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Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty
Autoren: Irene Zimmermann
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aber dann fällt mir ein, dass Jenny gar keinen hat. Könnte aber auch sein, dass es Jennys neuer Freund ist.
    Aber das ist jetzt kein Thema, ich brauche nur die Hausnummer. Dumm ist nur, dass Jenny mich anscheinend vergessen hat. Ich höre sie lachen, dann klingelt ihr Telefon und ich höre sie rufen: »Natascha, das ist ganz reizend, dass du anrufst! Wir sind schon unterwegs! Soll ich einen Sonnenhut mitbringen, falls wir im Garten …«
    »Jenny!«, brülle ich. »Jenny!«
    Es dauert und dauert, bis schließlich eine Männerstimme sich meldet: »Hallo?«
    »Jenny soll mir endlich die Hausnummer geben«, stöhne ich. »Bitte! Nur die Hausnummer!«
    Der Mann lacht. »Selbstverständlich. Warte einen kleinen Moment.«
    »Jetzt mach bloß keinen Stress, dir nicht und mir nicht!«, sagt meine Mutter mit Nachdruck, als sie sich endlich meldet. »Stress schlägt mir auf die Stimme und ich gebe nächste Woche ein Konzert in der Klosterkirche. Kommst du auch?«
    »Ja«, flüstere ich. »Und jetzt die Hausnummer.«
    »Also, das müsste die Einundvierzig sein.«
    »Einundvierzig«, wiederhole ich. »Einundvierzig? Bist du sicher? Dann ist es auf der Straßenseite hier, aber da ist keine Reinigung. Ich steh nämlich vor der Siebenunddreißig!«
    »Carlotta, ich weiß immer noch, was ich sage. Auf der Rechnung, die ich vor mir liegen habe, steht groß und deutlich Wilhelmstraße einundvierzig, Reinigung Rosemarie .«
    »Moment, du hast doch Emilstraße gesagt!«
    »Nie! Ich habe niemals von einer Emilstraße gesprochen, ich kenne nicht mal eine Emilstraße.«
    Ich lege wortlos auf. Eine Diskussion mit Jenny, ob Emil- oder Wilhelmstraße, ist sinnlos. Aber immerhin bin ich inzwischen ein ganzes Stück weiter, ich kenne schließlich die genaue Adresse. Hoffe ich wenigstens!

    Leider liegt die Wilhelmstraße am anderen Ende der Stadt und dann auch noch ganz oben am Schlossberg. Völlig durchgeschwitzt und mit hängender Zunge komme ich schließlich vor der Nummer Einundvierzig an, vor der Reinigung Rosemarie .
    Na bitte!, denke ich, als ich die Stufen zum Eingang hochrenne, klappt doch alles! Dann erst sehe ich, dass die Jalousien an der Tür und am Schaufenster heruntergelassen sind. Ich rüttle an der Klinke, aber vergebens. Rosemarie scheint Mittagspause zu machen.
    Die Kirchturmuhr schräg gegenüber schlägt Viertel vor zwei. Ich setze mich auf die Treppe vor dem Eingang, weil dort immerhin ein klein wenig Schatten ist. Mir bleibt nichts anderes übrig, als zu warten. Jannis fällt mir ein und der gestrige Nachmittag, unser Hochzeitstanz … Ich seufze, als ich meinen Rucksack öffne. Vielleicht ist der Fleck ja inzwischen verblasst – hat Jenny nicht irgendwas von Langzeitwirkung gesagt?
    »Hallo?«
    Ich zucke zusammen. Gegen das grelle Sonnenlicht kann ich im ersten Moment nur Umrisse erkennen.
    »Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken«, fügt der Junge hinzu, während er sein Fahrrad neben meines an die Wand lehnt.
    »Ph!«, mache ich und stopfe das Kleid zurück in den Rucksack. »Das sagt auch nur jemand, der von nichts eine Ahnung hat. Mich kann jedenfalls nichts mehr erschrecken.«
    »Bist du sicher?«
    Ich schaue hoch und könnte mir auf die Zunge beißen. Was rede ich da für einen Schwachsinn? Der Junge, der vor mir steht, muss mich für völlig bescheuert halten. Unauffällig mustere ich ihn: kurze schwarze Haare, blaue Augen, die mich anstrahlen, und – Grübchen. Wahnsinn, denke ich, er hat ja richtige Grübchen! Das ist ja so was von süß!
    Und dann werde ich auch noch rot! Ich muss sofort etwas tun, um mein seelisches Gleichgewicht wiederzufinden. Während ich versuche, dem Blick aus diesen unverschämt blauen Augen standzuhalten, krame ich in meinem Rucksack, bis ich endlich meine Sonnenbrille gefunden habe. Als ich sie aufsetze, fühle ich mich schon um einiges besser.
    »Sag mal, Carlotta, hast du ’ne Ahnung, wann da wieder auf ist?«
    »Nee«, murmle ich, »weiß ich nicht.« Dann stutze ich. »Woher kennst du meinen Namen?«
    Super! Jetzt wird er verlegen. Eine leichte Röte überzieht sein Gesicht, aber ich habe sie natürlich bemerkt.
    »Ich hab dich bei den Bundesjugendspielen letzte Woche gesehen.«
    »Ah ja. Und da hatte ich ein Namensschild um den Hals.«
    Er lacht. »Ja, so ähnlich. Deine Freundin, die Blonde, mit der du Weitsprung gemacht hast …«
    »Anke«, werfe ich ein.
    »… ist mit einem befreundet, den ein Freund vom Handball her kennt. Und über den hab ich dann schließlich
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