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Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)
Autoren: Robin Theis
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schmunzelte Gina und legte eine Hand auf Johnnys Knie.
    Johnny hüpfte lachend in seinem Schneidersitz auf der Stelle und lachte, während Vanessa ein leises „Schlampe“ Gina zuflüsterte. Der vermeintliche Zeitreisende lehnte sich an den Turm aus Geschenken, der von Tag zu Tag wuchs. Seine fanatischen 12 brachten ihm volle Teller mit Fleisch und Kartoffeln, altes Silberbesteck, plüschige Kissen, Pornohefte aus dem Jahr 2006, Spielzeugautos mit denen niemand mehr spielte oder ein Plüschpinguin als Kuscheltier.
    Als Johnny auf dem leeren Dorfplatz Siamak entdeckte, fing er an zu lachen. „Oh sehet da, der Steuermann geht wieder auf Seelenjagd!“
    Siamak kam vom Königshaus und brach gerade seine Steuerroute an. Er ignorierte den Zeitreisenden und bewegte sich in Richtung der Metzgerei.
    „Freunde, ihr könnt aufatmen! In meiner Zeit wird es keine Verbrecher dieser Art mehr geben. Die Zukunft bedeutet Glück für jedermann!“, jubelte Johnny.
    Genervt blieb Siamak stehen und schenkte Johnny einen giftigen Blick. „Verbrecher?“, fragte er.
    Johnny steckte sich eine halbrohe Kartoffel in den Mund und schmatzte. „In 36 Jahren wird bis kurz vor Erold Lichtermanns Machtübernahme das Paradies auf Erden sein. Und noch nächstes Jahr werde ich auf die Welt kommen - ich kann es kaum erwarten mich so putzig zu sehen.“
    „Johnny wäre aber auch ein schöner Name für ein Kind“, sagte Gina.
    „Hört ihr überhaupt zu, was er für eine Scheiße verzapft?“, fragte Siamak und trat vor den Sitzkreis. Sein rundes Gesicht verzog sich zu einer zornigen Maske. Auf seinem glattrasierten Schädel pulsierten die Äderchen, die an einen Vulkanausbruch erinnerten. Seine füllige Stimme schimpfte Johnny einen Verräter, einen Blender.
    Johnny hingegen störte sich nicht an dem rumbrüllenden Siamak und erzählte weiterhin von der Klonforschung.
    Siamak richtete seinen Zeigefinger vorwurfsvoll auf Johnny. „Laut dir Scharlatan herrscht in 30 Jahren hier das Paradies auf Erden? Erklär uns doch wie es dazu kommt.“
    Der Prediger ignorierte erneut Siamak und erzählte seinen Fans von Tieren, mit denen man in Zukunft durch Medikamente die Fähigkeit zu sprechen beibringen könnte.
    „Von wem sollen deine hochgepriesenen, fliegenden Autos, kilometerlangen Wasserrutschen erbaut werden?“, fragte Siamak. „Werden die noch von uns erfunden? Sag, wie soll es gehen, wenn wir nicht mal mehr hier Strom haben.“
    Als Johnny merkte, dass seine Folgschaft nun Siamak mehr Beachtung schenkte als ihm, lenkte er ein. „Alle Dinge, wie wir sie kannten werden von euch, dem gemeinen Volk wieder neu errichtet, neu erfunden und veredelt.“
    „Von uns?“, hakte Siamak nach. „Ich hab jedenfalls keinen Doktortitel in Physik.“ Siamak trat noch einen Schritt nach vorne. „Wo bleibt dein böses Wunderkind Erold, der sich mit Außerirdischen anlegt? Sollte er nicht längst hier sein?“
    „Wir müssen noch warten, bis in Sodom wieder geboren wird“, erwiderte Johnny. „Dann kann ich ihn ausfindig machen, ihn töten und uns alle retten!“
    Siamak fing an zu lachen. „Soll ich dir etwas erzählen? Seit 10 Jahren ist in Sodom zwar kein Kind mehr aufgewachsen, aber geboren wurde hier regelmäßig.“
    Johnny machte große Augen. „Das heißt?“
    „HÖR AUF!“, schrie Gina.
    Doch Siamak fuhr fort. „Es werden genug Kinder geboren, aber jede vernünftige Mutter entschließt sich, ihrem Kind diese Neue Welt nicht anzutun. Was denkst du, was aus einem Kind wird, wenn es hier aufwachsen soll?“
    „HÖR AUF!“, wiederholte Gina, während Vanessa sich vor lauter Scham wegdrehte.
    „Keine Mutter würde so etwas ihrem Kind antun wollen. Kein Leben ist besser als das hier. Alle kamen sie zu Verbrechern wie mir oder Vidal und vertrauten uns ihr Neugeborenes an. Allein von Gina schon zwei und Vanessa bereits drei Kinder, die nicht für diese Welt bestimmt waren.“
    Während Siamak sprach verstummte auch Gina unter Tränen. Die Wahrheit aus Siamaks Mund zu hören, fühlte sich für sie an, als würden sie innerlich auseinander brechen, doch ein Teil von ihnen wollte diese Geschichte hören, um sich selbst zu bestrafen.
    „Vielleicht hätte ich der Vater sein können oder ein anderer Freier“, sprach Siamak. „Doch es gab keine Alternative.“ Selbst einem starken Mann wie Siamak geriet die Stimme ins flattern. „Wir nahmen die Kinder und gingen mit ihnen zum Bach und dann...“ Er schwieg einen Moment. „Denk dir den Rest.“
    Er
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