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Genoveva - Die schoensten 156 Opern der Welt

Genoveva - Die schoensten 156 Opern der Welt

Titel: Genoveva - Die schoensten 156 Opern der Welt
Autoren: Robert Robert u Reinick Schumann
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Euch führt:

    Ein großer Sieg (so spricht man)

    Sei über Abdorrhaman jüngst erkämpft –

    GENOVEVA.

    Ein Sieg, ein Sieg! O Freude!

    Doch wie, Siegfried ließ ohne Kunde mich? –

    GOLO.

    Gerüchte eilen schneller ja als Menschen –

    Auch spricht man von der bald'gen Rückkehr

    Des Heeres –

    GENOVEVA.

    Siegfried's auch? O wär' es wahr?

    GOLO.

    Dies alles hat die Burschen aufgeregt –

    Von Neuem toben sie, ich geh'

    Zum Schweigen sie zu bringen.

    GENOVEVA.

    Laßt , laßt – die Freude reizt zum Singen,

    Auch mich – Ihr singt so artig, laßt

    Mit einer sanften Weise uns

    Den wilden Lärm betäuben – kommt, dort ist die Zither.

    GOLO.

    's sind Monden her, daß ich schon nicht mehr sang.

    GENOVEVA.

    So wirds nur um so frischer klingen –

    Ohn ' Widerspruch! – das Lied,

    Das aus dem Elsaß uns der Sänger lehrte –

    GOLO.

    Ihr könntet Steine singen machen

    Durch Euer Bitten, schöne Frau!

    GENOVEVA.

    Das Schmeicheln, Golo, scheint Euch eigen,

    Singt denn, laßt Euer Herz erweichen!

    GOLO.

    O anmuthvollste Zauberin!

    Duett.

    Wenn ich ein Vöglein wär',

    Und auch zwei Flüglein hätt',

    Flög' ich zu dir!

    Weil's aber nicht kann sein,

    Bleib ich allhier !

    Bin ich gleich weit von dir,

    Bin ich doch im Schlaf bei dir,

    Und red ' mit dir!

    Wenn ich erwachen thu '

    Bin ich allein!

    Es vergeht kein' Stund ' in der Nacht,

    Da mein Herze nicht erwacht

    Und an dich gedenkt,

    Daß du mir viel tausendmal

    Dein Herz geschenkt!

    Nicht länger halt' ich mich,

    Die Gluth verzehrt mich!

    Zu ihren Füßen, zu ihren Füßen,

    Daß sie's erfahre –

    Alles, Alles!

    GENOVEVA.

    Was ist Euch? –

    GOLO.

    Genoveva, verzeiht mir! –

    GENOVEVA.

    Erst stehet auf, es ziemt Euch nicht zu knie'n !

    GOLO.

    Nicht eher als Ihr mir verzieh'n –

    Ich täuscht' Euch –

    GENOVEVA.

    Wohlan – verzeiht Euch Gott, verzeih'

    Auch ich Euch –

    GOLO.

    Ich raubt' Euch – ahnet Ihr? –

    Damals als Siegfried Abschied nahm –

    GENOVEVA.

    Golo, ich sah Euch niemals so – Ihr seid wohl krank? –

    GOLO.

    Du schlugst die Wunde, still' nun auch

    Das Blut, das strömende, des Herzens!

    GENOVEVA.

    Ein böser Dämon gab dies Wort Euch ein,

    Besinnet Euch, mit wem Ihr sprecht!

    GOLO.

    O Zauberin, Du hast das Leben mir

    Durch Kunst entführt –

    GENOVEVA.

    Was sprecht Ihr da? –

    Erwacht, denn Ihr verkennet mich!

    Ich bin es, Genoveva, die jetzt spricht,

    Gemahlin Eures Herrn, des Grafen Siegfried!

    GOLO.

    Hör' denn, Du meines Herrn Gemahlin –

    Daß ich es reden, aussagen könnte,

    Worte finden, Töne –

    GENOVEVA.

    Es fällt ihn Wahnsinn an – wer steht mir bei! –

    Wo flieh' ich hin! Drago! Angelo! hört Niemand mich?

    GOLO.

    Du liebst mich, holde Braut,

    Da ist der Tag begonnen,

    Da regt und rührt's sich laut,

    Da brechen aus den Knospen alle Wonnen –

    GENOVEVA.

    O Siegfried, mein Gemahl,

    Wann kehrst du wieder!

    GOLO.

    Nenn' ihn nicht –

    Sein Nam' ist Tod!

    Mein bist Du, mein –

    GENOVEVA.

    Allmächtiger Gott!

    GOLO.

    In meine Arme, Weib! –

    GENOVEVA.

    Zurück!

    GOLO.

    An meine Brust!

    GENOVEVA.

    Zurück, ehrloser Bastard !

    GOLO.

    Das Wort, das traf, –

    Das Wort, das schlug, –

    Fluch Dir! –

    Kein Schlaf soll über diese Augen kommen,

    Kein' Speis' und Trank

    Ueber diese Lippen,

    Bevor Du vernichtet! –

    DRAGO.

    Dem Himmel Dank, daß ich Euch finde,

    Im ganzen Schlosse sucht ich Euch!

    GOLO.

    Drago, einandermal ! laß jetzt mich nur!

    DRAGO.

    Ihr müßt mit mir – die Buben unten

    Verweigern mir Gehorsam.

    GOLO.

    Zwing' sie dazu, was kümmert's mich!

    DRAGO.

    Das trüg' ich auch! Doch hört – sie lästern – –

    GOLO.

    Mich vielleicht? –

    Laß sie – was kümmert's Dich?

    DRAGO.

    Nicht Euch –

    Nein denkt – sie wagen's unsre Gräfin selber zu

    Beschimpfen –

    GOLO.

    Was denn sprachen sie?

    DRAGO.

    Kaum mag ich's nacherzählen, das Schändlichste –

    GOLO.

    Sprich nur –

    DRAGO.

    Sie sagen: mit dem jungen

    Kaplan, den jüngst Hidulfus

    Hieher gesandt, stünd' sie vertrauter,

    Als es Graf Siegfried wissen dürfte –

    Denkt, die Schurken! –

    GOLO.

    Drago,

    Die Schurken – – sprachen wahr !

    DRAGO.

    Herr Golo! –

    GOLO.

    Ich weiß noch mehr –

    DRAGO.

    Ich kann's nicht glauben –

    Die edle Gräfin –

    GOLO.

    Diese Nacht noch

    Hat sie ihn herbeschieden –

    DRAGO.

    – mit ihm zu beten

    Vielleicht –

    GOLO.

    ja, ja, zu beten, daß
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