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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
Autoren: Isaac Asimov
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stumm, während sie zu einfach gebauten
Stühlen unter einem Baum geführt wurden. Auf eine
einladende Handbewegung des Roboters hin nahmen sie Platz, und als er
sich mit einer völlig menschlich wirkenden Bewegung setzte,
sagte Trevize: »Sind Sie wirklich ein Roboter?«
    »Ja, wirklich, mein Herr«, sagte Daneel.
    Pelorats Gesicht schien vor Freude zu glänzen. »In den
alten Legenden gibt es Hinweise auf einen Roboter namens
Daneel«, sagte er. »Sind Sie ihm zu Ehren
benannt?«
    »Ich bin jener Roboter«, sagte Daneel. »Das ist
keine Legende.«
    »O nein«, sagte Pelorat. »Wenn Sie jener Roboter
sind, müßten Sie Tausende von Jahren alt sein.«
    »Zwanzigtausend«, sagte Daneel ruhig.
    Das schien Pelorats Begriffsvermögen zu übersteigen, und
er warf Trevize einen Blick zu, der mit einem Anflug von Ärger
sagte: »Wenn Sie ein Roboter sind, dann gebe ich Ihnen den
Befehl, wahrheitsgemäß zu sprechen.«
    »Man braucht mir nicht zu sagen, daß ich
wahrheitsgemäß sprechen soll. Ich muß das tun. Sie
sehen sich also vor drei Alternativen gestellt, Herr. Entweder bin
ich ein Mensch, der Sie belügt, oder ich bin ein Roboter, den
man so programmiert hat, daß er glaubt, zwanzigtausend Jahre
alt zu sein, ob es nun Tatsache ist oder nicht. Oder ich bin ein
Roboter, der wirklich zwanzigtausend Jahre alt ist. Sie
müssen entscheiden, welche Alternative Sie akzeptieren
wollen.«
    »Die Sache entscheidet sich vielleicht von selbst, wenn wir
unser Gespräch fortführen«, sagte Trevize trocken.
»Was das betrifft, so fällt es schwer zu glauben, daß
dies das Innere des Mondes ist, weder das Licht…« –
dabei blickte er auf, denn das Licht war exakt wie weiches, diffuses
Sonnenlicht, obwohl keine Sonne am Himmel stand und im übrigen
auch kein Himmel zu sehen war – »noch die Schwerkraft
scheinen glaubhaft. Diese Welt sollte eine
Oberflächenschwerkraft von weniger als 0,2 g besitzen.«
    »Tatsächlich würde die normale
Oberflächenschwerkraft 0,16 g betragen. Sie wird hier durch
dieselben Kräfte aufgebaut, die Ihnen in Ihrem Schiff die
Empfindung normaler Schwerkraft vermitteln, selbst wenn Sie sich im
freien Fall oder unter Beschleunigung befinden. Andere
Energiebedürfnisse, darunter auch das Licht, werden ebenfalls
auf gravitischem Wege erfüllt, obwohl wir, soweit das
möglich ist, Solarenergie einsetzen. Unsere materiellen
Bedürfnisse werden alle auf dem Boden des Mondes befriedigt, mit
Ausnahme der leichten Elemente, Wasserstoff, Kohlenstoff und
Stickstoff – die der Mond nicht besitzt. Die besorgen wir uns,
indem wir uns gelegentlich einen Kometen einfangen. Ein solcher Fang
pro Jahrhundert ist jedoch mehr als ausreichend, um unsere
Bedürfnisse zu decken.«
    »Die Erde ist als Versorgungsquelle wohl
unbrauchbar.«
    »Bedauerlicherweise ist das so, Herr. Unsere positronischen
Gehirne sind gegenüber Radioaktivität ebenso empfindlich
wie menschliche Proteine.«
    »Sie gebrauchen den Plural, und diese Villa vor uns scheint
groß, schön und komfortabel – zumindest von
außen betrachtet. Es gibt also weitere Wesen auf dem Mond.
Menschen? Roboter?«
    »Ja, Herr. Wir haben auf dem Mond eine vollkommene
Ökologie, und einen riesigen, komplizierten Hohlraum, in dem
diese Ökologie existiert. Die intelligenten Wesen sind alle
Roboter, mehr oder weniger wie ich. Aber Sie werden keines von ihnen
zu sehen bekommen. Was diese Villa angeht, so wird sie nur von mir
benutzt. Es handelt sich um eine Niederlassung, die genau nach dem
Modell einer anderen geschaffen ist, in der ich vor zwanzigtausend
Jahren lebte.«
    »Woran Sie sich in allen Einzelheiten erinnern, nicht
wahr?«
    »Vollkommen, Herr. Ich wurde auf der Spacerwelt Aurora
hergestellt und existierte dort eine Weile. Eine sehr kurze Weile,
wie es mir heute scheint.«
    »Das ist die mit den…« Trevize hielt inne.
    »Ja, Herr. Die mit den Hunden.«
    »Davon wissen Sie?«
    »Ja, Herr.«
    »Wie kommt es dann, daß Sie hier sind, wenn Sie zuerst
auf Aurora gelebt haben?«
    »Herr, ich bin in den frühen Anfängen der
Besiedlung der Galaxis hierhergekommen, um die radioaktive
Verseuchung der Erde zu verhindern. Ich war damals mit einem anderen
Roboter zusammen, der Giskard hieß und der die Fähigkeit
besaß, Bewußtein zu fühlen und anzupassen.«
    »So wie Wonne das kann?«
    »Ja, Herr. In gewisser Weise ist uns mißlungen, was wir
beabsichtigten. Giskard hat aufgehört zu operieren. Vorher
freilich machte er es mir möglich, sein Talent zu erlangen,
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