Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
alles andere als
›hübsch‹. Als der Mann schließlich seinen
inneren Kampf mit sich verloren (oder vielleicht gewonnen) hatte und
sich zu ihm vorbeugte, war Seldon zu dem Schluß gelangt,
daß er ihn mochte.
    »Entschuldigen Sie«, sagte der Mann, »waren Sie
nicht bei dem Mathematikerkongreß?«
    »Ja, allerdings«, meinte Seldon freundlich.
    »Ah, ich dachte doch, daß ich Sie dort gesehen habe.
Dieser Augenblick des Erkennens war es – entschuldigen Sie
–, der mich dazu veranlaßte, mich hierher zu setzen. Ich
belästige Sie aber doch nicht…«
    »Ganz und gar nicht. Ich habe im Augenblick überhaupt
nichts zu tun und genieße das.«
    »Wollen mal sehen, wie nahe ich komme. Sie sind Professor
Seldom.«
    »Seldon. Hari Seldon. Wirklich nahe. Und Sie?«
    »Chetter Hummin.« Der Mann wirkte etwas verlegen.
»Ein recht hausbackener Name, fürchte ich.«
    »Ich hatte noch nie mit einem Chetter zu tun«, sagte
Seldon. »Und auch nicht mit einem Hummin. Das macht Sie
irgendwie einmalig, denke ich. Man könnte es natürlich so
sehen, daß es besser ist als mit den zahllosen Haris
verwechselt zu werden, die es gibt. Oder den Seldons.«
    Seldon zog seinen Stuhl näher an den Hummins heran und
scharrte damit über die leicht elastischen Ceramoidfliesen.
    »Weil Sie gerade ›hausbacken‹ sagen«, meinte
er. »Was halten Sie von diesen fremdartigen Kleidern, die ich
trage? Mir ist nie in den Sinn gekommen, daß ich mir
trantorianische Kleidung besorgen sollte.«
    »Sie könnten sich ja welche kaufen«, sagte Hummin
und betrachtete Seldon mit unterdrückter Mißbilligung.
    »Ich werde morgen abreisen, und außerdem könnte
ich mir das nicht leisten. Mathematiker haben manchmal mit
großen Zahlen zu tun, aber nicht wenn es um ihr Einkommen geht
– ich nehme an, Sie sind Mathematiker, Hummin.«
    »Nein, in dem Punkt habe ich null Talent.«
    »Oh.« Seldon wirkte enttäuscht. »Sie sagten
doch, Sie hätten mich beim Kongreß gesehen.«
    »Ich war als Zuhörer dort. Ich bin Journalist.« Er
fuchtelte mit seinen Ausdrucken herum, schien plötzlich zu
bemerken, daß er sie in der Hand hielt und stopfte sie in die
Jackettasche. »Ich liefere das Material für die
Holosendungen.« Und dann nachdenklich: »Tatsächlich
bin ich es ziemlich satt.«
    »Ihre Arbeit?«
    Hummin nickte. »Ich bin es leid, all den Unsinn von
sämtlichen Welten einzusammeln. Es geht ja doch dauernd
abwärts.«
    Er sah Seldon prüfend an. »Aber manchmal passiert doch
etwas Interessantes. Ich hörte, man hat Sie in Gesellschaft
eines Offiziers der Kaiserlichen Garde gesehen und zwar am Palasttor.
Sie sind doch nicht etwa vom Kaiser empfangen worden, oder?«
    Das Lächeln verschwand aus Seldons Gesicht, und er sagte
langsam: »Wenn das der Fall war, dann wäre das wohl kaum
etwas, das Sie veröffentlichen können.«
    »Nein, nein, natürlich nicht. Falls Sie das noch nicht
wissen, Seldon, will ich es Ihnen sagen – das erste Gesetz der
Medienwelt ist, daß niemals etwas über den Kaiser
oder sein persönliches Gefolge gesagt wird, das nicht offiziell
verlautbart wird. Das ist natürlich ein Fehler, weil die
Gerüchte, die im Umlauf sind, viel schlimmer sind als die
Wahrheit, aber so ist es eben.«
    »Aber wenn Sie es nicht berichten können, weshalb fragen
Sie dann?«
    »Private Neugierde. Glauben Sie mir, ich erfahre in meinem
Beruf viel mehr, als je an die Öffentlichkeit kommt. -Lassen Sie
mich raten – ich konnte Ihrem Vortrag nicht folgen, aber soweit
ich ihn verstanden habe, sprachen Sie von der Möglichkeit, die
Zukunft vorherzusagen.«
    Seldon schüttelte den Kopf und murmelte: »Es war ein
Fehler.«
    »Wie bitte?«
    »Nichts.«
    »Nun, eine Vorhersage – eine exakte Vorhersage –
würde den Kaiser und jeden anderen in der Regierung
interessieren. So vermute ich, daß Cleon, Erster Träger
dieses Namens, Sie danach befragt hat. Und ob Sie ihm nicht bitte ein
paar Vorhersagen liefern würden.«
    »Ich habe nicht vor, über die Angelegenheit zu
sprechen«, meinte Seldon etwas steif.
    Hummin zuckte leichthin die Achseln. »Eto Demerzel war dabei,
nehme ich an.«
    »Wer?«
    »Sie haben nie von Eto Demerzel gehört?«
    »Niemals.«
    »Cleons zweites Ich – Cleons Gehirn – Cleons
böser Geist. All das hat man ihn genannt – wenn wir uns auf
Ausdrücke beschränken wollen, die nicht den Tatbestand der
Beleidigung erfüllen. Er muß dabeigewesen sein.«
    Seldon blickte verwirrt und Hummin meinte: »Nun, Sie haben
ihn vielleicht nicht gesehen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher