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Geocaching - Jetzt kommst du ins Spiel

Geocaching - Jetzt kommst du ins Spiel

Titel: Geocaching - Jetzt kommst du ins Spiel
Autoren: Kai Niemeyer
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Station. 
     
    Der Weg führt vom Parkplatz über eine kurze Strecke Feldweg direkt in den nahen Wald. Hier soll er also sein Unwesen treiben, der fiese Unhold. Ich bin wirklich gespannt was uns erwartet. Immer weiter geht es in den Wald. Irgendwann wird aus den kleinen weißen Reflektoren ein großer oranger Pfeil. Und der zeigt direkt auf eine metallene Dose mit fettem Handgriff unten zwischen den Wurzeln eines Baumstumpfes. Unter lautem Geschnatter zerren die Kinder der Truppe die Dose hervor. Wir drängeln uns um die metallene Schachtel, gespannt auf deren Inhalt. Alle murmeln im Schein der Lampen durcheinander und irgendjemand hustet leise. Ich blicke auf und schaue prüfend in die Runde. Wer hat denn da gerade gehustet?! Das hörte sich aber nicht nach einem von uns an. Auch mein Gegenüber schaut sich fragend um.  Na egal! Die Anweisungen zum finden der zweiten Station werden eben vorgelesen da hustet doch schon wieder jemand. Viel lauter als eben.  Jetzt haben es die anderen auch gehört. Das war definitiv niemand von uns. Zu tief und rau war die Stimmlage! Schlagartig ist es mucksmäuschen still im Wald. Alle halten den Atem an und lauschen gespannt ins Dunkel.  Ich bekomme eine Gänsehaut. Wir sind nicht alleine. Hier ist noch jemand im Wald. Ehe ich den ersten Ton heraus bekomme höre ich von rechts etwas durch den Wald kommen. Was ist das denn um Himmels willen. Hört sich an wie... Hufschlag!? Kommt da etwa ein Pferd?!  Nachts im Wald? Und wie es kommt. Lauter und lauter wird das Getrampel. Verflucht, daß muss aber ein Riesenvieh von Pferd sein das da auf uns zu stürmt. Oder sollte er das etwa sein, der Buschteufel?!! Alle Mann in Deckung! Jetzt ist er da!!!!  Aber da ist nichts, nichts und niemand bricht durch das Dickicht um uns anzugreifen und der Hufschlag verflüchtigt sich nach links. Gleich darauf ertönt das urzeitliche Gebrüll eines Tyrannosaurus Rex vermischt mit dem Donnern eines eruptierenden Vulkanes. Ich fange breit an zu Grinsen. Und auch meine Begleiter haben es nun begriffen, da hat der Owner doch tatsächlich zwei Lautsprecher in die Bäume gehängt die hier gerade für die fulminante Geräuschkulisse gesorgt haben. Die Begeisterung ist groß und wir freuen uns wie die Schnitzel, auch wenn einige noch ein wenig blass um die Nase wirken. Die Dose aus Metall muss irgendwie als Schalter fungieren und hat beim ziehen die Tonaufnahme gestartet. Wir sind sowas von begeistert das wir das ganze gleich noch mal ausprobieren. Der Wahnsinn! Weiter geht es durch den Wald. Jetzt quatschen wir nicht mehr durcheinander. Alle sind gespannt auf das was da wohl als nächstes kommt. „Sind wir eigentlich noch auf dem richtigen Weg?“ will ich wissen. „Ich sehe gar keine Reflektoren mehr.“   Die Antwort bekomme ich sogleich. Den Weg weisen uns nun die leuchtend roten Augen von kleinen Fledermäusen überall in den Bäumen. Und da, wieder einer von diesen orangen Pfeilen. Ok, wer will diesmal die Tonaufnahme starten Freiwillige vor.  Wir entscheiden das mein Cousin darf. „Ruhig jetzt ich zieh!“ sagt er und im selben Moment als er die Dose zieht springt wie aus dem nichts der Buschteufel riesengroß und mit grell leuchtenden Augen aus dem Unterholz auf uns zu. Jetzt ist Stimmung im Gehölz. Die Damen schreien wie am Spieß, die Kinder sind auf der Flucht und die Herren der Schöpfung starren geschockt mit schlaff am Körper hängenden Armen und offenen Mündern auf das widerliche Monster. Es schaut uns mit seinen unheimlichen Augen  an und nach einem kurzen Moment sagt es: „Hey, du musst doch keine Angst haben. Ich will doch nur spielen.“  Und es erklingt das gleichnamige Lied von Annett Louisan.  Das war der Hammer, das war echt der Hammer. Ich hätte mir gerade fast… Hammer!
     

     
     Wir haben den „Buschteufel“ gefunden. Eine 1,50 Meter große Strohpuppe gespickt mit kleinen Lämpchen und zwei leistungsstarken LED`s als Augen. Festgeschraubt auf einem Federmechanismus der wieder durch das ziehen der Dose ausgelöst wurde. Mit vereinten Kräften drücken wir den Teufel zurück in seine Ausgangsposition im Gebüsch. Und auch hier müssen wir unbedingt noch mal auslösen. Was für ein Spaß. Ein wenig kurz vielleicht aber dafür umso heftiger. Ein Cache der in die Geschichte eingehen wird. 
    Leider ist der „Buschteufel“ schon vor langer Zeit archiviert worden. Wirklich Schade.
     

Cache im Puff
    Vor ein paar Wochen ist das örtliche Freudenhaus abgebrannt und hat
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