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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht
Autoren: Lara Adrian
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würden gen null sinken.
    Sie warf einen Blick auf den Hebel an der Schiebetür neben Jamie. Er beobachtete ihre Augen und zog fragend eine Braue hoch, als sie erst ihn und dann wieder den Türhebel anstarrte. Dann verstand er. Er nickte ihr fast unmerklich zu.
    Aber ausgerechnet als er seine Hände zum Hebel bewegte, um die Tür zu öffnen, drehte sich Kendra zu ihnen um und machte sich über sie lustig. „Wir sind fast da, Kinder. Seid ihr aufgeregt? Ich bin es jedenfalls. Ich kann es nicht erwarten, bis mein Meister dich endlich leibhaftig kennenlernt, Gabby. Hm, hmm! Er wird dich einfach verschlingen.“
    Jamie lehnte sich nach vorne und spuckte beinahe aus. „Lass sie in Ruhe, du verlogene Schlampe!“
    „Jamie, nicht!“ Gabrielle versuchte ihn zurückzuhalten. Angst ergriff sie angesichts der naiven Demonstration seines Beschützerinstinktes. Er hatte keine Ahnung, was er tat, wenn er Kendra oder die anderen beiden Lakaien in dem Auto verärgerte.
    Aber er ließ sich nicht aufhalten, sondern ging erneut auf Kendra los. „Egal, wen von uns du anrührst, ich werde dir die Augen auskratzen!“
    „Jamie, halt – es ist okay“, sagte Gabrielle und zog ihn wieder zurück auf seinen Sitz. „Beruhige dich bitte. Alles wird wieder gut.“
    Kendra hatte kaum mit der Wimper gezuckt. Sie starrte die beiden an und ließ plötzlich ein schrilles Kichern ertönen. „Ach, Jamie. Du warst schon immer Gabbys treuer kleiner Terrier. Wuff! Wuff! Du bist erbärmlich.“
    Sehr langsam, offensichtlich sehr von sich eingenommen, drehte sich Kendra wieder um und wandte ihnen den Rücken zu. „Gib nach der Ampel richtig Gas“, sagte sie zu dem Fahrer.
    Gabrielle atmete zitternd aus und seufzte leise vor Erleichterung, als sie sich wieder gegen das kalte Leder lehnte. Der vor Wut schäumende Jamie wurde gegen die Autotür gedrängt. Als sich ihre Blicke begegneten, rutschte er ein winziges Stück beiseite und zeigte ihr, dass die Tür jetzt unverschlossen war.
    Gabrielles Herz machte einen Satz angesichts seiner Gewitztheit und seines Mutes. Es fiel ihr schwer, ihr hoffnungsvolles Lächeln zu verbergen, als das Fahrzeug wegen der Ampel ein paar Meter vor ihnen langsamer wurde. Die Ampel zeigte Rot, aber wenn Gabrielle die lange Autoschlange vor ihnen betrachtete, würde sie jede Sekunde umspringen.
    Das war ihre einzige Chance.
    Sie warf Jamie einen Blick zu und wusste, dass er den Plan verstanden hatte.
    Gabrielle wartete und beobachtete die Ampel, und die Sekunden schienen wie Stunden zu vergehen. Das rote Licht ging aus, und dann wurde es Grün. Als die Limousine zu beschleunigen begann, drehte sich Jamie herum und packte den Türgriff. Er öffnete die Tür.
    Frische Nachtluft strömte herein, und beide stürzten sich kopfüber nach draußen, auf die Freiheit zu. Jamie fiel zuerst aus dem Auto. Er schlug auf dem Asphalt auf und drehte sich augenblicklich herum, um Gabrielle am Arm zu packen und ihr bei der Flucht zu helfen.
    „Haltet sie auf!“, schrie Kendra. „Lasst sie nicht entkommen!“
    Eine schwere Hand umklammerte Gabrielles Schulter und zerrte sie ins Wageninnere zurück. Sie krachte gegen die riesige Brust des Lakaien. Seine Arme umschlangen sie und hielten sie in einem eisernen Griff gefangen.
    „Gabby!“, schrie Jamie.
    Ein verzweifeltes Schluchzen drang erstickt aus ihrer Kehle. „Verschwinde von hier! Jamie, lauf!“
    „Drück auf die Tube, du Idiot!“, brüllte Kendra dem Fahrer zu, als Jamie nach dem Türgriff angelte, um Gabrielle zu helfen. Der Motor heulte auf und die Reifen quietschten, als der Wagen sich in den Verkehr einordnete.
    „Und was ist mit ihm?“
    „Lass ihn“, befahl Kendra scharf. Sie lächelte Gabrielle zu, die sich vergeblich auf dem Rücksitz wehrte. „Er hat seinen Zweck bereits erfüllt.“
    Der Lakai hielt Gabrielle mit seinem eisenharten Griff umklammert, bis Kendra befahl, das Auto vor einem elegant aussehenden Firmengebäude zu parken. Sie stiegen aus und zwangen Gabrielle auf den gläsernen Eingang zu. Kendra sprach per Handy mit jemandem und schnurrte vor Selbstzufriedenheit.
    „Ja, wir haben sie. Wir kommen jetzt rauf.“
    Sie steckte das Gerät in ihre Tasche und ging voraus, durch eine leere Vorhalle aus Marmor, auf eine Reihe von Fahrstühlen zu. Als sie in dem Aufzug standen, drückte sie den Knopf zur Penthousesuite.
    Gabrielle dachte sofort an die Privatausstellung zurück, die Jamie für ihre Fotografien arrangiert hatte. Als der Fahrstuhl im obersten
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