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Genoveva - Die schoensten 156 Opern der Welt

Genoveva - Die schoensten 156 Opern der Welt

Titel: Genoveva - Die schoensten 156 Opern der Welt
Autoren: Robert Robert u Reinick Schumann
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sitzen,

    Doch ahnt' ich Schlimmes nicht!

    SIEGFRIED.

    Das Schlimme

    Seh ' ich noch nicht! So sittsam wie sie blickt,

    So scheint sie nur als Herrin sich

    Zu fühlen, er als Diener.

    GOLO.

    Wohl dem, der da vertraut!

    SIEGFRIED.

    Könnt noch ein Bild ihr hexen,

    Aus jüngster Zeit ein Stück?

    MARGARETHA.

    Drei Bilder steh'n in meiner Macht

    Mehr nicht! Wollt noch das Ihr?

    SIEGFRIED.

    Das letzte denn!

    MARGARETHA.

    Erscheint, erscheint, erscheint!

    Drittes Bild.

    STIMMEN HINTER DER SCENE.

    Leiser Tritt durch's stille Haus!

    Ferne der, der sie bewacht!

    Sei verschwiegen, dunkle Nacht,

    Lösch' die hellen Lichter aus!

    Von dem Baum im Paradies,

    Deß ' verbotne Frucht so süß,

    List'ge Schlange brich' auf's Neu'

    Goldne Frucht und kriech' herbei!

    SIEGFRIED.

    Schurke, Drago! –

    Golo, räche mich! –

    MARGARETHA.

    O Gott!

    Furchtbar Gesicht, verschwind!

    DRAGO'S GEIST.

    Umsonst versuchst Du Deine Macht an mir!

    MARGARETHA.

    Wer sandte Dich!

    GEIST.

    Der Herr!

    MARGARETHA.

    Ich kenn' ihn nicht!

    GEIST.

    Du riefst ihn an, –

    Und er gebietet Dir durch meinen Mund:

    Schnell mach' Dich auf, dem Grafen Siegfried,

    Was Du an ihm gefrevelt, zu gesteh'n .

    MARGARETHA.

    Und thu ' ich's nicht?

    GEIST.

    So wird

    Dir binnen Mondesfrist der Holzstoß aufgerichtet,

    Du stirbst den Feuertod – so ist's bestimmt!

    MARGARETHA.

    So tödt ' ich mich vorher!

    GEIST.

    Versuch' es nicht! In Flammen wirst

    Du Salamander sein, Im Schooß der Erde Wurm,

    Und gegen Stahl und Eisen wie von Stein!

    MARGARETHA.

    Entsetzen packt mich –

    GEIST.

    Ja,

    So ist's bestimmt, so wird's erfüllt!

    MARGARETHA.

    Schon lecken die Flammen am Holz –

    Sie faßen mich blutigroth !

    Wie es nagt, wie es brennt! O Tod!

    Fürchterlich, fürchterlich!

    Wo flieh' ich hin,

    Wo berg' ich mich!

    Herr des Himmels,

    Hab' Erbarmen!

    Luft!

    Hülfe! Rettung! – –

    Siegfried! Siegfried! –

Vierter Akt.

    Wilde Felsengegend.

    GENOVEVA.

    Steil und steiler ragen die Felsen, –

    Drohende Gründe! Schreckliche Wildniß ! –

    Sagt, wann sind wir am Ziele?

    CASPAR UND BALTHASAR.

    Bald!

    GENOVEVA.

    Der Tag ist schwül, die Füße schmerzen,

    Gönnt eine Weile Ruhe der Müden!

    CASPAR UND BALTHASAR.

    Vorwärts jetzt!

    GENOVEVA.

    Grausames Leid fügt Ihr mir zu! –

    Fürchtet Ihr nicht, der einst erscheinen,

    Der einst mich rächen wird?

    CASPAR UND BALTHASAR.

    Heuchlerin schweigt!

    GENOVEVA.

    Wehe mir Armen! –

    Hier führt kein Weg zurück.

    BALTHASAR.

    Hier wartet!

    GENOVEVA.

    Weh' mir, kaum halt' ich aufrecht mich.

    CASPAR UND BALTHASAR.

    Gaunerlied.

    Sie hatten beid ' sich herzlich lieb,

    Spitzbübin war sie, er ein Dieb.

    Wenn Schelmenstreich' er macht',

    Sie warf sich hin und lacht',

    Und lacht'.

    Um sechse früh ward er gehenkt,

    Um sieben drauf in's Grab gesenkt;

    Sie aber schon um acht

    'nen andern küßt ', und lacht',

    Und lacht'.

    GENOVEVA.

    Die letzte Hoffnung schwindet,

    Bald ist's vorüber! –

    Sterben müssen, so jung,

    Sterben von Mörderhand, –

    Preisgegeben der Schande!

    Zeigt kein Ausweg sich? erscheint kein Retter?

    Siegfried, Siegfried, hörst du die Stimme nicht

    Deines Weibes, das dich treu geliebt?

    Und die Schuld wird einst zu Tage kommen.

    Und sehnsuchtsvoll wirst du mich rufen,

    Und trösten kann ich dich nicht,

    Siegfried, sagen dir nicht,

    Wie ich vergeben

    Alles Weh um deinetwillen! –

    Zeigt kein Ausweg sich? erscheint kein Retter?

    Was leuchtet hier aus dunklem Versteck –

    Ein Kreuz, ein Muttergottesbild!

    – Dies sah'n sie nicht, sie hätten

    Den letzten Trost mir geraubt! –

    O heil'ge Jungfrau, blick' auf mich,

    Gieb ' Kraft, das Bitterste zu tragen!

    Mich geb' ich hier in Deine Hand,

    O zieh' sie nicht zurück,

    Die Du zum Heil mir ausgestrecket ,

    Du leitest mich zu meinem Glück,

    Gieb daß dazu kein Weg mich schrecket ! –

    Wie wird die Luft von Tönen wach,

    Wie weh'n zum Herzen mir sie mild!

    Und Fels und Wald hallt von den Tönen nach,

    Wie wird auf einmal alles Leid gestillt!

    Was schau' ich! Oeffnet sich der Höhle Dach?

    Der Himmel über mir von Glanz erfüllt

    Und in dem Glanz der Liebe Bild!

    Allgütiger! Sieh mich vor Dir im Staube.

    Was ist vor Deines Himmels Herrlichkeit

    Der Menschen Noth , der Erde kurzes Leid!

    Du läßt mich der Verzweiflung nicht zum Raube!

    Du Liebesquell, mein Hort, an den ich glaube,

    Durch Trübsal führst Du ein zur Seligkeit!

    Ich
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