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Gefährliches Verlangen

Gefährliches Verlangen

Titel: Gefährliches Verlangen
Autoren: Anna Sturm
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jede Art von Blümchensex. Das war eindeutig nichts für ihn.
    Und eine Sklavin hatte in seinen Augen noch nicht einmal ein Mitspracherecht. Sie musste seine Launen sowie seine Gelüste und Wünsche willenlos so hinnehmen, wie er es sich vorstellte, wenn sie ihn nicht verstimmen wollte. James prüfte die Qualitäten einer Sklavin übrigens immer selbst. Befand er sie nicht für gut genug, wurde sie einfach ausgetauscht [und niemand wusste, was mit solchen Sklavinnen am Ende geschah. Fakt war nur, dass sie nirgendwo mehr auftauchten!]. James Stark fackelte wirklich nicht lange herum, wenn es darum ging, die Spreu vom Weizen zu trennen.
    An dem Tag, als Katelyn Crow – zum damaligen Zeitpunkt noch Katelyn Snow – James entwischt war, hatte er Rose zu seiner Sklavin gemacht. Rose hatte sofort zugestimmt, ja, doch mehr aus Vernunftgründen als aus freien Stücken. Sie hatte äußerst schlechte Karten gehabt, nachdem die Frau, die James einem Verhör unterziehen wollte, das unausweichlich eine strenge Züchtigung nach sich gezogen hätte, entwischt war. Also, ein Akt genau nach seinem Geschmack. Perversionen vom Feinsten. Doch an jenem Tag war es ihm verwehrt geblieben. Noch nie hatte eine Verhandlung ein so unbefriedigendes und zähes Ende genommen.
    Rose hatte eigentlich damit gerechnet, dass James irgendwann die Lust an ihr verlieren würde und sie einfach wieder gehen ließe. Natürlich hatte sie die ganze Lage unterschätzt, als sie das Geschäft mit ihm eingegangen war. Sie ahnte ja nicht, dass James Stark niemanden mehr gehen ließ, wenn er sich ihm einmal verschrieben hatte. Eine Tatsache, die ihr bis zu jenem Zeitpunkt verborgen geblieben war. Und nachdem Rose ohnehin nirgendwo mehr sicher war, hatte sie sich dazu entschieden. Ihr war nämlich klar, dass Simon Crow sie überall suchen würde, um sich an ihr zu rächen, weil sie seine Frau in Gefahr gebracht hatte. Also, was war ihr schon anderes übrig geblieben? Sie hatte die Wahl zwischen James Starks’ Angebot gehabt [das im Grunde genommen vielmehr einem Befehl vorausging] oder Simon Crows Zorn. Damals hatte sie gedacht, James Stark wäre die bessere Wahl gewesen, doch heute war sie sich gar nicht mehr so sicher, ob ihre Entscheidung wirklich die richtige gewesen war. Rose verdrängte dabei geschickt die Tatsache, ohnehin keine andere Wahl gehabt zu haben. Von einer Entscheidung konnte daher gar nicht die Rede sein. Rose wollte es nur nicht wahrhaben. Schließlich war es auf diese Art und Weise entschieden leichter für sie, all das zu ertragen. Sie belog sich einfach Tag für Tag aufs Neue. Redete sich ein, ihr Leben als Sklavin sei toll, aufregend und lustvoll. Im Prinzip war ihr ganzes Benehmen und Handeln eine einzige Lüge. Denn jetzt gab es kein Zurück mehr für sie. Sie war nun James’ Sklavin auf Lebzeiten. Hatte sich sogar der Zeremonie unterzogen und sich sein Zeichen in den Nacken einbrennen lassen. Auf ewig Sein; zumindest so, wie es momentan aussah.
    Und James verstand es äußerst geschickt, sie jeden Tag aufs Neue an ihre Pflichten zu erinnern: Gehorsam. Demut. Hingabe. Bis zur bitteren Selbstaufgabe. Als geborener Sadist spürte James bis in die Fingerspitzen, dass Rose unter seiner Herrschaft litt. Diese Tatsache befriedigte sein krankes Wesen bis aufs Blut. Und je mehr sie litt, desto härter war seine Hand. Das hatten Sadisten übrigens so an sich. Und eigentlich hätte es Rose schon klar sein müssen, bevor sie Katelyn an ihn verraten hatte. Aber Rose war nun mal recht blauäugig. Das war sie schon immer. Dummerweise war sie doch tatsächlich davon ausgegangen, James würde sich an die Abmachungen halten. Aber nichts von alledem, was sich Rose ausgemalt hatte, war eingetroffen. Denn in Wirklichkeit hatte sich Rose den Deal mit James Stark in der Tat ganz anders vorgestellt – wie gesagt: sie war außerordentlich dumm! Daher war sie auch davon ausgegangen, dass sie Katelyn Snow lediglich dort ablieferte, bei der Verhandlung die Anklage erhob und dann als freier Mensch wieder ginge. Ihr war zwar klar, dass sie nicht mehr zu Simon Crow hätte zurückkehren können, nachdem sie seine Frau aus der Villa entführt hatte, aber damit hatte sie sich schon abgefunden, bevor sie ihre Entscheidung getroffen hatte, Katelyn zu kidnappen. Simon hätte sie verstoßen, ja, aber das war ihr egal gewesen. Zumindest zum damaligen Zeitpunkt. Sie wusste, dass sie niemals Simons Herz hätte zurückgewinnen können – vorausgesetzt sie hatte es überhaupt
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