöglich. Niemals könnte ich das. Es war nicht deine Schuld.«
    Blitzschnell richtete die Wölfin sich auf, warf ihn fast von den Knien und saß neben ihm. In der nächsten Sekunde presste Trance sein Gesicht an Cujos pelzigen Hals – bis er starke Hände auf seinen Schultern spürte und den warmen Duft von Riks glatter Haut einatmete.
    »Du hast mir das Leben gerettet, Trance. Niemals werde ich dir diese Schuld zurückzahlen können.«
    Er rückte ein wenig von ihr ab, um ihr in die Augen zu schauen. »Gar nichts schuldest du mir. Das würde mir gar nicht liegen, denn solche Rechnungen präsentiere ich niemandem.«
    »Warum bist du hierhergekommen?«
    »Neuerdings gehe ich nachts spazieren, statt zu schlafen«, erwiderte er gereizt. »Ich habe nicht erwartet, dich hier im Wald zu treffen.«
    »Nun, hier bin ich.« Beinahe klang ihre Stimme herausfordernd. Die Rik, die er im Club kennengelernt hatte, kehrte zurück. Und sie war nackt, von sanftem Silberlicht umflossen, sogar noch schöner als in den Erinnerungen, die ihn während der letzten Tage verfolgt hatten. »Mit unserer Begegnung in London habe ich mich verändert. Auch die Wölfin ist nicht mehr dieselbe. Ich weiß, die Leute behaupten, ein Mensch würde sich niemals ändern, ebenso wenig wie tierische Instinkte. Daran glaube ich nicht mehr – nach allem, was ich beobachtet habe. Schlichte Freundlichkeit kann sehr viel bewirken. Und ich hoffe, das gilt genauso für die Verzeihung, die du mir vielleicht gewähren wirst.«
    Er wehrte sie nicht ab, als sie ihn küsste, ihren nackten Körper an seinen schmiegte und seinen Rücken auf das weiche Bett aus Blättern hinabsenkte, das den Waldboden verhüllte. Dann ließ er sich ausziehen, lag reglos vor ihr, roch das Aroma von Kiefernnadeln und den schwülen Duft wachsender Sinnenlust.
    Sobald er nackt war, stützte er sich auf seine Ellbogen und beobachtete, wie sie ihn bestieg. Langsam nahm sie ihn in sich auf, mit rhythmischen Bewegungen, und ihre feuchte Hitze entlockte ihm einen Schrei hungriger Sehnsucht, der aus der Tiefe seiner Seele drang.
    TRANCE ZOG SICH AN UND BEGLEITETE RIK zum Ufer des Sees, wo sie ihre Kleidung zurückgelassen hatte. Sie schlüpfte hinein, dann wanderten sie zum Quartier zurück.
    Seit dem Liebesakt hatten sie kein einziges Wort gewechselt. Vor dem Gebäude angekommen, setzten sie sich auf eine Bank.
    »Wenn dein Training beendet ist, ziehst du zu mir«, sagte er.
    »Ein ziemlicher Schritt …«
    »Plagen dich denn irgendwelche Zweifel?«
    »Mich?« Rik drückte seine Hand. »Keineswegs. Um dich sorge ich mich. Bist du sicher, dass du verkraften wirst, wie ich bin?« Sie starrte auf ihren Schoß hinab. »Was ich getan habe?«
    »Schau mich an.« Als sie nicht gehorchte – seinen Wunsch nicht erfüllen konnte, legte er einen Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht. »Lange genug hast du dich wegen der Ereignisse an jenem Tag gequält – und meine
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