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Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Titel: Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt
Autoren: Juergen Weigel
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Kinder und schwangerer Frauen. Ich gewann den Eindruck, dass Ehe, Familie, Kinder im Freundeskreis meines Bruders IN sind. Und es gefällt mir zu sehen, wie bei ihnen familiäre Geburtstagsfeiern zu regelrechten Kinderpartys werden, mit drei Generationen an den verschiedenen Tischen . Sie sind wirklich tolle Eltern, diese jungen Menschen um die 30. Sie kümmern sich liebevoll um die Kinder, leben die damit verbundene Verantwortung, tun alles für ihre Bambini, auch die Väter sind maßgeblich involviert. Die Mamas haben aber immer noch eher das Sagen, wie mir scheint.

    Und es sind auch tolle Eltern, die ich in meinem Umfeld beobachte. Es verdient meinen vollen Respekt, wie sie sich um Anna, Benedikt, Alexander, Anna-Lena, Tim, Leon, Matthias, Lena, Sofie, Jonas, Hanna, Verena, Lea und Linus, … liebevoll kümmern. Wie sie ihre Kinder ganz in das Zentrum ihres Lebens stellen, manche Kollegin mit viel Frauenpower den Spagat zwischen Beruf und Familie schafft und sich dabei noch engagiert, im Kindergarten als Elternbeirat, in schulischen Angelegenheiten, bei Musik-, Tanz- und Sportaktivitäten der Kinder, und wie sie die gemeinsame Freizeit gestalten. Das verdient viel Anerkennung.

    Ich denke, dass meine Generation einen ganz anderen Bezug zu Kindern entwickelte als unsere Eltern. Als unsere Kinder in den 80er Jahren zur Welt kamen, wurde es selbstverständlich, dass Väter bei den Geburten dabei waren und Stillen wurde von engagierten Stillmüttern als das Beste für das Kind propagiert. Kinder waren bedeutsam, Mütter blieben ihnen zuliebe zwei bis fünf Jahre zuhause und die Väter wurden Väter, die da waren und sich einbrachten. Wenn ich heute mit Gleichaltrigen über unser Leben mit Kindern spreche, komme ich immer wieder zu dem gleichen Punkt: Unsere Kinder haben sich bestens entwickelt, im Grunde waren viele Sorgen und Ängste unberechtigt und ich mache Komplimente: Wir waren die Generation von Eltern, die sich sehr um ihre Kinder gekümmert hat. Heute sage ich gerne zu Freunden: „Schaut, was aus euren Kindern geworden ist. Das haben wir gut gemacht. Unsere Kinder sind glücklich, vor allem auch, weil alles Gute, das wir ihnen zukommen ließen, sich nachhaltig positiv auswirkt hat.“

    Nur die heutige Zeit ist so schnelllebig und aus irgendwelchen Gründen stehen viele Eltern unter einem unheimlichen Druck oder sind verunsichert. Es gibt so einige Erscheinungen, die mich auch nachdenklich stimmen, weil Kinder darunter leiden.

    In dem lesenswerten Buch „Eltern brauchen Grenzen“ (Piper Verlag, 2009) hält der Journalist Uli Hauser Eltern den Spiegel vor. Er fordert: „Rettet die Kindheit.“ Nur eine Kindheit in Freiheit und Geborgenheit biete eine solide Basis für ein glückliches Leben. Er kritisiert Turboschule, Förderwahn, überängstliche Eltern und behauptet, Kinder hätten es heute nicht leicht. Er meint: „Job der Eltern ist es sich und ihren Kindern Respekt beizubringen.“ Eltern sind ihren Kindern um Jahre voraus. – Kinder erwarten Anweisungen. Sie erwarten, dass Vater und Mutter der Verantwortung, die sie bei der Geburt ihres Kindes übernommen haben, auch gerecht werden. Dass sie um die Balance wissen, zwischen Festhalten und Loslassen. „Starke Väter und starke Mütter sind notwendiger als je zuvor“, sagt Wolfgang Bergmann. Kinder wollen wissen, wo es langgeht. (S. 216). Hauser beschreibt, wie Kinder in Familien die Macht übernommen haben und eine Einstellung lebten: „Ich, alles, sofort!“ Eltern würden dieser Haltung nicht Einhalt gebieten. So würden Eltern im Prinzip ihre Persönlichkeit aufgeben. Eltern hätten sich selbst verlaufen. „Kinder schreien nach Liebe und nach Führung, wollen sich binden und erwarten Vertrauen. Sie sehnen sich nach klaren Ansagen. Nach Eltern, die ihre eigenen Grenzen kennen. Und den Horizont ihrer Kinder erweitern, Schritt für Schritt“. Hauser fordert Eltern auf, geduldig zu sein: „Kinder können viel, aber alles zu seiner Zeit“ (S. 219). – „Heute ist weniger die Frage, ob es den Kindern gut geht mit ihren Eltern: vielmehr, ob sich die Eltern gut fühlen mit ihren Kindern. Die Reihenfolge hat sich verdreht.“ – „Eltern, lasst die Kinder in Ruhe und kommt auch mal selbst zur Ruhe.“ – „Lasst den Kindern ihre Ecken und Kanten und stutzt sie nicht ständig zurecht“. Eltern müssen nicht fortwährend erziehen, man muss sich nicht ständig darüber einen Kopf machen, was man erlaubt, verbietet, kontrolliert, lobt, tadelt,
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