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Fly Me To The Moon - In seinem Bann 5: Sinnlicher Liebesroman (German Edition)

Fly Me To The Moon - In seinem Bann 5: Sinnlicher Liebesroman (German Edition)

Titel: Fly Me To The Moon - In seinem Bann 5: Sinnlicher Liebesroman (German Edition)
Autoren: Anaïs Goutier
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Augen auf uns gerichtet und ich war froh, dass unsere Ankunft quasi mit dem Klingelsignal zusammenfiel und sich alle auf den Weg zu ihren Plätzen machten.
    Ich war überwältigt, als Ian mich zu einer direkt an die Donald Gordon Grand Tire angrenzenden privaten Loge führte, deren vier Plätze er alle reserviert hatte, damit wir Puccinis La Rondine ganz ungestört lauschen konnten, wie er sich ausdrückte.
    Wir erlebten eine opulente Inszenierung im Stil der 1920er Jahre und die romantische Liebesgeschichte dieser leichten, lyrischen Komödie mit ihren wundervollen Melodien passte perfekt zu einem lauen Sommerabend.
    Ungestört von fremden Blicken zog mich Ian in seine Arme, so dass mein Kopf an seiner Brust zu liegen kam und er hauchte unzählige federleichte Küsse in mein Haar, auf meine Schulter, in meine Halsbeuge, während er leise Liebesbekundungen in mein Ohr wisperte.
    Ich genoss seine Nähe, seinen Duft, die intime Atmosphäre, während ich mich gleichzeitig der Musik hingab und in der Pracht der Kostüme und der luxuriösen Art-Déco-Ausstattung schwelgte.
    Dank der englischen Untertitel war es nicht schwierig, der italienisch gesungenen Oper zu folgen, die die Geschichte der romantisch veranlagten Kurtisane Magda erzählte, die sich gegen die materielle Sicherheit bei dem älteren Rambaldo und für den jungen, mittellosen Romantiker Ruggero entscheidet, sich seiner unschuldigen Liebe dann aber doch nicht für wert erachtet.
    In der halbstündigen Pause zwischen dem zweiten und dritten Akt nahmen wir einen Champagner an der Bar und wieder einmal stellte ich fest, wie prominent der Mann an meiner Seite tatsächlich war. Ständig nickten ihm Leute zu, grüßten ihn, legten ihm die Hand auf die Schulter, versuchten irgendwen mit ihm bekannt zu machen und rissen sich um seine Aufmerksamkeit.
    Inzwischen kannte ich diesen geschäftsmäßig interessierten Gesichtsausdruck und auch die geschickt variierten Floskeln, die seine volle Aufmerksamkeit suggerierten, während Ians Hand unverrückbar um meine Taille lag und er mich all diesen Leuten vorstellte.
    Es war kurz nach halb elf, als wir in den Fond des Panamera stiegen.
    »Zurück zum Apollonion Club, Sir?« fragte Mark.
    »Nein, machen wir noch einen Abstecher zum ME am Strand«, entschied Ian.
    »Zum ME?« fragte ich.
    »Ein hypermodernes Fünfsternehotel unweit des Grand Reed. Eigentlich direkte Konkurrenz, aber mit einer sehr guten Bar auf der Dachterrasse. So etwas hat unser Traditionshaus nicht zu bieten«, erklärte Ian grinsend.
    Tatsächlich war der cleane Foster-Bau auf einem Eckgrundstück am Strand Geschmackssache, aber der phänomenale Blick von der Terrasse auf der zehnten Etage entschädigte für den herben Bruch mit der architektonischen Tradition. Die Radio Rooftop Bar mit ihren großen weißen Lounge-Sofas bot einen regelrechten Rundumblick über die Londoner Sehenswürdigkeiten wie Tower Bridge, Tate Modern, London Eye, St. Paul’s Cathedral und The Houses of Parliament.
    Ehe wir uns setzten, traten wir an das gläserne Geländer und ich bestaunte die Aussicht. Es war ein bisschen windig, aber warm und sternenklar.
    Ian nahm mich in den Arm und seine schöne raue Stimme ließ mein Herz schneller schlagen, als er sagte: »Erlaube mir, dir London zu Füßen zu legen, Liebste.«
    Ich schmiegte mich in seine Umarmung und legte den Kopf an seine Schulter.
    »Es ist wunderschön hier, mit dir«, flüsterte ich und streichelte sanft seine Hand, die so vertraut um meine Taille lag. Ich spürte einen leichten Lufthauch, ehe Ians Lippen an meinem Hals entlangwanderten und schließlich auf betörende Weise meine Halsbeuge küssten, genau an der Stelle, an der ich schon einmal sein Liebesmal getragen hatte.
     

Kapitel 9
     
    Auch an den darauffolgenden Tagen war das Wetter großartig und obwohl die Urlaubsstimmung immer wieder von Ians Smartphone durchbrochen wurde, unternahmen wir viel. Wir besuchten die Tate Modern und die Penone-Ausstellung in der Whitechapel Gallery, aßen in hervorragenden Restaurants und gingen sogar einmal ins Kino, wo wir Bernardo Bertoluccis Me and You sahen, ein intimes und ebenso artifizielles Alterswerk des italienischen Ausnahmeregisseurs. Das historische Ambiente des legendären Phoenix Cinema war wie geschaffen für einen Bertolucci-Film, dessen jugendliche Protagonisten sich in den Katakomben eines italienischen Mietshauses zu den extravaganten Klängen von David Bowie und The Cure eine weltentrückte Enklave schufen.
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