Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)
Autoren: Rob Reid
Vom Netzwerk:
mir schon besser«, sagte Judy fröhlich. »Und wissen Sie was, Ratssprecher? Die Einäscherung wäre ein gutes Stichwort für eine überarbeitete Fassung Ihres Äußerst Innigen Ersuchens. Etwas, das diesen verdammten Vogel aufhorchen lässt. Und vielleicht können wir auch gleich diesen Schwachsinn mit der ›Freundlichen Unterlassung‹ streichen, wenn wir schon dabei sind. Ich meine, was soll das?«
    »Es ist … uns ein bisschen peinlich«, sagte der Sprecher. »Aber wir haben letztlich keine Möglichkeit, irgendwo außerhalb unseres eigenen Planeten unsere Beschlüsse durchzusetzen . Wenn also da draußen etwas schiefläuft, neigen wir dazu … ein Ersuchen zu stellen.«
    » Und unsere Bestürzung zum Ausdruck zu bringen«, fügte eine helle, geckenhafte Stimme hinzu. »Das hat sich bei mehreren Gelegenheiten als höchst effektiv erwiesen.«
    »Und damit halten Sie ernsthaft das gesamte Universum auf Linie?«, fragte Judy.
    »Absolut«, sagte der Sprecher. »Jede auch nur ansatzweise aggressive Spezies wird sich selbst vernichten, bevor sie eine Möglichkeit findet, ihr eigenes Sonnensystem zu verlassen. Das bedeutet, dass die überlebenden Völker, die wir verwalten, im Grunde ein Haufen Weicheier sind. Das erkennt man schon daran, wie sie ihre Planeten benennen.«
    »Aber wenn Sie Ihren Willen nirgendwo durchsetzen können, warum ist dann das ganze Universum davon überzeugt, es würde schreckliche Konsequenzen haben, wenn man einem Wächter etwas antut? Oder eine primitive Gesellschaft vernichtet? Oder Ihnen generell die Gefolgschaft verweigert?«
    »Das sind doch recht nützliche Gerüchte, wenn Sie es aus unserer Perspektive betrachten«, sagte der Sprecher. »Sie sorgen dafür, dass unsere Ersuchen die gewünschte Wirkung zeigen. Und aus der Perspektive der allgemeinen Bevölkerung sind es recht aufregende Gerüchte. Sie verleihen unserem monotonen, sicheren, gerechten und friedfertigen Universum ein klein wenig Schneid. Gerüchte, die für die Mächtigen von Nutzen und für den Pöbel ein Spaß sind, verbreiten sich stets sehr schnell und werden von jedem geglaubt. Das ist ein eisernes Gesetz der Physik.«
    »Aber hat jemals irgendwer Ihren Bluff durchschaut?«, fragte Judy.
    »Bis jetzt nicht«, sagte der Sprecher. »Also fürchte ich, dass Sie uns gerade in einer neuen und recht unangenehmen Situation erleben.«
    Judy nickte langsam, dann wandte sie sich unvermittelt mir zu. »Nun, zum Glück hat unser Nick hier eine wunderbare Lösung für das Problem gefunden – nicht wahr, Nick? Leg los, Junge!«
    Das Licht um Judy herum wurde gedimmt, und ich stand in gleißendem Sonnenschein. Ich verspürte einen unvertrauten Stich Lampenfieber, als mir klar wurde, dass ich im Begriff war, meine bewährte Superkraft mit orginellen Gedanken zu kombinieren, zu denen ich Judys Ansicht nach gar nicht fähig war. Doch dann beruhigte ich mich schnell und konzentrierte mich auf eine gute Gesprächsführung .
    »Euer Erhabenheiten«, begann ich. »Ich möchte mit der Bestätigung einiger Tatsachen beginnen. Erstens, die Doktrin der Einheimischen Künste bildet die absolute rechtliche, moralische und ökonomische Basis Ihrer gesamten Konföderation. Ist das korrekt?«
    »Das ist es«, sagte der Sprecher. »Sie ist so tief in allem verwurzelt, dass sich unsere gesamte Zivilisation auflösen würde, wenn sie missachtet oder auch nur für einen kurzen Zeitraum außer Kraft gesetzt würde.«
    »Und diese Doktrin definiert eine kollektiv-patrimoniale Gesellschaftsordnung als eine, die ihre künstlerischen Hervorbringungen als Gemeinschaftsbesitz sämtlicher Mitglieder ihrer Gesellschaft betrachtet.«
    »Auch das ist korrekt«, sagte der Sprecher. »Und wenn eine solche Spezies der Kultivierten Liga beitritt, werden ihre Kunstwerke zum Gemeinschaftsbesitz sämtlicher Bürger der Kultivierten Liga. Juristisch werden wir alle zu gleichrangigen Teilhabern dieser Kunst.«
    »Ich verstehe. Und was ist mit unabhängigen, primitiven Gesellschaften? Wenn ein Kunstwerk aus einer Gesellschaft wie meiner in eine Ihrer Gesellschaften gelangt, unterliegt es dann den Bestimmungen der Doktrin der Einheimischen Künste?«
    »Selbstverständlich. Das ist genau der Grund, warum wir in die aktuellen Schwierigkeiten geraten sind.«
    »Selbstverständlich. Aber wie sieht es innerhalb meiner Gesellschaft aus? Gilt die Doktrin der Einheimischen Künste auch innerhalb einer primitiven Gesellschaft wie meiner?«
    »Auf keinen Fall«, antwortete der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher