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Geloescht

Geloescht

Titel: Geloescht
Autoren: Teri Terry
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kaum kennt.
    3,4 …
    Â»Kyla, du kannst mich zeichnen. Jetzt sofort.«
    Sie zieht den Skizzenblock hervor und legt mir einen Stift in die Hand.
    Ich zeichne.

»Darf ich es sehen?« Amy reckt ihren Kopf vor, aber ich drehe meine Skizze weg.
    Â»Noch nicht. Halt still oder ich bekomme es nicht fertig.«
    Â»Jawohl, Madame …«
    Â»Es dauert nicht mehr lang.« Ich schaue wieder zu Amy und dann auf meine Zeichnung, um ein paar letzte Striche zu machen.
    Amy lächelt. »Was sagt dein Levo?«
    Ich wende mein Handgelenk. »5,2, stabil.«
    Die Tür geht auf, aber ich sehe nicht hoch.
    Â»Seid ihr Mädels bereit fürs Frühstück?«, fragt Mum.
    Â»Fast.« Ich schaue noch einmal zu Amy, dann auf die Skizze in meinen Händen. Ein letzter Strich. »Fertig«, sage ich.
    Â»Lass mich sehen!« Amy springt auf und Mum kommt zu uns herüber.
    Â»Das ist sehr gut!«, ruft Amy.
    Mums Mund formt ein rundes O der Überraschung. »Das ist Amy! Du hast sie genau getroffen, einfach so. Ich möchte das Bild gerne rahmen lassen und an die Wand hängen. Darf ich?«
    Ich lächle. »Ja klar.«
    Zum Frühstück gibt es Pfannkuchen. Mit Butter, die darauf schmilzt, und Sirup oder Himbeermarmelade. Ich probiere beides zusammen: sehr lecker.
    Â»Aber glaub mal nicht, dass du jeden Tag so schlemmen kannst«, sagt Mum zu mir. Meine Skizze von Amy hängt mit einem Magnet am Kühlschrank, statt in einem Rahmen an der Wand, und Mums Worte sind wieder spitz wie eh und je.
    Â»Amy, du hast noch 20 Minuten, bis der Bus kommt, und du bist noch nicht halbwegs fertig.«
    Â»Kann ich heute nicht mit Kyla zu Hause bleiben?«
    Â»Nein, auf gar keinen Fall.«
    Â»Wo ist Dad?«, frage ich.
    Â»Auf der Arbeit natürlich. Wo ich auch sein sollte. Aber ich habe mir freigenommen, um mich um dich zu kümmern.«
    Ich zähle kurz zwei und zwei zusammen: Amy geht zur Schule, Dad ist auf der Arbeit. Mum und ich sind also den ganzen Tag zusammen hier.
    Â»Wann kann ich mit der Schule anfangen? Heute schon?«
    Â»Nein.«
    Amy erklärt es mir. »Du musst erst von deiner Betreuerin vor Ort beurteilt werden. Sie entscheidet, ob du bereit bist. Dann prüft dich die Schule, um herauszufinden, in welchen Jahrgang sie dich stecken können. Aber sie haben schon mal ein paar Bücher geschickt, die du lesen sollst.«
    Â»Oh.«
    Â»Die Betreuerin kommt heute Nachmittag vorbei, um dich kennenzulernen«, sagt Mum.
    Ich schwöre mir, mich so friedlich und angepasst wie möglich zu geben.
    Amy rennt aufgeregt nach oben, um ihre Schulbücher und ihre Schuluniform zu suchen. Sie ist in der letzten Klasse vor dem Abitur. Mit 19 hätte sie fertig sein sollen, um eine Ausbildung als Krankenschwester zu beginnen. Aber sie hat ein zusätzliches Jahr gebraucht, um den verpassten Stoff aufzuholen. Sie war 14, als sie geslated wurde. Ich bin jetzt 16. Wie viele zusätzliche Jahre werde ich brauchen?
    Â»Du kannst den Abwasch machen«, sagt Mum.
    Â»Was soll ich denn abwaschen?«
    Sie verdreht die Augen.
    Â»Das Geschirr.«
    Ich stehe auf und schaue verwirrt auf unsere Teller und Tassen.
    Sie seufzt. »Nimm das schmutzige Geschirr vom Tisch und stell es hier hin.« Sie zeigt auf die Arbeitsplatte neben der Spüle.
    Ich trage einen Teller rüber und gehe zurück, um den nächsten zu holen.
    Â»Nein! So brauchst du ja ewig. Stapel sie aufeinander. So.«
    Sie legt die Teller aufeinander, zieht die Messer und Gabeln raus, legt sie auf den obersten Teller und stellt dann alles auf die Arbeitsfläche.
    Â»Lass Wasser in das Becken. Und gib Spülmittel dazu, aber nur ein wenig.« Sie drückt ein paar Tropfen aus der Flasche in das dampfende Wasser.
    Seifenblasen!
    Â»Schrubb alles mit diesem Schwamm.« Sie fährt mit dem Schwamm über einen Teller. »Spül die Teller dann kurz unter dem Hahn ab und stell sie ins Abtropfsieb, so. Und beim nächsten machst du es genauso. Verstanden?«
    Â»Ich glaube, schon.«
    Ich stecke meine Hände in das heiße Wasser.
    Das ist also der Abwasch.
    Vorsichtig säubere ich einen Teller von den klebrigen Resten der Pfannkuchen mit Sirup, spüle ihn mit klarem Wasser ab und stelle ihn ins Abtropfsieb.
    Â»Komm mal in die Gänge, sonst stehst du den ganzen Tag hier.«
    Ich höre auf und drehe mich um.
    Â»In was soll ich kommen?
    Â»In die Gänge. Das bedeutet:
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