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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin
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tiefer in die Öffnung.
    Ein gräßlicher Schrei hinter ihnen erschreckte Sabrina so, daß sie nichts mehr spürte außer das Rauschen des Blutes in ihrem Kopf. Sie hob den Kopf und schrie vor Entsetzen, als sie Ewan MacElden mit gezogenem Schwert über sich auf der verfallenen Mauer sah. Seine Augen funkelten im Blutrausch, er brüllte und sprang direkt hinter ihnen herunter. Sabrina schob Richard hinter sich, schützte seinen Körper mit ihrem und bereitete sich darauf vor, den kalten Stahl in ihrem Leib zu spüren. Aber während er auf sie zustürzte, ertönte ein Schuß, und Ewan MacElden fiel auf die Knie, sein Schwert klapperte harmlos über die gebrochenen Steine des Schlosses. Er kippte vornüber, und sein Plaid breitete sich schützend über ihn und sein Schwert.
    Sabrina starrte fassungslos den toten Mann an und hörte nicht, wie jemand auf sie und Richard zulief.
    »Sabrina, mein Herz«, flüsterte Lucien, nahm sie in die Arme und drückte sie fest an sich, als müßte er sich vergewissern, daß sie es wirklich war.
    Sabrina sah in sein vernarbtes Gesicht, ihre violetten Augen blickten ihn ungläubig an. »Lucien?« flüsterte sie und klammerte sich verzweifelt an ihn. »Du bist hier?« fragte sie verwirrt, und dann sah sie Terence, der tröstend die Arme um Richard gelegt hatte.
    Sie sah wieder hoch zu Lucien und prägte sich jede Einzelheit seines müden Gesichtes ein. »Du bist gekommen, du bist gekommen, als ich dich gebraucht habe. Oh, Lucien, ich will dich nie mehr verlassen. Laß mich nie wieder gehen«, flehte sie ihn unter Tränen an, dann vergrub sie ihr Gesicht an seiner Schulter, schloß ein für allemal die gräßliche Szene mit dem armen Ewan MacElden aus.
     
    Sabrina lächelte schüchtern Lucien an, der an ihrer Bettkante in ihrem Zimmer des Gasthofes in Timere saß. Richard schlief im anderen Zimmer. Er hatte völlig mechanisch sein Abendessen in sich hineingelöffelt und sich dann widerstandslos von Terence und Lucien zu Bett bringen lassen. Bei der Erinnerung an diesen Morgen mußte Sabrina seufzen, und ihre violetten Augen verdunkelten sich vor Schmerz.
    »Versuche, nicht daran zu denken, Sabrina«, riet Lucien, nahm das Teetablett von ihrem Schoß und stellte es auf den Tisch. »Der Tod war eine Gnade für den armen Narren.«
    »Ich muß nur immer wieder daran denken, wie er mir vor so langer Zeit das Leben gerettet hat. Und dann hat er versucht, es mir zu nehmen«, sagte Sabrina traurig. »Weißt du was? Ich bin froh, wenn ich hier wegkomme. Einst hätte ich alles darum gegeben, hierher zurückzukehren, aber jetzt will ich nur noch nach Hause, nach Camareigh, zu Rhea.«
    »Und zu mir?« fragte Lucien leise. »Möchtest du auch zu mir zurückkehren?«
    Sabrina sah in seine sherryfarbenen Augen und zeigte zum ersten Mal in ihrem Leben Demut. »Ich würde gerne zu dir zurückkehren, wenn du mich haben willst. Ich weiß, daß du mich nicht liebst«, Sabrina schluckte, »aber das ist egal, wenn ich nur bei dir sein kann, Lucien.«
    »Oh, Sabrina, Schätzchen«, flüsterte Lucien ihr ins Ohr und umarmte sie. »Ich liebe dich schon, seit wir uns in den Feldern von Verrick House geküßt haben.«
    Er lachte, als er sah, wie überrascht sie war. »Ich war ein ungeheurer Narr, und ich wußte, daß du in deinem Zorn nie geglaubt hättest, daß ich dich auch geheiratet hätte, wenn mein Erbe nicht davon abhängig gewesen wäre.«
    Sabrinas veilchenblaue Augen sahen ihn fassungslos an, riesengroß vor Staunen.
    »Ich wollte dich nicht unter Druck setzen, dir Zeit geben, dich noch einmal in mich zu verlieben, aber dem standen deine Dickköpfigkeit und dein Stolz im Weg, und auch mein Jähzorn.« Er nahm ihr Kinn und hob ihr Gesicht zu seinem. »Ich liebe dich, Sabrina, und ich will nicht ohne dich leben. Glaubst du, dein Herz kann mir verzeihen?« fragte er ernst und sah ihr direkt in die Augen.
    Sabrina schlang die Arme um seinen Hals und sah ihm tief in die Augen, ihre veilchenfarbenen waren ein Spiegel ihrer Ge-fühle. »Du hast mir schrecklich gefehlt, Lucien, und ich habe mich so danach gesehnt, daß du kommst. Ich dachte, wenn ich es je schaffen würde, nach Camareigh zurückzukommen, würde ich alles versuchen, um deine Liebe wiederzugewinnen. Zum Teufel mit meinem Stolz, Lucien, das Leben ist ohne dich nicht lebenswert«, gestand Sabrina, dann berührte sie sanft seine Lippen mit den ihren und flüsterte: »Ich liebe dich, und wenn du mich noch haben willst, werde ich dir mit Freuden einen
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