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Geheimnis am Holunderweg

Geheimnis am Holunderweg

Titel: Geheimnis am Holunderweg
Autoren: Enid Blyton
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ist der andere?” fragte Flipp. „Dicki hat nichts davon geschrieben, daß er jemand mitbringen würde.”
    „Jetzt schütteln sie sich die Hände”, sagte Gina.
    „Dicki hat wohl nur ein Gespräch mit dem andern angefangen, um uns noch mehr zu verwirren. Jetzt biegt er nach rechts ab. Er muß es sein. Ich erkenne ihn am Gang.”
    „Und er geht auch nach Haus”, fiel Flipp ein.
    „Kommt, wir laufen ihm nach!”
    Der Mann mit der Brille hatte seinen Mantelkragen hochgeschlagen und sprach nun eine kleine magere Frau an, die eine Einkaufstasche trug. Als die Kinder ihn erreicht hatten, blieben sie stehen und hörten kichernd zu.
    „Ik suchä das Haus von meine Schwestär. Sagen Sie mir biete, wo es iest. Es heißt Bohmgräng.”
    „Den Namen habe ich noch nie gehört”, antwortete die Frau und musterte den Fremden mißtrauisch.
    „Wie bittä? Wo finden ich Haus Bohmgräng?”
    „Ich habe den Namen noch nie gehört”, wiederholte die Frau lauter. „So ein Haus gibt es hier nicht. Wie heißt denn Ihre Schwester?”
    „Francoise Emilie Harris.”
    „Hab’ ich auch noch nie gehört.” Die Frau wurde immer mißtrauischer. „Fragen Sie doch auf dem Postamt nach.”
    „Wie bittä? Was ist Postamt?”
    Aber die Frau antwortete dem Fremden nicht mehr. Achselzuckend ging sie weiter und ließ ihn einfach stehen.
    Flipp stieß Rolf an. „Jetzt sind wir dran”, flüsterte er. „Wir wollen ihm sagen, daß wir wissen, wo seine Schwester wohnt, und ihn zu seinem eigenen Haus bringen. Dann sieht er, daß wir seine Maskierung durchschaut haben.”
    Betti hielt ihren Bruder jedoch zurück. „Weißt du auch bestimmt, daß es Dicki ist? Wo hat er denn seine Schultasche?”
    „Die hat er natürlich vorausgeschickt. Sieh doch nur, wie er geht. Ja, es ist Dicki!”
    Die Kinder folgten dem Mann, der inzwischen weitergegangen war. Auf einmal sah sich Gina suchend um.
    „Wo ist denn Purzel geblieben? Warum hat er Dicki nicht begrüßt?”
    „In dem Gewühl auf dem Bahnhof hat er ihn wohl nicht gefunden”, meinte Flipp. „Wahrscheinlich sitzt er immer noch unter der Bank und wartet auf Herrchen.”
    „Der arme Purzel!” rief Betti. „Seht nur, jetzt hat Dicki wieder eine Frau angesprochen.”
    Die zweite Frau schüttelte nur den Kopf und eilte davon. Rolf steckte zwei Finger in den Mund und stieß einen gellenden Pfiff aus.
    Gina hielt sich unwillig die Ohren zu. „Das hört sich ja furchtbar an. Alle Leute auf der Straße drehen sich um.”
    „Dicki hat sich auch umgedreht”, sagte Rolf.
    Betti kicherte. „Jetzt geht er wieder weiter – aber nicht nach Hause.”
    „Kommt, wir gehen ihm nach”, sagte Flipp. „Und wenn er uns nach dem Haus seiner ,Schwestär’ fragt, führen wir ihn nach Haus.”

    Als die Kinder den Mann eingeholt hatten, blieb er stehen und sah sie durch seine dicken Brillengläser an. Da er den Kragen hochgeschlagen hatte, war nicht viel von seinem Gesicht zu sehen. Er trug einen kleinen schwarzen Schnurrbart.
    „Kindär, könnt ihr helfen mir?”, fragte er. „Ik suchen das Haus von meine Schwestär.”
    Flipp suchte rasch seine französischen Kenntnisse zusammen. „Vous cherchez la maison de votre soeur?”
    „Oui, oui! Es heißt Bohmgräng.”
    „Bohmgräng? Ja, das kennen wir. Wir werden Sie hinführen. Es ist ein schönes großes Haus.”
    „Non, nikt groß. Das Haus von meine Schwestar ist klain, serr klain. Es heißt Bohmgräng.”
    „Richtig, Bohmgräng, serr klain!” sagte Flipp. „Frieren Sie? Sie haben sich ja so eingemummelt.”
    „Ik waren serr verkältet und müssen sein vorsiktig.”
    Der Mann hustete.
    Betti kicherte verstohlen. Merkte Dicki denn nicht, daß sie sich über ihn lustig machten? Wie oft hatte sie ihn schon so husten hören, wenn er sich als alter Mann verkleidet hatte!
    Die Kinder gingen mit ihm die Straße hinunter. Als sie um eine Ecke bogen, zog er sich seinen Schal übers Kinn. „Ist es noch weit bis Haus Bohmgräng? Dieser Wind ist so – so –”
    „So windig, meinen Sie wohl”, fiel Flipp ein. „Das ist das Schlimme am Wind, daß er immer sehr windig ist.”
    Er bekam keine Antwort. Schweigend gingen sie weiter und bald kamen sie zum Kronsteinschen Haus. Frau Kronstein war nicht mehr im Garten. Rolf zwinkerte Flipp zu, zog ihn ein wenig zurück und flüsterte: „Wir wollen ihn vor die Haustür führen und dort stehen lassen. Mal sehen, was er dann macht.”
    Darauf gingen alle durchs Gartentor. An der Haustür sagte Flipp: „Wir sind
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