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FO 32 - neue SF 2

FO 32 - neue SF 2

Titel: FO 32 - neue SF 2
Autoren: Langdon Jones
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und wartete auf Raymond Nixon Galt.
     
    Dr. Frückt von den Drum Laboratories hielt den Aktionären einen Vortrag über eine Anzahl neuer Telefondienste, die seine Abteilung erprobt hatte für den Tag, da Drum das Bell-System als nationales Telefonmonopol ersetzen würde. Telefantastik würde Abonnenten mit einem Computer verbinden, der über 700 Spiele beherrschte – von Boccaccio über Skat bis zu chinesischem Schach. Ein weiterer Dienst würde den Teilnehmern ermöglichen, ihr Stimmbild zu verändern. Ein Anonymitätsdienst, Löschwähl, konnte die Telefonnummer eines Teilnehmers bis zu stündlich ändern und jede Veränderung nur ihm und seiner aktuellen Freundesliste bekanntgeben.
    Dr. Born von den Drummer Boy Enterprises hielt vor den Aktionären eine Rede und beschrieb eine Rei he neuer Computervorrichtungen, mit denen sich seine Abteilung beschäftigte. Schönschreib sollte die Handschrift der Teilnehmer jedem gewünschten Standard anpassen. Man konnte auf einer sensitivierten Fläche schreiben, und der Computer »korrigierte« die Schrift und lieferte ein fertiges Manuskript auf Papier. Eine kleine tragbare Musicbox mit einem Schnellreaktionsmechanismus, Swingit, konnte in »Liedern sprechen«. Sehr nützlich bei der Behandlung von fehlentwickelten Heranwachsenden, ließ es sich ohne Schmerzen auch einpflanzen. Wortschatz war der Name eines geplanten Monitorsystems für Geheimdienste. Der Computer konnte Unmengen mitgeschnittener Gespräche durchprüfen und die erhöhte Häufigkeit bestimmter verdächtiger Worte/Sätze feststellen. Er führte Geräte vor.
     
    »Haben Fie etwas dagegen, wenn ich Fie Ray nenne? Hier, eine Zigarette.« Der Mann hinter dem Tisch be wegte beim Sprechen nur die linke Gesichtshälfte. Sei ne linke Hand schob einen Silberkasten über den Tisch; die rechte hing hinter dem Tisch herab.
    Ray nahm die Zigarette und langte nach dem Feuerzeug.
    »Nein, lassen Fie mich.« Der Mann mühte sich aus seinem Stuhl und stürzte sich vor, um Ray Feuer zu geben. Als er endlich wieder saß oder in seinen Stuhl zurückfiel, schwitzte er. Ray spürte Feuchtigkeit auf seinem Gesicht und am Hals.
    »Wie ich fehe, find Fie schwerbeschädigt. Nun, Fie fehen auch, Ray, daß das Drum Inc. ganz egal ist. Mein Problem hab ich mir übrigens auf Porkshop Hill geholt.« Und du? fragte seine linke Braue.
    Ray errötete. »Oh, nur ein blöder Unfall. Mit einer Tischsäge. Zu Hause.«
    Dieser verrückte Krüppel, der da hinter dem großen Tisch saß und Rays Verletzung belachte, schockierte ihn. Er begann zu überlegen, ob er hier überhaupt arbeiten wollte, selbst als Pförtner …
    »Tut mir leid, mein Fohn, ich wollte nicht über Fie lachen. Es ist nur … man fagt, die meisten Unfälle passieren eben … zu Hause, ha ha … ich habe noch’ nie richtig einen gefehen … Junge, Junge, ich habe gefehen, wie Burschen fozerschossen wurden, daß fie zehn Kilometer auf verfrorenen Füßen marschieren mußten, die Gedärme in den Händen … aber Fie! Hoo hoo hoo, Fie können ja nicht mal ein Scheißstück Holz durchfägen …«
    Ray sprang auf. »Also jetzt hören Sie mal!«
    » … ha ha ha, wie blöd kann man fich anstellen …«
    »MOMENT MAL! DAS WAR KEIN UNFALL! ICH HAB’S ABSICHTLICH GETAN, UM ES MEINEM MÄDCHEN ZU GEBEN!«
    Der Mann hinter dem Schreibtisch wischte sich die Tränen ab und machte in einem Kästchen auf Rays Karte ein Kreuz. »Na, jetzt machen wir endlich Fortschritte. Guter Junge. Wenn Fie fich jetzt fetzen würden und mir alles erzählen?«
     
    FOLGEN SIE IHREM WEG ZUM ERFOLG
     
    Ratschläge für die aufstrebenden Führungskräfte der Drum Inc. von H. H. Murd, Präsident
     
    Kapitel 1 Kommen Sie an Bord!
    Kapitel 2 Drum Inc. und Sie
    Kapitel 3 Plastitüden – die Geschichte eines Traums
    Kapitel 4 Überprüfen Sie Ihren eigenen Wert
    Kapitel 5 Gewisse Regeln für Führungskräfte
    Kapitel 6 Der Mann im mittleren Management
    Kapitel 7 Müssen Sie nach allen Gründen fragen?
    Kapitel 8 Sieben Möglichkeiten der Abteilungskontrolle
    Kapitel 9 Zehn Wege nach Oben
    Kapitel 10 Vizepräsidentenschaft
    Kapitel 11 Weiter zum Präsidenten
    Kapitel 12 Eine letzte Warnung
     
    Phil Wang, Art Director, steckte den Kopf durch den Türspalt.
    »Alles in Ordnung hier? Neue Probleme, Marty?«
    Der dicke Mann am Zeichenbrett schüttelte den Kopf, doch nicht verneinend. »Ich krieg’s einfach nicht hin, Phil. Wenn ich die Teile nach Wunsch anordne, muß das Haar des Mädchens einfach über das Gesicht
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