Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flucht nach Avalon

Flucht nach Avalon

Titel: Flucht nach Avalon
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Rand des Wagens und sprang ebenfalls nach draußen.
    Verdammt, der Graben!
    Ich fiel tief und hatte das Gefühl, von diesem Moor verschluckt zu werden. Dunkelheit umgab mich. Ich hörte das Rollen der Räder, das Rattern der kleinen Wagen, prallte auf einer mir weich vorkommenden Unterlage auf und wurde trotzdem nach vorn gestoßen, wobei ich mich noch gut fangen konnte.
    Dann stand ich wieder.
    Ich drehte mich um.
    Der Zug war verschwunden. Irgendwo würde er anhalten, doch darum brauchte ich mich nicht mehr zu kümmern.
    Wichtig war der Geist des Abts, der in dieser Rüstung steckte und wieder töten wollte.
    Als ich zurückschaute, sah ich ihn nicht. Entweder war er schon aus dem Graben herausgeklettert oder hielt sich so dicht am Boden verborgen, daß ich ihn nicht sehen konnte.
    Dafür schaute ich an der Wand des Grabens hoch.
    Sie bildete eine Schräge, zwar sehr steil, aber trotzdem zu erklettern.
    Hier unten fühlte ich mich nicht wohl. Ich war einfach zu sehr eingeengt, wenn es zum Kampf kam.
    Das Rattern des Zuges war in der Ferne verschluckt worden.
    Stille umgab mich. Keine Schritte?
    Nein, nicht zu hören, nur meine Geräusche, die ich produzierte. Es war nicht einfach, die Böschung hochzuklettern, weil ich zusätzlich noch den Gral festhielt. Zwar behinderte er mich jetzt, aber ich würde einen Teufel tun und ihn wegstellen.
    Ich krabbelte hoch.
    Mir fiel ein, daß ich im Augenblick wehrlos war. Egal, wo der andere erschien, er würde mich mit einem schnellen Schwerthieb erwischen.
    Auf halber Höhe hörte ich das Geräusch.
    Dieses Knarren, so verdammt häßlich, als würden eine rostige und eine glatte Platte übereinanderreiben.
    Er kam… Er war nah!
    Ich schaute hoch.
    Da stand er. Den Helm hatte er sich wieder aufgesetzt. Den rechten Arm mit dem langen Schwert erhoben, und mit ihm schlug er gnadenlos zu.
    Ich war schneller.
    Katapultierte mich zurück. Ich merkte, wie ich rutschte, hörte auch noch das leise Pfeifen der Klinge, die allerdings nur die Dunstfetzen zerteilte und dann mit einem wuchtigen dumpfen Hieb in die steile Böschung rammte.
    Er hatte es nicht geschafft! Nicht beim ersten Versuch. Und dies wiederum durchschoß mich wie ein Triumph. Ich war diesmal der Stärkere gewesen, aber der Kampf auf Leben und Tod stand erst am Beginn. Einige Male hatte ich mich überschlagen, bevor ich am Rand der Grube zur Ruhe kam und dort für einen Moment liegenblieb.
    Geprellt oder gestoßen hatte ich mir nichts. Dafür war der Boden einfach zu weich.
    Ich stand wieder auf.
    Der Gral war bei mir. Selbst die Kugel klemmte in seiner Öffnung fest.
    Und sie leuchtete plötzlich wie ein großes düsteres Auge. Sie spürte die fremde Magie, sie stemmte sich dagegen an wie mein Kreuz, wenn es mit den Mächten des Bösen in Kontakt kam.
    Ich schaute an der Böschung hoch.
    Etwas blitzte in der Luft. Es war die lange Schwertklinge, die mein Feind wieder zurückzog.
    Dann blieb er stehen.
    Ich zog die Beretta!
    Die Gestalt konnte ich nicht verfehlen. Riesig sah sie aus, wie ein altertümlicher Roboter und nicht wie eine mit einem bösen Geist gefüllte Rüstung.
    Ich schoß und wollte es mit einer geweihten Silberkugel versuchen. Sie traf, sie wurde deformiert und jagte als Querschläger davon. Das also half nichts. Es war auch nur ein Versuch gewesen.
    »Komm her, du Killer!« schrie ich zu der Rüstung hoch. »Verdammt noch mal, bringen wir es endlich hinter uns!«
    Ich wurde von der Wut regelrecht überschwemmt. Sie war wie eine mächtige Woge. Schließlich hatte ich noch immer die schrecklichen Bilder seiner Bluttaten vor Augen.
    Er tat nichts.
    »Komm schon!« brüllte ich.
    Er hob sein Schwert, winkelte den Arm dann an, und es sah so aus, als wollte er mir die Waffe entgegenrammen.
    Ich packte den Dunklen Gral mit beiden Händen. Schon einmal hatte er mich gerettet, er würde mich auch jetzt nicht im Stich lassen. Während ich ihn nahm, spürte ich, wie sich die Symbole wieder aus der goldenen Masse hervor nach vorn bewegten, als wollten sie mir bekanntgeben, daß ich sie endlich bewegen sollte.
    Er warf das Schwert nicht.
    Der Ritter kam selbst!
    Er wuchtete sich nach unten, als sollte mich die schwere Rüstung tief in den weichen Boden pressen…
    ***
    Es waren genau die Sekunden, die über Leben und Tod entschieden. Ich wußte nicht, wie ich die Symbole bewegen mußte, welche Richtung eingeschlagen werden sollte, ich tat einfach etwas und hoffte darauf, das Richtige zu machen. Dabei hatte ich das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher