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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen
Autoren: Isaac Asimov
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aber sie kann es
nicht. Also sprich nicht darüber, während ich nicht da bin.
Einverstanden?«
    »Einverstanden. Ich glaube, sie ist auch wegen Gladia etwas
verstimmt.«
    Baley blickte auf. »Hast du…?«
    »Ich habe kein Wort gesagt. Aber sie hat dieses
Hyperwellending auch gesehen, weißt du, und sie weiß,
daß Gladia auf Aurora ist.«
    »Na und? Das ist ein riesengroßer Planet. Glaubst du,
daß Gladia Delmarre mich am Raumhafen erwarten wird? –
Jehoshaphat, Ben, weiß deine Mutter denn nicht,
daß dieser Hyperwellenquatsch zu neun Zehntel völlig frei
erfunden war?«
    Ben wechselte das Thema, was ihm sichtliche Mühe kostete.
»Mir kommt das komisch vor. – Du hast überhaupt kein
Gepäck mit.«
    »Viel zuviel habe ich mit. Ich hab’ schließlich
die Kleider, die ich am Leibe habe, oder? Die werden sie beseitigen,
sobald ich an Bord bin. Weg damit – die werden zuerst chemisch
behandelt und dann in den Weltraum geworfen. Anschließend
verpassen die mir eine völlig neue Garderobe, nachdem man mich
persönlich besprüht und gesäubert und poliert hat,
innen und außen. Ich hab’ das schon einmal
mitgemacht.«
    Wieder Schweigen, und dann sagte Ben: »Weißt du,
Dad…« Und dann hielt er plötzlich inne. Er versuchte
es noch einmal. »Weißt du, Dad…«, schaffte es
aber diesmal auch nicht.
    Baley sah ihn an. »Was willst du denn sagen, Ben?«
    »Dad, ich komm’ mir furchtbar blöd vor, wie ich das
sage, aber ich glaube, ich sollte es doch tun. Du bist einfach nicht
der Typ für einen Helden. Selbst ich hab’ dich nie
dafür gehalten. Du bist nett und der beste Vater, den ich mir
vorstellen kann, aber nicht der Typ für einen Helden.«
    Baley brummte etwas Unverständliches.
    »Trotzdem«, sagte Ben, »wenn man es sich einmal
überlegt, warst du es ja, der dafür gesorgt hat, daß
Spacetown hier wegkam; du hast es fertiggebracht, daß Aurora
sich auf unsere Seite geschlagen hat; du hast dieses ganze Projekt
der Besiedlung anderer Welten in Gang gebracht. Dad, du hast mehr
für die Erde getan als alle zusammen in der Regierung. Warum
schätzt man dich also nicht mehr?«
    Darauf sagte Baley: »Weil ich nicht der Typ für einen
Helden bin und weil man mir dieses blöde Hyperwellendrama
angehängt hat. Das hat mir jeden einzelnen meiner Kollegen zum
Feind gemacht; das hat deine Mutter aus dem Gleichgewicht gebracht
und mir einen Ruf verpaßt, dem ich einfach nicht gerecht werden
kann.« Das Licht an seinem Armbandgerät leuchtete auf, und
er stand auf. »Ich muß jetzt gehen, Ben.«
    »Ich weiß. Ich wollte nur noch sagen, Dad, ich weiß dich zu schätzen. Und diesmal, wenn du
zurückkommst, werden alle so denken, nicht bloß
ich.«
    Baley hatte das Gefühl, im Boden versinken zu müssen. Er
nickte schnell, legte seinem Sohn die Hand auf die Schulter und
murmelte: »Danke. Paß gut auf dich auf – und auf
deine Mutter – während ich weg bin.«
    Er ging davon, ohne sich umzusehen. Er hatte Ben gesagt, er
würde nach Aurora reisen, um dort das Siedlungsprojekt zu
besprechen. Wenn dem so wäre, könnte er vielleicht
im Triumph zurückkehren. So wie die Dinge lagen…
    Er dachte: Ich werde in Ungnaden zurückkommen – wenn ich
überhaupt zurückkomme.

  
     
Zweiter Teil
     
Daneel

 
6
     
     
    Dies war Baleys dritte Reise auf einem Raumschiff, und die zwei
Jahre, die inzwischen verstrichen waren, hatten seine Erinnerung an
die früheren beiden Reisen nicht getrübt. Er wußte
genau, was ihn erwartete.
    Zunächst kam die Isolierung: Niemand, mit Ausnahme vielleicht
eines Roboters, würde ihn sehen oder etwas mit ihm zu tun haben.
Und die andauernde ärztliche Behandlung – das
Besprühen und die Sterilisierungsmaßnahmen. Kurz, der
Versuch, ihn geeignet zu machen, sich den krankheitsbewußten
Spacern zu nähern, die in Erdenmenschen wandelnde
Infektionsherde sahen.
    Aber einiges würde auch anders sein. Diesmal würde er
vor dem Vorgang keine solche Angst haben. Sicherlich würde auch
das Gefühl, etwas zu verlieren, weil er den Mutterleib
verließ, diesmal weniger schrecklich sein.
    Er würde auf die geräumigere Umgebung vorbereitet sein.
Diesmal, sagte er sich kühn, aber trotz allem mit einem kleinen
Kloß in der Kehle, würde er es vielleicht sogar
fertigbringen, darauf zu bestehen, daß man ihn in den Weltraum
hinaussehen ließ.
    Ob er wohl anders aussehen würde als Fotos des Nachthimmels,
so wie man ihn von Draußen sah? fragte er sich.
    Er erinnerte sich daran, wie er das erste Mal in einem
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