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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein
Autoren: Nora Roberts
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lästige Aufgabe gewesen. Nun hasste er es. »Es könnten drei, vielleicht vier Wochen werden, wenn sich keine größeren Komplikationen ergeben.«
    Sie nippte erneut, aber der Kaffee schmeckte bitter. »Soll ich hier sein, wenn du zurückkommst?«
    Ja, bitte, wollte er sagen, aber er erwiderte: »Das liegt bei dir.«
    »Nein, das stimmt nicht. Wir wissen beide, wie ich fühle, was ich will. Ich habe kein Geheimnis daraus gemacht. Jetzt geht es darum, was du fühlst und was du willst.«
    Ihre Augen waren sehr ernst. Auf ihren Lippen lag nicht einmal der Anflug eines Lächelns. Er vermisste bereits die strahlende, lebhafte Miene, die sie trug, wie andere Frauen Schmuck trugen. »Du bedeutest mir sehr viel, Jackie . « Das Wort »Liebe« war da, in seinem Kopf, in seinem Herzen, aber er konnte es nicht sagen. »Mehr als irgendjemand sonst.«
    Es wunderte Jackie, dass sie beinahe verzweifelt genug war, beinahe hungrig genug, um diesen Krumen zu akzeptieren und sich zufriedenzugeben. Doch sie zog eine Braue hoch und musterte ihn weiterhin intensiv. »Und?«
    Er packte noch ein Hemd ein. Er wollte die richtigen Worte wählen. In den vergangenen vierundzwanzig Stunden hatte er sich immer wieder überlegt, was er ihr sagen wollte, was er tun wollte. In einer wilden Fantasievorstellung hatte er sie mit zum Flughafen genommen, und sie waren zusammen nach Denver geflogen. Auf einem Muschelpelikan. Doch das hier war die Realität. »Ich kann dich nicht bitten zu bleiben, zu warten und dann von einem Tag zum anderen zu leben. Das will ich nicht für dich, Jackie.«
    »Ich möchte, dass du einen Schritt zurückgehst und mir sagst, was du für dich selbst willst. Das, was du vorher hattest, Nathan? Frieden und Ruhe und keine Komplikationen?«
    War es das nicht? Aber irgendwie, wenn sie es sagte, klang jenes Leben nicht länger geregelt und behaglich, es klang schal und langweilig. »Ich kann dir nicht geben, was du willst« , sagte er und bemühte sich um Ruhe. »Ich kann dir keine Ehe und Familie und lebenslange Bindung versprechen, weil ich nicht an diese Dinge glaube, Jackie. Ich tue dir lieber jetzt weh als ständig und für den Rest unseres Lebens.«
    Einen Moment lang sagte sie nichts. Sie fürchtete, zu viel zu sagen. In seinen letzten Worten hatte mehr Betrübnis gelegen, als sie ihm zugetraut hatte. »War es so schlimm?« , fragte sie leise. »Bist du so unglücklich aufgewachsen?«
    »Das ist nicht relevant.«
    »Oh doch, und wir beide wissen es . « Sie erhob sich. Sie musste sich bewegen, damit die Spannung in ihr nicht explodierte. »Nathan, ich will nicht sagen, dass du mir eine Erklärung schuldest. Wenn man für jemanden etwas tut, dann sollte es meiner Meinung nach freiwillig geschehen oder gar nicht . « Jackie setzte sich wieder, nun etwas ruhiger. »Aber ich muss sagen, dass ich es für richtig halte, wenn du mir den Grund sagst.«
    Nathan setzte sich auf das andere Ende des Bettes. »Ja, du hast recht, Jackie. Dir steht eine Begründung zu.«
    Er schwieg lange und versuchte, sich die Worte zurechtzulegen. Doch es war nicht möglich. Also fing er einfach irgendwie an. »Meine Mutter stammt aus einer wohlhabenden und angesehenen Familie. Es wurde von ihr erwartet, eine Ehe mit einem wohlhabenden und angesehenen Mann einzugehen. In diesem Sinne wurde sie erzogen und ausgebildet.«
    »Das war in ihrer Generation nicht so ungewöhnlich.«
    »Nein, und es war die Faustregel in ihrer Familie. Mein Vater besaß mehr Ehrgeiz als Sicherheit, aber er hatte sich einen Ruf als Aufsteiger erworben. Er war dynamisch und hatte Ausstrahlung. Als meine Mutter sich in ihn verliebte, waren ihre Eltern nicht sonderlich erfreut, aber sie erhoben keine Einwände. Die Ehe mit ihr gab meinem Vater genau das, was er wollte. Einen angesehenen Namen, Wohlstand, eine vornehme Frau, die angemessen Gäste bewirten und ihm einen Erben schenken konnte.«
    Jackie blickte in ihre leere Tasse. »Ich verstehe.«
    »Er hat sie nicht geliebt. Ihre Ehe war eine rein geschäftliche Entscheidung . « Nathan hielt erneut inne. War das der Kern? War es das, was seinen Eltern und ihm selbst am meisten geschadet hatte?
    »Ich bezweifle nicht, dass er eine gewisse Zuneigung zu ihr empfand. Doch er war nie fähig, viel von sich zu geben. Seine Geschäfte führten ihn oft von zu Hause fort. Er war besessen davon, ein Vermögen zu machen, Erfolg zu haben. Als ich geboren wurde, schenkte er meiner Mutter eine Smaragdkette als Belohnung für die Produktion
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