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[gay erotik] Fennelly, Tony

[gay erotik] Fennelly, Tony

Titel: [gay erotik] Fennelly, Tony
Autoren: Mord auf der Klappe
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oder gestorben oder was, und ich hatte eine Annonce in der Times- Picauune aufgegeben. Robin hatte zufällig ein zerknittertes Exemplar in der Lobby des Fairmont -Roosevelt aufgelesen, wo er tagsüber arbeitete und auf den Strich ging. Ich nahm an, dass ihm der Hausdetektiv auf die Schliche gekommen war und ihm nahegelegt hatte, unauffällig zu verschwinden, wenn er seine Zähne behalten wollte. Jedenfalls hatte er gehört, dass mein Laden für seinen Schick berühmt war, und seine Dienste angeboten. (Als Hausmeister - ausgerechnet.)
    Die Unzulänglichkeiten des süßen Robin sind himmelschreiend, aber sein Sex-Appeal auch. Mit seinen seidigen, weizenblonden Locken und seinen braunen Telleraugen ist er der 50er-Jahre-Blondine Sandra Dee wie aus dem Gesicht geschnitten. Meinen verbrauchten Augen erscheint sein Körper so vollkommen, wie es nur der eines Teenagers sein kann.
    Der Junge war gerade achtzehn. Das schwor er jedenfalls. Und wenn er jünger war, wollte ich es nicht wissen. (Gott helfe mir.)
    Ich gestattete also diesem kleinen Schlawiner, sich in meinem Leben einzunisten. Er übernimmt Gelegenheitsarbeiten im Laden (träge), kocht meine Mahlzeiten (nach dem Zufallsprinzip) und praktiziert jede sexuelle Annehmlichkeit, die ich mir vorstellen kann (brillant). Eine Rose ohne Dornen ist Robin allerdings nicht. Mich mit diesem jungen vitalen Blut herumzutreiben, erinnert mich immer daran, wie viel Energie ich früher hatte.
    Unter praktischen Gesichtspunkten wäre eher ein Mann in meinem Alter angemessen. Aber der wäre weniger beflissen. Wenig geben, wenig kriegen.
    An diesem ansonsten angenehmen Samstagnachmittag polterte Frank im Bullen-Stil durch den Laden, als ob es seiner wäre.
    „Nettes Himmelbett, was du da hast.“
    „Eine Kopie, handgeschnitzt in Deutschland. Ist gerade der letzte Schrei.“
    „Wie teuer?“
    „Bloß viereinhalbtausend.“
    „Jesus!“
    „Den Baldachin gebe ich dir dazu. Bist du vorbeigekommen, um ein paar Sachen für deinen Slum einzukaufen?“
    „Kein anständiger Bulle kann sich diesen Laden leisten. Das weißt du doch.“
    „Das ist Absicht, Liebes. New Traditions ist ausschließlich für die Reichen und die Angeber. Also. Was kannst du für mich tun?“
    „Es muss heißen: Was kannst du für mich tun, Matty.“ Washington ließ sich auf einen Louis-Quatorze-Sessel nieder. „Du kannst mir bei einem Mordfall helfen.“
    „ Ts , ts . Jemand, den ich kenne?“
    „Er hieß Hubert R. Loomis. Wohnte drüben in St. Bernard.“
    „Ein deprimierender Bezirk. Mit Leuten, die da wohnen, verkehre ich nicht.“
    „Aber die Todesart könnte dich interessieren.“ Frank zog ein schäbiges Notizbuch mit Leopardenmuster aus seinem Mantel und las vor: >>>Der Verstorbene wurde gestern Abend einige Minuten nach zehn auf der Männertoilette der Ramrod Lounge in der Toulouse Street gefunden. < Ich nehme an, das Männerklo ist die größte Attraktion dieser Bar.“
    „Weiß ich.“
    Er räusperte sich. „Dann weißt du auch, dass es ein Homosexuellentreff ist. Sie treffen sich da und machen ... ist ja auch egal.“ Als Weißer wäre er jetzt sogar rot geworden. „Es gibt zehn Toilettenzellen. Und jede hat ein Loch in der Wand, in knapp einem Meter Höhe.“
    „Die beste Höhe“, sagte ich hilfsbereit.
    „Das ist das Klappenloch“, krähte Robin, wie immer bereitwillig seine Degeneriertheit zur Schau stellend.
    „Den Begriff habe ich schon mal gehört.“ Frank zupfte an seinem Haar, als ob er die Krause rausziehen wollte. „Aus den Kabinen heraus geben sich die Männer ein Zeichen, und dann haben sie durch das Loch hindurch Geschlechtsverkehr. Sie brauchen sich nicht zu begegnen. Oder sich auch nur ins Gesicht zu sehen.“
    „Was kann man in einem Gesicht schon groß sehen?“
    „Das Anonyme daran gefällt einigen. Wie dem Verstorbenen.“ Er nahm seinen Block wieder zur Hand. „Hubert Loomis war Familienvater. Der Mann lebte in der schicken und teuren Belle Ormaie-Siedlung. Er besaß und leitete eine Wartungsfirma für Kräne jenseits der Bezirksgrenze. Sehr erfolgreich. Seine Frau ist Krankenschwester auf der Altenpflegestation im Charity , und sie haben drei Kinder.“
    „Das freut mich für ihn.“
    „Nicht, wenn du hörst, wie er gestorben ist.“
    „Danke, ich verzichte.“
    „Nein, das ist aufregend.“ Robin fiel fast aus seinem Windsorstuhl . „Erzählen Sie uns alle grässlichen Details.“
    „Das mache ich auch.“ Frank nahm seinen Blockwieder, um mit gespielter
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