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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2
Autoren: Natalie Nimou
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es in die Jahreszeit, aber ich will besser aussehen als Nadine.
    Aufgebrezelt , als wäre ich auf dem Weg zur Hochzeit meiner nicht existenten, besten Freundin, hänge ich mir meinen Shopper über die Schulter und mache mich auf den Weg in die Küche. Ich nehme schwer an, dass ich dort auf meine Mutter treffe.
    Und richtig. Meine verehrte Frau Mama sitzt am Kopf der Holztafel und hält eine Tasse mit dampfendem Café in den Händen. Neben ihr sitzt Antoine, ohne Getränk, und starrt mich an wie Sean Connery.
    „Das trifft sich gut“, schmettere ich, gebe der Küchentür einen kräftigen Tritt und knalle meine Tasche auf einen der vielen Holzschemel. „Und jetzt erzählt ihr beiden Turteltäubchen mir, was ihr euch bei der Nummer gedacht habt! Ohne Umschweife, in kurzen, verständlichen Sätzen und ohne irgendwelche Beschönigungen oder ähnliches. Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Leg’ los, Papi.“ Das letzte Wort ziehe ich spöttisch in die Länge. Und ich sehe mir die Form von Antoines Nase an und seine Augen, kann aber keine Ähnlichkeit zu mir erkennen. Das Lächeln kann ich nicht überprüfen, denn mein angeblicher Vater guckt eher gefährlich aus der Wäsche.
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen“, antwortet natürlich meine Mutter. „Wir hatten eine folgenreiche Affäre und ich wollte dich nicht mit einem kriminellen Vater belasten.“
    Sie knallt ihre Tasse ungefähr so heftig auf den Tisch wie ich darum herumtrampele.
    „Hast du mich nicht verstanden, Mutter? Ich will die Wahrheit und keine deiner Notlügen.“
    „Ich habe deine Mutter im Vorübergehen vernascht“, erklärt Antoine mit derselben ausdruckslosen Miene, die ich auch an Mathis beobachtet habe. Soviel zu familiären Ähnlichkeiten. „Nachdem die sexy Schnecke mich ausfindig gemacht und mit der Schwangerschaft konfrontiert hat, habe ich ihr geraten, abzutreiben. Sie zog es allerdings vor, dich allein aufzuziehen und so ...“
    „ Wir sollen doch nicht lügen“, fällt ihm Mutter ins Wort.
    „Sagt mal, seid ihr eigentlich bescheuert?“, kreische ich. „Ich habe ein Recht darauf, meine Herkunft zu kennen. Und jetzt rückt verdammt noch mal mit der Wahrheit raus!“
    Meine Faust landet auf dem Tisch, dass Mamas Tasse wackelt.
    „Möchtest du nicht erst ein Tässchen Tee, Jade? Zum Abregen.“
    Es reicht. Das hat doch alles keinen Sinn. Mutter befindet sich bereits auf dem Weg zum Wasserkocher. Spielt sie jetzt hier die Schlossfrau? Aus den beiden, die meine Eltern sein wollen, ist nichts herauszubekommen. Jedenfalls nichts Gescheites. Noch nicht. Ich brauche keine detektivischen Fähigkeiten, um das zu erkennen. Ich mache auf dem Absatz kehrt, schnappe mir meine Tasche und dampfe ab. 24 Jahre bin ich ohne Vater ausgekommen und ohne die wahren Umstände meiner Zeugung zu kennen. Warum sollte ich es gerade jetzt eilig haben, diese Dinge zu erfahren? Zumal ich keine glorreiche Geschichte erwarte.
    „Fickt euch doch“, zische ich, bevor ich der Tür wieder einen Tritt gebe. Dieses Mal von außen.
    „Das tun sie“, ertönt eine grimmige Stimme von rechts.
    „Mathis. Was machst du denn hier?“ Vermutlich ist sämtliche Farbe aus meinem Gesicht gewichen und sogar das Rouge, das ich zur Feier des Tages aufgelegt habe, hat sich in Luft aufgelöst. Mein Körper fühlt sich wieder so leer an, was aber auch daran liegen mag, dass ich noch keinen Bissen zu mir genommen habe. Dabei ist es inzwischen an der Zeit für die zweite Mahlzeit des Tages.
    „Ich suche dich schon die ganze Zeit“, knurrt Mathis.
    „Ach was“, schnappe ich. „Du hättest dich lediglich daran zu erinnern brauchen, wo du mich heute Nacht abgelegt hast.“
    „Das war deine Idee.“ Er nimmt mir meine schwere Tasche ab und treibt mich in das Atelier, in dem ich in der vergangenen Nacht den Orgasmus meines Lebens erlebt habe. Nachdem er die Tür – überraschenderweise von innen – abgeschlossen hat, lässt er meine Tasche auf den Boden fallen, holt eine Flasche mit Smoothie aus dem Kühlschrank, öffnet sie und drückt sie mir in die Hand.
    Sieht man mir an, dass ich Hunger habe?
    „Danke“, knurre ich, setze die Flasche an und trinke sie in einem Zug aus. Erst hinterher bemerke ich, dass das Banane-Erdbeer war.
    „Bist du wahnsinnig?“, brülle ich Mathis an. „Ich bin allergisch gegen Banane.“
    Mathis’ Gesichtsausdruck wechselt sofort von neutral-mürrisch zu besorgt. „Welche Folgen hat das? Du erstickst doch wohl nicht gleich? Soll ich
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