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Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)

Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)

Titel: Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)
Autoren: Samantha Young
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man anfing, sich mit ihm zu unterhalten. Er hatte ein Wahnsinnslächeln, kluge dunkelbraune Augen, die aufleuchteten, wenn er sich für das interessierte, was man sagte, und eine kräftige Stimme, die eine Direktverbindung zu den erogenen Zonen einer Frau zu haben schien. Er richtete seine wunderschönen Augen auf mein Gesicht und lächelte mich an. »Mit denen hast du dich schon eine ganze Weile nicht mehr beschäftigt.«
    »Mit meinen Tagebüchern?« Ich nickte, während ich mich daranmachte, sie in eine chronologische Reihenfolge zu bringen. »Ich schreibe nicht mehr.«
    »Wieso?«
    »Nachdem wir zusammengekommen sind, habe ich aufgehört. Ich fand es irgendwie sinnlos, weil sie im Grunde ja nur ein Ventil für meine unerwiderten Gefühle waren.«
    Adam zog einen Mundwinkel nach oben. »Baby«, murmelte er und streckte die Hand aus, um mir eine kurze Haarsträhne hinters Ohr zu streichen. Ich schob missmutig die Unterlippe vor, weil mich seine Geste daran erinnerte, dass meine Haare so kurz waren. Vor der Operation hatte ich lange hellblonde Haare gehabt. Ich hatte sie heiß und innig geliebt, und ich wusste, dass Adam sie immer besonders an mir gemocht hatte. Aber die Chirurgen mussten an einer Stelle meine Kopfhaut rasieren, um ungehindert an meinem Hirn herumschnippeln zu können. Anfangs hatte ich die kahle Stelle mit einem Kopftuch kaschiert, aber als dann die Haare langsam nachwuchsen, ließ ich mich von meiner Mutter dazu überreden, mir einen »schicken Pixie-Cut« zuzulegen.
    Ich war am Boden zerstört, als ich aus dem Frisörsalon kam, und es tröstete mich nur teilweise, dass Adam mir versicherte, er fände meine neue Frisur süß und sexy. Vollständigen Frieden mit meinem Haarschnitt schloss ich erst, als Joss mir sagte, alles sei besser als ein Tumor.
    Sie hatte recht. Wenn mein Tumor mich eins über das Leben gelehrt hatte, dann, dass es nicht lohnte, sich über Kleinigkeiten aufzuregen. Was allerdings keinesfalls bedeutete, dass es nicht unglaublich nervtötend war, zu warten, bis meine Haare wieder lang waren. Im Moment reichten sie mir knapp bis zum Kinn.
    »Und? Warum schaust du sie dir an?«, wollte Adam wissen. Er nahm eins der Tagebücher in die Hand und begann gedankenverloren darin zu blättern. Mir machte das nichts aus. Ich war von Natur aus ein sehr offenherziger Mensch, Adam gegenüber sowieso. Ich schämte mich für nichts, was ich geschrieben hatte. Ich hätte ihn in die tiefsten Tiefen meiner Seele blicken lassen.
    »Für Joss«, antwortete ich vergnügt. Ich war ganz aufgekratzt deswegen.
    Gestern Abend hatten Joss und ich in ihrer und Bradens gemeinsamer Wohnung – meiner alten Wohnung in der Dublin Street – zusammengesessen, und sie hatte mir erzählt, dass ihr Manuskript große Fortschritte machte. Joss war Schriftstellerin. Sie stammte aus den USA und war nach Edinburgh gekommen, um ihrer traurigen Vergangenheit zu entfliehen. Ihr Schicksal brach einem das Herz. Mit vierzehn hatte sie ihre gesamte Familie bei einem Autounfall verloren. Ich konnte mir nicht ansatzweise vorstellen, wie sehr sie gelitten haben musste, ich wusste nur, dass das Ereignis eine tiefe Wunde in ihrer Seele hinterlassen hatte.
    Joss war damals wegen eines freien WG-Zimmers zu mir gekommen, und ich hatte sie auf Anhieb gemocht. Gleichzeitig war mir aufgefallen, dass sie irgendwie gebrochen wirkte, und ich hatte ihr helfen wollen. Zuerst war sie sehr verschlossen gewesen, aber als sie begann, mit meinem großen Bruder Braden auszugehen, taute sie ganz allmählich auf. Sie glaubt, Braden und ich hätten sie verändert, aber eigentlich war es vor allem Braden. Er hatte ihr sehr geholfen, sich über ihre Gefühle klarzuwerden, so dass sie sogar anfing, einen Roman über die Beziehung ihrer Eltern zu schreiben – für sie ein riesengroßer Schritt. Gestern Abend nun hatte sie mir anvertraut, dass sie gar nicht glauben könne, wie viel Spaß es ihr mache, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Das hatte mich auf eine Idee für ihr nächstes Projekt gebracht.
    »Wieso für Joss?«
    »Weil in diesen Tagebüchern unsere Vergangenheit steckt.« Ich grinste ihn an. »Sie erzählen eine wunderschöne romantische Geschichte. Ich finde, sie sollte daraus ihren nächsten Liebesroman machen.«
    Aus irgendeinem Grund war Adam kurz davor, in Gelächter auszubrechen, aber da ich mir nicht erklären konnte, weshalb, ging ich nicht weiter darauf ein.
    »Ihren nächsten Liebesroman?«, fragte er.
    » Nächster im Sinne von:
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