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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem
Autoren: A Herries
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für uns gezahlt wird. Wenn wir sterben, ist es das Ende. Dann sehen wir unsere Heimat und die Menschen, die wir lieben, nie wieder.“
    Marguerite sah sie schweigend an. „Ich glaube …“ Sie schüttelte den Kopf. „Du wirst mich für albern halten, aber ich glaube, ich habe mich in Captain Richardson verliebt und er sich in mich.“
    „Ich halte dich nicht für albern. Er ist jung und sieht gut aus, und er mochte dich gern. Hättest du Zeit gehabt, ihn kennenzulernen, wäre vielleicht eine tiefe Liebe daraus geworden, Marguerite.“
    „Glaubst du, dass er noch am Leben ist? Oder meinst du, die Seeräuber haben ihn getötet? Er und Vater haben sich bestimmt nicht einfach ergeben.“
    „Nein, ganz sicher nicht. Sie wollten, dass wir entkommen. Leider merkten die Piraten, was der Captain und dein Vater bezweckten, und verfolgten uns.“ Harriet überlief ein Zittern. „Hätten wir es bis zur Küste geschafft, wäre Don Sebastian Gonzales uns zu Hilfe geeilt.“
    „Ich wünschte, er hätte nie um meine Hand angehalten.“ Auf einmal klang Marguerite zornig. „Und ich wünschte, der Antrag hätte Papa nicht so geschmeichelt, denn dann wären wir jetzt noch in England.“
    „Ja. Obwohl ich mir überlegt hatte zu reisen …“
    „Ich wäre nie von zu Hause fortgegangen, wenn ich gewusst hätte, was mit uns passiert.“
    Harriet setzte sich auf die Koje. „Es ist zwecklos, sich das zu wünschen, Liebes. Wir sind hier, und wir müssen das Beste daraus machen.“
    „Wie kannst du nur so gute Laune haben?“
    „Weinen hilft nicht. Ich wollte an Deck gehen und ein wenig frische Luft schnappen. Warum wäschst du dir nicht rasch das Gesicht, ziehst dich an und kommst mit?“ Mit dem Kinn deutete Harriet auf die Seemannskiste. „Da liegt saubere Kleidung für dich. Kasim war so freundlich, uns frische Sachen bringen zu lassen, außerdem Wasser und etwas Obst. Probier die Trauben, sie sind köstlich.“
    „Ich will meine eigenen Kleider …“ Marguerite zog einen Schmollmund.
    „Ein paar von den Sachen sind ganz hübsch“, versuchte Harriet sie aufzumuntern. „Ich habe die weißen genommen, weil ich dachte, dass du Rosa lieber magst. Wenn du nicht mitkommen möchtest, gehe ich jetzt für einen Moment nach oben.“
    „Heißt das, wir sind keine Gefangenen?“
    „Wir dürfen an Deck gehen. Es gibt keine Fluchtmöglichkeit, selbst wenn du über Bord springen solltest, würden sie dir hinterherkommen und dich zurückholen. Sei also vernünftig und warte, bis wir im Palast sind. Ich werde um ein Gespräch mit dem Kalifen bitten, und vielleicht hört er mir zu.“
    Marguerite musste selbst entscheiden, ob sie aufstehen oder im Bett bleiben wollte. Harriet verließ die Kajüte und kletterte die schmale Stiege zum Deck hinauf. Oben angekommen, blickte sie sich zögernd um. Von dem Korsarenschiff hatte sie nicht viel gesehen, weil es dunkel gewesen war, als man sie an Bord gebracht und im Laderaum eingesperrt hatte. Das Schiff, auf dessen Deck sie nun stand, ähnelte den Seglern, die sie aus England kannte, allerdings bestand die Mannschaft hauptsächlich aus Arabern oder Türken. Die Matrosen sahen verstohlen in ihre Richtung, wandten sich jedoch umgehend wieder ihrer Arbeit zu, als der Kapitän ihnen etwas zurief, das Harriet nicht verstand.
    Er kam auf sie zu und musterte sie mit einem eigentümlichen Blick. „Ihr solltet Euer Haar bedecken, Mylady. Es lenkt die Männer ab, wenn sie Euch ohne Schleier sehen.“
    „Vergebt mir. Das wusste ich nicht.“ Harriet stieg die Hitze in die Wangen. Sie hatte tatsächlich nicht gewusst, was sie mit dem dünnen Schal anfangen sollte, und ihn geflissentlich liegen gelassen. „Ich habe Euer Schiff bewundert. Gehört es Euch?“
    „Wie kommt Ihr darauf?“
    „Weil es so anders aussieht als das der Korsaren. Mir kam der Gedanke, dass es ein englisches Schiff ist und Ihr vielleicht …“
    Kasim sah sie ausdruckslos an. „Selbst wenn es mein Schiff wäre, könnte ich den Kurs nicht ändern und Euch nach Hause bringen, Lady Harriet.“
    „Darf ich Euch fragen, weshalb Ihr glaubt, dem Kalifen solche Treue zu schulden?“
    „Er ist wie ein Vater für mich, und sein Sohn wie ein jüngerer Bruder.“
    „Ich verstehe …“
    „Ihr versteht gar nichts“, schnitt er ihr das Wort ab. „Aber darüber wollte ich nicht mit Euch reden. Seid Ihr damit einverstanden, dass ich dem Kalifen Eure Bitte, gegen Lösegeld freigelassen zu werden, unterbreite?“
    „Das würdet Ihr für uns
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