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Freu dich des Lebens

Freu dich des Lebens

Titel: Freu dich des Lebens
Autoren: Dale Carnegie
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Grad tauchten?‹
    Er musste abermals ›ja‹ sagen.
    ›Wäre es nicht eine gute Idee, wenn Sie diese Motoren nicht anfassen würden?‹ schlug ich vor.
    ›Das wird wohl das beste sein‹, gab er zu. Wir unterhielten uns noch eine Weile. Dann rief er seine Sekretärin und diktierte ihr für mich einen neuen Auftrag in der Höhe von ungefähr fünfunddreißigtausend Dollar.
    Es dauerte Jahre und kostete mich Tausende von Dollar, ehe ich begriff, dass es sich nicht lohnt zu streiten und dass es viel einträglicher und interessanter ist, die Dinge einmal aus der Sicht des anderen zu betrachten und ihn dazu zu bringen, dass er ›ja‹ sagt.«
    Eddie Snow berichtet, wie er ein guter Kunde eines Geschäfts wurde, weil ihn dessen Inhaber dazu gebracht hatte, »ja« zu sagen. Eddie war ein begeisterter Bogenschütze und hatte sich in einem Fachgeschäft für teures Geld eine feine Ausrüstung mit allem Zubehör gekauft.
    Als einmal sein Bruder auf Besuch kam, wollte er für ihn im selben Geschäft eine Ausrüstung mieten. Doch der Angestellte erklärte ihm, dass sie keine Bogen ausmieteten, worauf Eddie einen anderen Laden anrief.
    »Ein freundlicher Herr antwortete, und seine Reaktion auf meine Frage war ganz anders. Er bedauerte, dass sie keine Bogen mehr ausmieten könnten, weil es sie zu teuer komme. Dann fragte er mich, ob ich schon mal eine Ausrüstung gemietet hätte. ›Ja‹, sagte ich, ›vor einigen Jahren.‹ Er meinte, dass ich vermutlich zwischen fünfundzwanzig und dreißig Dollar Miete bezahlen musste. Ich sagte abermals ›ja‹. Er wollte wissen, ob ich mit meinem Geld im Prinzip lieber sparsam umgehe. Natürlich sagte ich ›ja‹. Hierauf erzählte er mir, dass er in seinem Geschäft einen Bogen samt Zubehör für 34,95 Dollar anbiete. Für einen Mehrpreis von nur 4,95 Dollar könne ich also eine ganze Ausrüstung kaufen, statt eine zu mieten. Das sei auch der Grund, weshalb sie aufgehört hätten, Bogen zu vermieten. Ob ich diese Lösung nicht ebenfalls vernünftiger fände. Mein ›Ja‹ hatte zur Folge, dass ich eine solche Ausrüstung kaufte und bei dieser Gelegenheit gleich noch ein paar andere Dinge erstand. Seither gehe ich regelmäßig in dieses Geschäft.«
    Sokrates, die »Geißel Athens«, war einer der größten Philosophen, die unsere Welt je gekannt hat. Er hat erreicht, was im Verlauf der Geschichte nur ganz wenigen gelungen ist: Er gab den Gedanken der Menschen eine andere Richtung.
    Heute, mehr als zweitausend Jahre nach seinem Tod, wird er als einer der größten Lehrer verehrt, die jemals unsere wacklige Welt beeinflusst haben.
    Wie er das fertig brachte? Indem er den Leuten sagte, dass sie Unrecht hätten? Bewahre, dafür war Sokrates viel zu schlau. Seine ganze Technik bestand darin, niemals eine negative Antwort zu bekommen. Er stellte seine Fragen so, dass seine Gegner zwangsläufig mit ›ja‹ antworten mussten. Auf diese Weise sammelte er ein Ja nach dem andern, bis er einen ganzen Armvoll hatte. Er fragte so lange, bis die anderen ganz von selber und fast ohne es zu merken Schlüsse zogen, denen sie sich noch vor wenigen Minuten hartnäckig widersetzt hätten.
    Denken wir an den alten Sokrates, wenn wir wieder einmal das Bedürfnis haben, einen Menschen ins Unrecht zu setzen, und stellen wir statt dessen eine freundliche Frage, auf die er mit ›ja‹ antworten wird.
    Die Chinesen haben ein Sprichwort, das die ganze Weisheit des Ostens birgt: »Wer sanft auftritt, kommt weit.«
    Fünftausend Jahre lang haben die kultivierten Chinesen das Wesen des Menschen studiert und sind zu großer Weisheit gelangt: »Wer sanft auftritt, kommt weit.«
     
    Geben Sie dem anderen Gelegenheit, »ja« zu sagen.
    9. Wie man die Mitarbeit der anderen gewinnt
     
    Haben Sie selber nicht auch mehr Vertrauen in Ihre eigenen Ideen als in solche, die man Ihnen auf einem silbernen Tablett serviert? Glauben Sie also nicht auch, dass es höchst ungeschickt ist, wenn Sie anderen Leuten Ihre Ansichten um jeden Preis aufdrängen wollen? Wäre es nicht vielleicht klüger, lediglich Vorschläge zu machen - damit der andere aus eigener Überlegung zu dem von Ihnen gewünschten Schluss kommen kann?
    Adolph Seltz aus Philadelphia, Verkaufschef einer Automobilfirma und Schüler in einem meiner Kurse, sah sich plötzlich vor die Notwendigkeit gestellt, einer Gruppe entmutigter und schlecht organisierter Automobilvertreter neue Begeisterung für ihre Arbeit einzuflößen.
    Er berief eine Vertreterkonferenz ein
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