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Geheime Lust

Geheime Lust

Titel: Geheime Lust
Autoren: Maya Banks
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Augen. »Aber
warum

    Jace holte tief Luft, dabei wischte er ihr die Tränen vom Gesicht. »Es war nicht seine Absicht, dir zu schaden, Liebling. Er ist ein Idiot, aber er wollte dir nicht wehtun.« Er zögerte einen langen Moment. Seine Miene drückte tiefes Bedauern aus. »Er wollte sich das Leben nehmen.«
    »Was?«
    Heißer Schmerz explodierte in ihrer Brust. Nein. So etwas würde Jack nicht tun. Doch dann schob sich langsam die Erinnerung in den Vordergrund. Bethany dachte daran, wie still und resigniert Jack gewirkt hatte, als er auf ihre Frage, wo er denn hingehen werde, nur »weg« geantwortet hatte.
    »Warum sollte er so etwas tun wollen?«
    Jace schüttelte den Kopf. »Das kann ich dir nicht beantworten, Baby. Es tut mir leid. Ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat. Ich habe ihm die Hölle heißgemacht. Am liebsten hätte ich ihn eigenhändig umgebracht, weil er dir das angetan hat. Du wärst fast gestorben. Du
warst
gestorben. Gott sei Dank konnten sie dich zurückholen. Das werde ich ihm
niemals
verzeihen.«
    Bethany wurde ganz still. Ihr Kummer war unermesslich. Dieses Mal war Jack zu weit gegangen. Er hatte etwas getan, das er nie wiedergutmachen konnte. Jace würde ihm niemals vergeben, und sie wusste nicht, ob sie es je könnte. Er hatte eine Grenze überschritten, von der es kein Zurück mehr gab.
    »Wo ist er jetzt?«, fragte sie leise.
    »Er ist hier. Im Wartezimmer. Kaden behält ihn im Auge.«
    »Lass nicht zu, dass er es tut«, flehte sie ihn an. »Lass nicht zu, dass er es wieder versucht.«
    Jace setzte sich neben sie aufs Bett, sodass seine Hüfte ihre Seite berührte. »Im Moment gilt mein Interesse ausschließlich dir und deiner Genesung. Wie fühlst du dich? Kann ich irgendetwas für dich tun?«
    »Nein, ich fühle mich einfach nur schummerig. Mein Kopf ist so benommen, dass es mir schwerfällt, mich richtig zu konzentrieren.«
    »Das ist normal«, beruhigte er sie. »Kannst du mir verzeihen, Bethany? Bist du bereit, mir die Chance zu geben, das mit uns wieder in Ordnung zu bringen?«
    Sie guckte ihn perplex an. »Was meinst du?«
    Jace schloss die Augen, und als er sie wieder öffnete, spiegelten sich die unterschiedlichsten Emotionen in ihnen wider. Erleichterung. Traurigkeit. Sorge. Angst.
    »Hast du auch nur den Hauch einer Ahnung, wie sehr es mich peinigt, dass du mich das fragen musst? Und welche Erleichterung ich gleichzeitig empfinde? Du tust so, als hätte ich nichts falsch gemacht. Als hätte ich dich nicht so tief verletzt, dass du dich in den Schlaf geweint hast, während ich neben dir lag und nicht das Geringste dagegen unternehmen konnte.«
    Er holte tief Luft, und Bethany erkannte, wie aufgewühlt er tatsächlich war. Er wirkte hager und vollkommen ausgelaugt. So, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen.
    »Baby, du machst dir keine Vorstellung, wie viel Angst ich um dich hatte. Ich dachte, ich hätte dich verloren. Ich werde niemandem je dankbarer sein können als diesem Team von Ärzten und Krankenschwestern, die sich geweigert haben, dich gehen zu lassen, und dich mir zurückgegeben haben.«
    Überrascht sah sie, wie eine Träne über seine Wange lief, bevor er sie hastig wegwischte und tief durch die Nase einatmete.
    »Wie lange war ich bewusstlos?«, fragte sie leise.
    Jace lächelte zittrig, und in seinen dunklen Augen schimmerte noch immer tiefe Dankbarkeit. »Mehr als vierundzwanzig Stunden, Baby. Du wurdest gestern Vormittag eingeliefert.«
    Ihr klappte der Mund auf. »So lange?«
    »Ja, so lange. Es waren die längsten vierundzwanzig Stunden meines Lebens.«
    »Es tut mir leid«, sagte sie heiser, noch immer fassungslos darüber, dass sie so lange bewusstlos gewesen war.
    »Es tut dir leid?« Er lachte auf, aber es klang mehr wie ein Schluchzen. »Baby, es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest.«
    »Aber du warst so sehr in Sorge um mich.«
    »Das war es wert, denn ich habe dich zurückbekommen. Verlass mich nie, Bethany. Bleib bei mir. Teile mein Leben mit mir. Liebe mich.«
    »Aber ich liebe dich doch, Jace. Es tut mir leid, dass …«
    Jace legte die Finger auf ihren Mund und brachte sie sanft zum Schweigen. »Entschuldige dich nicht schon wieder für irgendetwas. Du wirst jetzt brav hier liegen und dir
meine
Entschuldigung anhören.«
    Er drehte sich um und legte sich neben sie aufs Bett. Es war so schmal und beengt, dass sie kaum zu zweit Platz fanden, aber Jace löste das Problem, indem er einen Arm unter Bethanys Kopf schob, sodass
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