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[gay erotik] Fennelly, Tony

[gay erotik] Fennelly, Tony

Titel: [gay erotik] Fennelly, Tony
Autoren: Mord auf der Klappe
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nicht, dass er zuguckt und applaudiert.“
    „Das hat ja zwei Seiten. Er erwartet ja auch von mir, dass ich zuhöre, wie er über „diesen fantastischen Rotschopf“ Millicent rumschwärmt.“ Der Junge räkelte sich neben mir. „Was gibt's im Fernsehen?“
    „ Black Dragons mit Bela Lugosi, 1942.“
    „Das klingt ja nicht sehr aufregend.“
    „Das soll es ja auch nicht, Liebes. Ist ein schlechter Film. Rührend schlecht.“
    „Oh.“ Meine Mätresse hielt seinen Kopf schräg zum Bildschirm, als ob ein anderer Blickwinkel ihm ein neues Verständnis der Filmkunst einbringen würde. Er versuchte, durch die körnige Kopie mehr als vier Jahrzehnte in die Vergangenheit zu schauen, bis hin zu dem Tag, als der Film auf dem Hinterhof von Universal gedreht wurde. „Wer ist der Schauspieler? Der Detektiv.“
    „Clayton Moore.“
    „Den Namen kenne ich doch irgendwie?“
    „Er wurde später als Lone Rider berühmt.“
    „Wirklich? Echt, ohne seine Maske habe ich ihn gar nicht erkannt.“
    Ich ließ die Fernbedienung fallen und starrte ihn an. „Hast du nicht, tatsächlich. Das hast du nicht! Verdammt! Wenn's auch verrückt klingt, das muss die Lösung sein! -Noch hat die Hölle solchen Zorn wie eine betrogene Fraul -.“
    Robin setzte sich auf. „Was?“
    „Wegen der schieren Boshaftigkeit dahinter. Dem Sadismus. Verstehst du nicht? Nur eine verschmähte Frau konnte Loomis umbringen.“
    „Du meinst Brandi?“
    „Unmöglich. Wenn Brandi ihn umgebracht hätte, wäre sie nicht immer noch von diesem stupiden Hass auf den Mann besessen. Sie hätte ihre Rache gehabt und wäre zufrieden.“
    „Millicent Loomis dann? Sie ist die einzige andere Frau in dem Fall.“
    „Mein Herz, du vergisst die Welt, in der wir leben.“ Ich nahm das Telefon und drückte eine Nummer aus meinem Adressbuch. Es klingelte einmal kurz, und dann kam eine Antwort, übellaunig und noch schlaftrunken.
    „Hallo, Zuckerpüppchen“, flötete ich. „Wer ist dran?“
    „Niemand anders als Matty Sinclair, dein neuer Freund und Partner.“
    „Sind Sie verrückt? Mich mitten in der Nacht anzurufen!“
    „Ich will dich treffen, Püppchen.“
    „Ich lege auf!“ Ich wartete eine Sekunde, aber es kam kein Klick. Baby Doll hatte nicht gewagt aufzuhängen. Also machte ich weiter in meinem deftigsten Ton, gerade richtig, um einen schwachen Charakter aus der Spur zu werfen.
    „Erinnerst du dich an den armen Lance? Deinen und meinen Freund?“
    „Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen!“
    „Na, jedenfalls war er ein so guter Freund von mir, dass er mir Post schickte, kurz bevor er starb. Die Bilder kamen heute.“
    „Bilder? Was für Bilder?“
    „Du bist drauf und amüsierst dich blendend. Bravo. Lang lebe die Liebe und so weiter. Aber ich habe dich sogar nackt erkannt. Denkst du, die Polizei würde das nicht?“ Jetzt redete er Klartext.
    „Was wollen Sie?“
    „Das gleiche wie Lance. Nur mehr. Ich bin kein kleiner Fisch wie er.“
    „Sie wollen Geld?“
    „Zwanzigtausend in bar. Das ist nicht zu viel verlangt, oder? Um nicht auf diesen heißen Stuhl in Angola zu kommen?“
    „Sind Sie verrückt geworden? An so viel Geld kann ich nie rankommen!“
    Robin kriegte einen Anfall. Er gestikulierte wie wild, und ich drehte ihm den Rücken zu, um ihn abzuschütteln.
    „Mit allen deinen guten Freunden? Quatsch! Ich wette, du hast in einem Schuhkarton in deinem Schrank sogar noch mehr als das. Treffen wir uns, Baby Doll. Heute Abend. Ich will nicht, dass du noch Zeit hast für eklige Machenschaften.“
    „Gewonnen. Ich werde auf Sie warten. Bei mir.“
    „Mit einem erstklassigen Gewehr, ohne Frage. Ich bin nicht blöde, schönes Kind. Wir treffen uns auf der Point a la Hache Fähre, auf der Mitte des Mississippi.“
    „Ist gut. Ich habe keine Wahl. Aber hören Sie, ich brauche eine Stunde, um das Geld zusammenzukriegen.“
    Als ich auflegte, machte Robin einen Freudentanz. „Zwanzigtausend? Kriegen wir wirklich so viel?“
    „Ach Kussmaul, sei doch nicht voll und total verrückt. Geh und hol mir meine Sportpistole.“
     
    Die Point cl la Hache Fähre ist die ganze Nacht zwischen St. Bernard und der West Bank in Betrieb. Aber um drei in der Früh ist sie fast immer wie ausgestorben; daher wunderte ich mich nicht, niemanden zu sehen, als ich meinen Wagen auf die Rampe fuhr.
    Ich parkte im hinteren Teil, verließ dann meinen sicheren Mercedes und schlenderte zur Hafenseite hin, während ich unruhig versuchte, an Bogie zu denken. Angst, wer, ich?
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