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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger
Autoren: Paige Anderson
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die Streitereien einzu mischen. Sein Ausbruch gegenüber Lillian lag ihm noch immer schwer im Magen. Wie konnte er sich nur dermaßen vergessen? Er rechnete halb damit, dass Mennox ihn am selben Abend noch aus seinem Bett heraus und gegen, oder noch besser durch, die nächste Wand warf. Aber dem war nicht so. Niemand kam zu ihm. Er blieb allein. Demnach schien Lillian nichts gesagt zu haben.
    „Venor?“
    „Negativ. Keine Ergebnisse.“
    Mennox ließ die Schultern hängen und blickte zu Darian. „Sag wenigstens, dass du ein paar brauchbare Hinweise gefunden hast.“
    „Nicht wirklich.“ Er erzählte in gekürzter Fassung, was er im Miracle in Erfahrung hatte bringen können .
    Mennox legte den Kopf schief. „Eine Kellnerin? In einer Bar?“
    Darian nickte. „Ich halte es für unwahrscheinlich.“
    „Es ist alles, was wir haben.“
    „Na gut. Geh zu diesem … “ Mennox drehte seine Hand in der Luft, als er nach dem Namen suchte.
    „Hank Johnson“, half Darian nach.
    „Geh zu ihm und finde heraus, ob da mehr dran ist.“
    „Mach ich. Callista, kannst du für mich die Adresse heraussuchen?“
    „Nichts leichter als das.“ Calli hatte ein Händchen für Computer. Alle Clanmitglieder waren auf dem neuesten Stand der Technik, aber sie hatte in solchen Dingen die Nase vorn. Womöglich lag es an ihrem jungen Alter.
    „Gut. Dann war es das fürs Erste. Haltet euch in Bereitschaft.“
    „Warum warst du so lange beim Rat , Mennox? Gibt es Schwierigkeiten?“, setzte Darian an, noch bevor Mennox sich vollends erhob.
    Dieser hielt in der Bewegung inne und schaute Darian durchdringend an. „Keine Schwierigkeiten. Ich wollte nur noch mal mit Charismon reden.“
    Alle im Raum sahen ihn an. Der Rat der Neph i lim. Egal , wann einer ihrer Namen fiel, es folgte immer dasselbe. Ein Augenblick des Zögerns, respekt volles Schweigen. Wenn ein Übernatürlicher über den Rat sprach, wählte er die Worte sorgfältig. Mennox war da keine Ausnahme. „Mir kam es seltsam vor, dass der Rat ein so großes Interesse an einem Orakel hat. Natürlich wäre ein Orakel in den Händen eines Satyrs eine Blankovollmacht für Blutver gießen, aber dennoch.“ Er machte eine Pause. „Es verschwanden schon ähnlich mächtige Wesen. Und bei ihnen war der Rat nicht so versessen darauf, sie zu finden.“
    Das stimmte. Erst vor ein paar Monaten war eine äußerst talentierte Hexe aus New York verschwunden. Sie leitete den dortigen Zirkel und war sehr angesehen. Natürlich wurde der Clan um Hilfe gebeten, aber sie konnten die Hexe nicht finden. Vermutlich war sie bereits tot. Dass ein übernatürliches Wesen mit ihrem Potenzial gegen ihren Willen irgendwo festgehalten wurde , war nahezu unmöglich.
    Mennox zuckte mit den Schultern. „Man kann den Rat nicht zum Reden zwingen. Konnte man nie und wird man nie. Charismon sagte nur, dass sie um das Gleichgewicht der Mächte besorgt seien. Und um das Wohl des Orakels natürlich.“
    Darian schnaubte, woraufhin er sich postwendend einen scharfen B l ick von Mennox und Venor einfing. „Wir haben dem Rat die Treue geschworen. Ihr Blut floss für uns, und umgekehrt wird es ebenfalls so sein“, sagte Venor.
    „Dessen bin ich mir bewusst. Und ich bin jederzeit bereit, meinen Schwur erneut zu leisten.“ Niemand würde ihm vorwerfen, seine Pflichten zu vernachlässigen, verdammt noch mal! Da war sie schon wieder. Die Wut. Er konnte spüren, wie sie seine Wirbelsäule hinaufkroch und sich bis in seine Fingerspitzen ausbreitete. Er ballte die Fäuste so fest zusammen, dass seine Knöchel knackten.
    „Darian“, sagte Mennox scharf.
    Stille. Alle sahen ihn an. Die Blicke ernst. Es kam keine Neckerei. Kein hämisches Funkeln in den Augen. Er versuchte, ruhig zu atmen. Es war eine Tatsache, dass der Rat sich wenig um die irdischen Belange der Übernatürlichen kümmerte. Den Rat interessierte das Individuum nicht, es ging ihm um die Ordnung der Gesamtheit. Darian hatte diese Tatsache früher nie kritisiert. Es stand ihm nicht zu. So wie es keinem von ihnen zustand. Er war auch nicht sauer auf den Rat. Und dennoch … Diese nagende Unausgeglichenheit. Nachts ging er oft noch mal raus, wenn alle anderen schliefen. Durch die Jagd und Suche nach Satyrn konnte er Frustration abbauen. Er brach ihnen die Knochen, schlug ihnen Gliedmaßen ab und zerfetzte ihre Körper. Es ging ihm nicht um ein schnelles und sauberes Töten, durch Enthauptung. Nein. Er ließ seiner Wut freien Lauf, fütterte sie, aber auch danach
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