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Geliebte Schwindlerin

Geliebte Schwindlerin

Titel: Geliebte Schwindlerin
Autoren: Barbara Cartland
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ich habe mich nur als Schauspielerin ausgegeben, weil Connie es wollte und damit … damit es eine gerade Zahl war.“
    „Und weil Connie genau wußte, daß ich mich zu Ihnen hingezogen fühlen würde“, bemerkte der Graf zynisch. „Und ihre Rechnung ist aufgegangen. Ich begehre dich, Minella, und du solltest dich nicht zieren und das genießen, wozu man uns zusammengeführt hat!“
    Während er sprach, machte er einen Schritt auf sie zu. Minella wehrte sich verzweifelt gegen seine Unterstellungen.
    „Nein, nein, so hat es Connie nicht gemeint!“
    „Sie hat es ganz bestimmt so gemeint!“ sagte er hart. „Schließlich lebt sie ja, wie du weißt, mit Connington zusammen und hatte schon eine stattliche Anzahl anderer Liebhaber wie etwa Charlie, bevor er sich Nellie zuwandte, und Roy Heywood.“
    Einen Augenblick lang war Minella wie erstarrt, dann schrie sie ihn wütend an: „Wie können Sie es wagen, so etwas Scheußliches und Gemeines über Connie zu sagen! Sie ist ein liebes Mädchen. Ihr Vater ist Pfarrer, und obwohl Papa ihr mal geholfen hat, wie er jedem gern half, hätte er sie niemals … beleidigt. Niemals!“
    Ihr Aufschrei hallte von den Wänden der Kabine wider.
    Dann wandte sie sich mit zornblitzenden Augen dem Grafen zu und erschrak gleichzeitig, weil ihr erst in diesem Augenblick bewußt wurde, daß sie sich verraten hatte. Sie war so schockiert und empört über seine Unterstellungen, daß ihr Tränen in die Augen schossen und über die Wangen rollten.
    Sie wandte sich ab und schlug die Hände vors Gesicht.
    „Willst du damit sagen“, fragte der Graf mit völlig veränderter, vor Erregung heiserer Stimme, „daß du Roy Heywoods Tochter bist?“
    Vor Schluchzen brachte Minella kein Wort hervor, und er trat ganz dicht neben sie.
    „Nicht weinen, Minella“, sagte er weich. „Ich möchte, daß du mir endlich die volle Wahrheit sagst!“
    „Wie können Sie nur so … gemeine Dinge über Connie und Papa sagen!“ stieß sie hervor.
    Statt einer Antwort nahm er sie in die Arme. Erst wollte sie sich dagegen wehren, doch dann fühlte sie sich so geborgen, daß sie das Gesicht an seine Schulter preßte und still vor sich hin weinte.
    „Connie ist anständig! Ich weiß das!“ murmelte sie, als müsse sie sich selbst überzeugen. „Sie hat Papa schon als ganz kleines Mädchen verehrt, damals, als wir zusammen Unterricht hatten und sie bei uns zu Besuch kam.“
    „Bitte, reg dich nicht mehr auf“, sagte der Graf. „Ich glaube dir natürlich, daß du die Wahrheit sagst.“
    Sie hob den Kopf und sah ihn mit tränenfeuchten Augen an.
    „Sie … glauben mir wirklich?“
    Er sah sie merkwürdig an, und sein Gesichtsausdruck verriet, wie bewegt er war.
    Sie wurde sich plötzlich seiner gefährlichen Nähe gewußt und wollte sich seiner Umarmung entziehen, doch er hielt sie fest.
    „Du müßtest eigentlich wissen“, sagte er mit völlig veränderter Stimme, die sie nicht wiedererkannte, „daß du mich unsäglich gequält hast, weil ich mich in dich verliebt habe.“
    „Sie … lieben mich?“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    „Ich liebe dich!“ wiederholte der Graf, dann zog er sie fester an sich und suchte ihre Lippen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde dachte Minella daran, daß sie sich sträuben müßte, doch sein Mund hielt sie fest, und sie wußte, daß sie sich danach gesehnt hatte, ohne sich dessen bewußt zu sein.
    Es gehörte zu dem Wunder, der Verzauberung, die das Schloß ihr gebracht hatte, dem Traum, der Wirklichkeit geworden war.
    Der Kuß des Grafen war erst sanft und beinahe zart, doch als sein Mund ihre weichen, unschuldigen Lippen spürte, wurde er fordernder, besitzergreifender.
    Sie hatte das Gefühl, als hielte er ihr Herz gefangen und wollte es nie mehr freilassen.
    Ihr war, als habe sie ein Sonnenstrahl berührt und sie beide in ein goldenes Licht getaucht, das sie blendete, weil es Teil ihrer Seele war und Gottes Gnade widerspiegelte.
    Es war schöner und erregender, als sie es sich jemals erträumt hatte, und wenn sie in diesem Augenblick hätte sterben müssen, so hätte sie zumindest für den Zauber dieses Augenblicks das vollendete Glück kennengelernt.
    Er öffnete für sie die Pforte zum Paradies, das Liebende sich auf Erden geschaffen hatten, in dem auch ihr Vater und ihre Mutter sich befunden hatten.
    Erst als er den Kopf hob, hauchte sie mit verzückter Stimme, daß er es kaum hören konnte: „Ich liebe dich … ich liebe dich auch! Doch das
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