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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag
Autoren: Amanda Brooke
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wunderschön.«
    Â»Du denkst an mich, nicht wahr? Wenn du die Baumblüte siehst.«
    Â»Ich denke immer an dich, nicht nur zur Baumblüte.«
    Das Zimmer machte einen sehr stillen Eindruck. »Bist du allein?«, erkundigte sie sich.
    Â»Nein, ich bin auch da«, sagte Meg. »Steven fährt Louise später noch mal her, und dein Vater hat sich auch gemeldet. Er meinte, er würde kommen, wenn du es möchtest.«
    Â»Wir haben uns schon voneinander verabschiedet«, sagte Emma in der Gewissheit, dass der Moment des endgültigen Abschieds nahe war. Man hatte ihr erklärt, dass sie höchstwahrscheinlich in ein Koma fallen würde, und jedes Mal, wenn sie wieder einschlief, verringerte sich die Chance, noch einmal aufzuwachen. »Ich möchte nach draußen. Ich möchte unter den blühenden Apfelbäumen sitzen.«
    Â»Emma, dazu bist du zu schwach«, sagte Ben.
    Zum Glück brauchte sie ihm nicht zu widersprechen, das tat ihre Mutter für sie. »Wenn du das möchtest, dann bringen wir dich hinaus.«
    Sie hörte, wie die Tür aufgemacht wurde und Schritte sich entfernten.
    Â»Danke, dass du meine Träume wahr gemacht hast«, sagte sie zu Ben. »Es tut mir leid, wenn ich mich bei dir nur mit Albträumen revanchiere.«
    Ben sagte nicht gleich etwas darauf, aber sie nahm einen Schatten über sich wahr und fühlte seinen Atem auf ihrer Wange und dann seine weichen Lippen auf ihrem Mund. »Ich bin nicht bereit dafür, Em«, flüsterte er.
    Â»Ich auch nicht«, sagte sie, »aber es ist fast so weit. Du musst jetzt stark für mich sein. Du musst mir helfen, unsere Geschichte mit Glanz und Gloria zu Ende zu bringen.«
    Â»Nur wenn du mir versprichst, mich nie zu verlassen, nicht völlig. Das könnte ich nicht ertragen«, sagte er mit Angst in der Stimme.
    Â»Ich verspreche es«, sagte sie. »Ich werde in deinen Träumen sein. Du wirst mein Lächeln in jedem Regenbogen sehen und meine Stimme in jedem Liebeslied hören. Wenn es einen Weg gibt, mit dir in Verbindung zu bleiben, finde ich ihn.«
    Vor der Tür hörten sie einen hitzigen Wortwechsel zwischen ihrer Mutter und einem Mann, vermutlich dem zuständigen Pfleger. »Ihre Vorschriften sind mir völlig egal!«, schrie Meg. »Entweder helfen Sie uns jetzt, oder wir machen es auf eigene Faust!«
    Emma lächelte in sich hinein. Ihre Mutter kämpfte immer noch wie eine Löwin für sie.
    Sie fühlte, wie sie schwebte. Vage bemerkte sie einen Wechsel von Licht und Schatten, aber es war nicht das regelmäßige grelle Aufscheinen von Neonröhren. Man schob sie nicht eilig durch einen Krankenhausflur, diesmal nicht. Sie aalte sich in schattengesprenkeltem Sonnenschein und hörte die mit Blüten beladenen Zweige über sich schwanken und in der lauen Luft erzittern. Sie lag in Bens Armen, und ihre Mutter saß dicht dabei und streichelte ihr übers Haar.
    Ihre Finger kribbelten, als sie unwillkürlich nach dem glatten Widerstand einer Tastatur suchten, aber sie wusste, dass nicht sie es sein würde, die ihre Geschichte zum Abschluss brachte. Furcht überkam sie, als sie sich vorstellte, wie die Macht, die sie in den Händen gehalten hatte, im Äther verschwand. Sie bewegte sich unruhig, wollte unbedingt ihre Hände sehen. Aus dem Dunkeln blitzte plötzlich etwas Orangegoldenes auf, und die kleine Geschenkschachtel, die der Ladenbesitzer ihr gegeben hatte, kam in Sicht. Das flammenfarbige Papier glänzte in ihrer Handfläche.
    Â»Es ist Zeit, die Schachtel zu öffnen«, flüsterte sie Ben zu.
    Ich fühlte mich reich beschenkt, als ich Emma kennenlernte, geradezu beschämt, als sie meine Liebe erwiderte, und empfand es als Privileg, mein Leben mit ihr teilen zu dürfen, mit dieser Frau, deren innere Stärke mich immer wieder in Erstaunen versetzte. So stark ihr Geist war, so fest waren allerdings auch ihre Überzeugungen. Kurzum, meine Frau war ein Feldwebel.
    Es gab ein Thema, bei dem wir uns nie hatten einigen können, und nun bekam ich endlich die Chance, sie von meiner Ansicht zu überzeugen. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich versagte. Emma hatte stets darauf bestanden, dass der Frühling, dieser lebenssprühende Aufbruch aus der Dunkelheit, mit dem der Winter endgültig vertrieben wurde, die Jahreszeit war, die es zu feiern galt. Dagegen hatte ich nichts einzuwenden, nur wollte ich
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