Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
äußerlich nicht
von Menschen unterscheiden konnte. Ein solcher Roboter wurde also auf
Aurora entwickelt und gebaut. Aber er war ein Renegat, er hat also
Aurora den Rücken gekehrt. Für die Erdmenschen war er ein
Held, also muß er die Partei der Erde ergriffen haben. Warum er
das getan hat und was seine Motive waren, kann ich nicht
sagen.«
    Hummin unterbrach. »Sie meinen doch sicherlich, warum es das
getan hat, nicht er.«
    »Vielleicht, aber so, wie Sie mir gegenübersitzen«,
meinte Seldon, »fällt es mir schwer, das Fürwort
für eine Sache zu benutzen. Mutter Rittah war überzeugt,
daß der heldenhafte Roboter – ihr heldenhafter
Roboter – immer noch existierte, daß er zurückkehren
würde, wenn man ihn brauchte. Mir schien, daß an der
Vorstellung eines unsterblichen Roboters nichts Unmögliches war
oder zumindest insoweit unsterblich, solange man den Ersatz
abgenutzter Teile vernachlässigte.«
    »Selbst das Gehirn?« fragte Hummin.
    »Selbst das Gehirn. Ich verstehe wirklich nichts von
Robotern, aber ich kann mir vorstellen, daß man ein neues
Gehirn von dem alten kopieren könnte. – Und Mutter Rittah
machte Andeutungen von seltsamen geistigen Kräften. – Ich
dachte: es muß so sein. Vielleicht bin ich in mancher Hinsicht
ein Romantiker, aber nicht in solchem Maße, daß ich
glaube, ein Roboter könnte, indem er von einer Seite zur anderen
überwechselt, den Lauf der Geschichte verändern. Ein
Roboter könnte den Sieg der Erde nicht sicherstellen,
ebensowenig die Niederlage Auroras – wenn an dem Roboter nicht
etwas Fremdartiges, etwas ganz Besonderes wäre.«
    Er hielt inne, und Hummin meinte: »Ist es Ihnen denn nicht in
den Sinn gekommen, Hari, daß Sie es hier mit Legenden zu tun
haben könnten? Legenden, die vielleicht über die
Jahrhunderte, die Jahrtausende hinweg verzerrt worden sind, in
solchem Maße, daß sich über ganz normale
Vorgänge der Schleier des Übernatürlichen gelegt hat?
Können Sie sich wirklich selbst dazu bringen, an einen Roboter
zu glauben, der nicht nur menschlich scheint, sondern auch ewig lebt
und besondere mentale Kräfte besitzt? Fangen Sie nicht etwa an,
an das Übermenschliche zu glauben?«
    »Ich weiß sehr wohl, was Legenden sind, und lasse mich
davon nicht verleiten, neige auch nicht dazu, an Märchen zu
glauben. Trotzdem, angesichts gewisser eigenartiger Vorkommnisse, die
ich selbst miterlebt habe…«
    »Was zum Beispiel?«
    »Hummin, ich bin Ihnen begegnet und habe Ihnen von Anfang an
vertraut. Ja, Sie haben mir gegen diese zwei Raufbolde geholfen, als
Sie das nicht brauchten, und das hat mich für Sie eingenommen,
da mir zu dem Zeitpunkt nicht klar war, daß die beiden
natürlich in Ihrem Dienst standen und genau das taten, was Sie
ihnen aufgetragen hatten – aber lassen wir das.«
    »Nein«, sagte Hummin, und zum erstenmal war eine
Andeutung von Belustigung in seiner Stimme zu erkennen.
    »Ich habe Ihnen vertraut. Ich ließ mich leicht
überzeugen, nicht nach Helicon zurückzukehren und vielmehr
ein Wanderer auf Trantor zu werden. Ich habe alles geglaubt, was Sie
mir gesagt haben, ohne irgend etwas in Zweifel zu ziehen. Ich habe
mich ganz in Ihre Hand begeben. Wenn ich jetzt darauf
zurückblicke, sehe ich mich fast als einen Fremden. Ich bin
normalerweise kein Mensch, der sich so leicht lenken läßt,
und doch habe ich genau das zugelassen. Ja, mehr noch, ich hielt es
nicht einmal für eigenartig, daß ich mich so
ungewöhnlich verhielt.«
    »Sie kennen sich selbst am besten, Hari.«
    »Das war nicht nur ich. Wie kommt es, daß Dors
Venabili, eine schöne Frau mit einer eigenen beruflichen
Karriere, einfach diese Karriere aufgibt und sich mir auf meiner
Flucht anschließt? Wie kommt es, daß sie ihr Leben
riskieren sollte, um das meine zu retten, daß sie geradezu wie
eine heilige Pflicht die Aufgabe übernimmt, mich zu
schützen und alles andere zu vernachlässigen? War das
einfach, weil Sie sie darum gebeten haben?«
    »Ich habe sie darum gebeten, Hari.«
    »Und doch scheint sie mir nicht die Art von Frau zu sein, die
ihr Leben so radikal verändert, nur weil man sie darum bittet.
Ich könnte auch kaum glauben, daß das nur war, weil sie
sich auf den ersten Blick unsterblich in mich verliebt hat und
einfach nicht anders konnte. Irgendwie wünsche ich mir,
daß es so gewesen wäre, aber sie scheint durchaus Herrin
ihrer Gefühle zu sein, mehr – und da bin ich jetzt ganz
offen zu ihnen – mehr als ich selbst das in bezug auf sie
bin.«
    »Sie ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher