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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)
Autoren: M. A. Pierce
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»Wie ist es möglich, dass so viele dem Schrecken der Flut trotzten?«
    Hadin, der Jüngstgeborene der Königin, antwortete: »Ein Großteil von uns war bereits an Bord der Barkassen, als der Palast einstürzte, und die lons bargen den Rest. Marelon allein brachte viele Dutzend in Sicherheit.«
    Aeriel erspähte die mächtigen Windungen der gefiederten zinnoberroten Schlange in weiter Ferne am Ende des Zuges. Der geschmeidige lon des Staubmeeres verneigte sich vor ihr. Da trat Roschka zu seinem Cousin Hadin und legte seinem Kampfgenossen die Hand auf den Arm.
    »Dennoch kostete es zahlreiche Stunden, einander wieder zu finden.«
    Der Perlenstaub peitschte durch Aeriels Blut, das weiße
Schimmern ihrer Haut verstärkte sich. Verunsichert über die Wirkung, die das innere Perlenfeuer auf jemanden hatte, der sie berührte, legte sie Irrylath die Finger ans Handgelenk, in der Absicht, ihn wegzuschieben, doch er missdeutete ihre Geste und nahm ihre Hand in seine. Aeriel versteifte sich, erschrocken rief sie sich die versengende Flamme von Erins Schwert in Erinnerung, doch ihm schien kein Leid zu widerfahren. Königin Syllva blickte sie fest an.
    »Kinder, seid ihr wohlauf?«, fragte sie, die Stirn besorgt in Falten gelegt.
    »Uns geht es ausgezeichnet«, erwiderte der Prinz. »Der Krieg ist vorüber und gewonnen.«
    Die Menschenmenge kam jäh in Aufruhr, teilte sich und stob auseinander. Der Avarclon trat vor und warf seine lange silberne Mähne in den Nacken. Seine Nüstern blähten sich weit, seine blassen Augen waren durchdringend und hart. Seine Hufe klirrten wie Zimbeln auf den im weichen schwarzen Schlick verborgenen Steinen.
    »Wahrlich, mein Prinz, die Schlacht ist entschieden«, sagte das Schlachtross. »Doch dein Teil der Abmachung will noch erfüllt sein.«
    Aeriel erbleichte, ihre Hand in Irrylaths wurde eisig. Hatte auch er die Sorge ob dieses Moments aus seinem Bewusstsein verbannt, genau wie sie? Der Avarclon nicht. Wie sollte ein lon seinen eigenen Tod durch die Hand eines Engels der Nacht vergessen oder vergeben – noch dazu durch einen, der einst als sterblicher Junge sein innigster Freund gewesen war?
    Königin Syllvas Gesicht war ebenfalls von Angst gezeichnet.
Die Brüder des Prinzen wanden sich nervös und murmelten leise. Erin redete eindringlich auf Pendarlon ein, der Löwe schüttelte die Mähne. Sabr blickte sich hastig um, die Hand an ihrem Schwertknauf. Aeriel spürte, wie sich der Arm ihres Gatten um sie verkrampfte, und für einen Moment gab sie sich der Versuchung hin und lehnte sich an ihn, da drehte er sie in seinen Armen.
    »Vergib mir«, flüsterte er, »dich nicht gemahnt zu haben, dass ein solch schnelles Ende naht. Ich wollte, dass du während dieser kurzen Stunden, die uns verblieben, allein an mich denkst.«
    Seine Augen suchten in ihren. Die Narben auf seiner Wange waren von Schatten und Licht erfüllt. Als er Aeriel küsste, war der Geschmack so süß, dass sie diesen Moment nie enden lassen wollte. Der Perlenstaub in ihrem Blut loderte auf, wie zur Warnung, doch Aeriel klammerte sich an den Prinzen, unbesonnen, nicht geneigt, ihn ziehen zu lassen, bis er sie schließlich von sich schob und sanft sagte: »Lebe wohl.«
    Nach einer raschen Drehung kniete er sich vor dem geflügelten Pferd nieder. Der lon von Avaric wieherte, stampfte mit den Hufen. Seine mächtigen grauen Schwingen schlugen heftig, dreschten die Luft. Der Prinz sah ihn unbewegt an.
    »Was du sagst, entspringt der Wahrheit«, erwiderte er. »Ich habe eine Schuld zu begleichen.«
    Seine Stimme war fest und ruhig, in ihr schwang keine Spur von Angst mit, nur Bedauern. Der Avarclon schüttelte sich, pirschte näher. Sein langer Schwanz peitschte in die Höhe.
    »Als Engel der Nacht nahm ich dein Leben«, sagte Irrylath. »Doch sobald die Priesterinnen von Isternes dich wiedererweckten,
dientest du mir als Streitross und trugst mich tapfer auf deinem Rücken, ohne einen Anflug von Rache zu bekunden.«
    Während Aeriel sie beobachtete, spürte sie, wie sich der Perlenstaub beruhigte, kühl in ihren Adern schwebte, hellleuchtend. Der graue lon ging tänzelnd vor dem knienden Prinzen auf und ab.
    »Mit Leichtigkeit hättest du mich von deinen Schultern werfen, meinen sicheren Tod herbeirufen können«, fuhr Irrylath leise fort. »Stattdessen hast du getreulich deinen Schwur gehalten. Nun werde ich es dir gleichtun. Übe Vergeltung, Avarclon! Es ist nur gerecht. Ich gehöre dir. Tu mit mir, was immer du willst.«
    Als er
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