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Galaxy of Fear 5 - Der Geist des Jedi

Titel: Galaxy of Fear 5 - Der Geist des Jedi
Autoren: John Whitman
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gestatten."
    Tash wünschte sich halb, daß Deevee sie zurückhalten würde. Doch ohne Hooles Befehle konnte Deevee nur seiner Programmierung folgen, und er sah keine Alternative.
    Als Tash den Eingang zur Bibliothek erreichte, war sie wie benommen vor Sorge und Furcht. Doch sie war noch genug bei der Sache, um erstaunt zurückzuprallen, als sie feststellte, daß der große Saal verwaist war.
    Deevee sprach die Frage aus, die sie sich selbst stellte. „Wo sind die Leichen geblieben?" Zak und Hoole waren ebenso verschwunden wie die toten Schatzsucher.
    Ihre Leichen waren einfach wie weggezaubert... aber wohin?
    Vor Tashs innerem Auge entsprang ein Bild. „Die Leichenhalle", stieß sie hervor.
    „Verzeihung?" fragte der Droide.
    „Zak und ich, wir haben einen Raum voller Leichen gefunden. Konserviert in Gefrierkammern. Vielleicht wurden auch Zaks und Onkel Hooles Körper dorthin gebracht."
    Tash schilderte rasch den Verbindungsweg, den sie und Zak entdeckt hatten: die Leiter im Lüftungsschacht, den ansteigenden Korridor und die Geheimtür. „Dieser Raum hat irgendwas mit den Ereignissen hier zu tun", erklärte sie. „Deevee, du mußt sie finden."
    „Ich kann dich nicht allein lassen, Tash", insistierte der Droide.
    Tash gab sich alle Mühe, tapferer zu klingen, als ihr zumute war. „Deevee, wenn irgend etwas geschieht, wirst du auch nichts dagegen unternehmen können. Geh und finde Onkel Hoole und Zak."
    Der Droide zögerte. Sein Computergehirn, das in einer Nanosekunde tausend Alternativen berechnen konnte, war unfähig, dieses spezielle Problem zu lösen. Sollte er bei Tash bleiben, auch wenn er ihr nicht von Nutzen sein konnte, oder sollte er Zak und seinen Herrn finden?
    Sein Gehirn gelangte zu einem Schluß. Deevee drehte sich um und eilte davon.
    Tash war nun allein. Vollkommen allein. Sie war so tief wie irgend möglich in ein schwarzes Loch gestürzt worden. Sie würde entweder für alle Zeiten darin verlorengehen, oder ein Wunder würde sie zurück ins Licht ziehen.
    Sie betrat die Bibliothek.
    Zum ersten Mal betrachtete sie ihre Umgebung wirklich. An die zehntausend Bücher mochten hier aufgereiht stehen, alle steinalt und von Staub bedeckt. Sie trat an eines der Regale und entzifferte die in die Buchrücken gestanzten Worte. Einige waren in fremden Sprachen, die meisten jedoch in Basic, der galaktischen Verkehrssprache. Manche Bücher behandelten wissenschaftliche Themen, andere waren medizinische Werke, wieder andere philosophische Bände.
    Tash blieb vor einem Buch mit dem Titel Die Geschichte der Jedi-Ritter stehen.
    Sie konnte ebensogut hier beginnen wie irgendwo anders. Tash nahm das Buch aus dem Regal, ohne es aufzuschlagen. Sie atmete tief durch. Mit Erstaunen fühlte sie ihre Angst vergehen. Sie empfand einen tiefen Frieden. Tash hatte keine Ahnung, was auf den Tod folgte, aber sie wußte, wenn es da etwas gab, würde Zak dort auf sie warten. Und ihre Eltern.
    Tash wollte das Buch aufschlagen.
    Sie kam nie zu Ende damit.
    Ein kraftvoller Stoß schlug ihr den Band aus der Hand und schleuderte ihn gegen die Wand. Tash blickte überrascht auf, um zu sehen, was sie angegriffen hatte...
    ... und blickte geradewegs in die Augen des Geistes.
     

* 16 *
    Tashs Knie flatterten so heftig, daß sie beinahe gestürzt wäre. Der Geist war nicht länger formlos. Noch immer durchscheinend und bleich wie der Tod, stand er jetzt in der Gestalt eines menschlichen Mannes vor ihr. Seine Wangen waren eingefallen, die Kleider hingen ihm in Fetzen vom Leib. Die Gestalt lumineszierte schwach, der Körper war von klaffenden Wunden übersät. Wäre der Geist ein lebendiges Geschöpf gewesen, so hätte Tash angenommen, daß die Wunden von einem Lichtschwert herrührten.
    „Tash Arranda."
    Der Geist sprach zu ihr, doch diesmal nicht in ihrem Kopf, sondern er wandte sich mit einer Stimme an sie, in der so viel Traurigkeit lag, daß Tash glaubte, ihr Herz würde brechen, wenn es nicht zuvor aus purer Angst einfach zu schlagen aufhörte.
    „W-wer...", rang sie um Worte.
    „Ich habe bereits seit einiger Zeit mit dir zu reden versucht", sagte der Geist mit tiefer, raunender Stimme.
    Tash wich zum Ausgang zurück. „Bitte... tun Sie mir nichts!"
    Der Geist schwebte auf sie zu. „Ich bin nicht gekommen, um dir weh zu tun, Tash. Ich versuche, dich zu retten."
    „Mich retten?" echote sie. „Aber... Sie sind die Stimme, die mich bedroht hat. Und Sie haben versucht, mich zu erwürgen!"
    Der Geist breitete in einer Geste
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