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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen
Autoren: Isaac Asimov
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Sie nicht retten
können.«
    Einen Augenblick lang schien der Schatten eines Lächelns
über Baleys strenge Züge zu huschen. »Ich möchte
ganz bestimmt nicht, Commissioner, daß Sie Ihren Posten etwa
bei dem Versuch aufs Spiel setzen, mich zu retten.«
    Der Commissioner zuckte die Achseln und produzierte ein
Lächeln, das genauso schattenhaft und flüchtig war.
»Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu
machen.«
    »Warum sagen Sie mir dann alles das, Commissioner?«
    »Um Sie zu warnen. Ich versuche nicht, Ihnen Schaden
zuzufügen, verstehen Sie, und deshalb warne ich Sie einmal. Sie werden mit einer sehr delikaten Angelegenheit betraut werden,
in der Ihnen leicht ein Fehler unterlaufen kann, und ich warne Sie
jetzt, daß Sie diesen Fehler nicht machen dürfen.« An
diesem Punkt entspannte sich sein Gesicht zu einem
unübersehbaren Lächeln.
    Baley reagierte nicht auf das Lächeln, sondern fragte:
»Können Sie mir sagen, was das für eine sehr delikate
Angelegenheit ist?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Hat sie mit Aurora zu tun?«
    »R. Geronimo hatte Anweisung, Ihnen das zu sagen, falls
nötig, aber ich weiß nichts davon.«
    »Wie können Sie dann sagen, daß es eine sehr
delikate Angelegenheit ist, Commissioner?«
    »Kommen Sie, Baley, Sie sind Ermittlungsbeamter. Was
führt schon einen Beamten des terrestrischen Justizministeriums
in die City, wo man Sie doch ebensogut hätte auffordern
können, nach Washington zu gehen, so wie Sie es vor zwei Jahren
in Verbindung mit dem Solaria-Zwischenfall tun mußten? Und was
bringt die Person aus dem Justizministerium dazu, die Stirn zu
runzeln, ungeduldig zu werden und übellaunig, wenn man Sie nicht
sofort erreichen kann? Ihre Entscheidung, sich unerreichbar zu
machen, war ein Fehler, ein Fehler, für den ich in keiner Weise
verantwortlich bin. Für sich alleine betrachtet, ist das
vielleicht nicht schlimm, aber ich glaube, Sie werden einen
schlechten Start haben.«
    »Und Sie halten mich jetzt noch länger auf«, sagte
Baley und runzelte die Stirn.
    »Nein, eigentlich nicht. Der Beamte aus dem Justizministerium
nimmt gerade eine kleine Erfrischung ein – Sie wissen ja,
daß die Terries sich immer für etwas Besseres halten.
Anschließend wird er zu uns kommen. Man hat ihn informiert,
daß Sie eingetroffen sind, warten Sie also weiter, so wie ich
das tue.«
    Baley wartete. Er hatte die ganze Zeit gewußt, daß das
Hyperwellendrama, das man ihm gegen seinen Willen aufgezwungen hatte,
so sehr es auch die Position der Erde verbessert haben mochte, ihn in
seiner Behörde ruiniert hatte. Es hatte ihn im dreidimensionalen
Relief über die zweidimensionale Flachheit der Organisation
gestellt und ihn zum Gezeichneten gemacht.
    Man hatte ihn befördert, und das hatte ihm zusätzliche
Privilegien eingebracht, aber auch das hatte die feindselige Stimmung
gegen ihn gesteigert. Und je höher er stieg, desto leichter
würde er, falls er stürzte, in tausend Stücke
zerspringen.
    Falls er einen Fehler machte…

 
4
     
     
    Der Beamte aus dem Justizministerium trat ein, sah sich
beiläufig um, ging auf die andere Seite von Roths Schreibtisch
und setzte sich. Als höchstrangiges Individuum im Raum verhielt
der Beamte sich durchaus korrekt. Roth nahm ruhig einen zweitrangigen
Sitz ein.
    Baley blieb stehen und gab sich Mühe, seinem Gesicht keine
Überraschung anmerken zu lassen.
    Roth hätte ihn warnen können, aber das hatte er nicht
getan. Er hatte seine Worte so gewählt, daß er keinen
Hinweis erhielt.
    Der Beamte war eine Frau.
    Es gab keinen Grund, weshalb es nicht so hätte sein sollen.
Jeder Beamte konnte auch eine Frau sein. Der Secretary-General konnte
eine Frau sein. Es gab Frauen in der Polizeibehörde, selbst eine
Frau, die den Rang eines Captain innehatte.
    Es war nur eben so, daß man, wenn man nicht gewarnt wurde,
nicht mit so etwas rechnete. Es gab Zeiten in der Geschichte, wo
Frauen in beträchtlicher Zahl Positionen in der Verwaltung
eingenommen hatten. Baley wußte das; er kannte sich in der
Geschichte gut aus. Aber dies war keine jener Zeiten.
    Die Frau war ziemlich groß und saß steif und aufrecht
im Sessel. Ihre Uniform unterschied sich nicht sehr von der eines
Mannes, auch ihre Frisur nicht oder die Art, wie sie ihr Gesicht
schminkte. Was ihr Geschlecht sofort verriet, waren ihre Brüste,
deren Volumen sie in keiner Weise zu verbergen suchte.
    Sie war um die vierzig. Ihre Gesichtszüge waren
regelmäßig und gut geschnitten. Sie war auf attraktive Art
in
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