Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod
Autoren: Jane Luc
Vom Netzwerk:
konnten.
    Diese Augen blickten ihm jetzt in dem gleichen kühlen Grau wie am Abend zuvor entgegen, als er aufstand und auf sie zuging. Mit einem möglichst lockeren Grinsen blieb er vor ihr stehen. »Sie konnten es wohl gar nicht abwarten, mich wiederzusehen nach unserer heißen gemeinsamen Nacht, Officer St. James.« Zwar wusste er genau, dass er gerade auf Messers Schneide balancierte, aber er konnte nicht anders. Wenn sie ihn schon zu Fall brachte, dann wollte er sie vorher wenigstens noch ein bisschen auf die Palme bringen.
    Doch sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Detective St. James«, verbesserte sie ihn ohne die Spur einer Gefühlsregung.
    Detective? Was sollte das? Dominic spürte genau, wie dümmlich der Blick wirkte, den er dem Kobold zuwarf. Gestern war sie doch noch Officer gewesen, wie konnte sie heute – o verdammt! Er hatte sich in den vergangenen zwei Monaten nicht besonders für die Belange seiner Dienststelle interessiert. Doch eines war auch an ihm nicht vorbeigegangen. Sie bekamen einen neuen Detective.
    Jack wurde ersetzt.
    Und – verdammte Scheiße – Bergen hatte gedroht, ihm bei der nächsten Gelegenheit einen neuen Partner zuzuteilen.
    Dominic wusste, dass die Detectives, die schon an ihren Schreibtischen saßen, ihn beobachteten. Ihn und die Blondine im Nadelstreifenkostüm. Er trat einen Schritt zurück, als ob er durch den größeren Abstand besser Luft bekommen würde. Er spürte, wie er blass wurde und seine Hände zu schwitzen anfingen. Das Schlucken war ein Kampf gegen den Kaffee, der sauer aus seinem Magen aufstieg. Bitte , betete er stumm, alles, nur keinen neuen Partner, und besonders keinen, der jung und noch grün hinter den Ohren ist.
    Lieutenant Bergens Räuspern lenkte seine Aufmerksamkeit auf seinen Chef, der hinter St. James stand, und den er bis jetzt nicht wahrgenommen hatte.
    »Darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten?«, fragte Bergen laut. Alle Augen in dem offenen, großen Raum richteten sich auf sie. »Ich möchte Ihnen Detective Elena St. James vorstellen. Sie wird uns ab heute als neues Mitglied unseres Dezernates unterstützen. Elena, das sind die Detectives Clancy, Finn, Morris, Stowe und Paxton.« Er wies der Reihe nach auf die einzelnen Beamten. »Der Rest ist im Moment nicht da. Aber Sie werden sich sicher schnell mit ihnen bekannt machen.«
    Die Detectives nickten ihr abwartend, aber freundlich, zu. Ihre Neugier schien mehr Dominic zu gelten und der Frage, wie er auf seine neue Partnerin reagierte. Auch wenn Bergen offiziell noch nichts darüber gesagt hatte, so schien doch jedem klar zu sein, wem die Neue zugeteilt werden würde.
    Und die Show ging weiter. Dominic drehte sich zu seinem Vorgesetzten um. »Kann ich Sie einen Moment sprechen, Sir?«
    »Ich wollte Sie sowieso gerade in mein Büro bitten.« Bergen sah sich suchend um, bis sein Blick auf einen großen Beamten in einem schicken Anzug fiel. »Morris, Sie zeigen Detective St. James die Dienststelle und ihren Schreibtisch.« Er verschwand mit Dominic in seinem Büro und schloss die Tür hinter sich.
     
    *
     
    Elena spürte, wie alle sie anstarrten. Sie musste ihre gesamte Energie aufbringen, um ihr distanziertes Äußeres zu bewahren, anstatt unter den Blicken rot anzulaufen. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sich Detective Morris, der während der kurzen Rede des Lieutenants auf der Kante eines Schreibtisches gesessen hatte, erhob und gemächlich auf sie zuschlenderte.
    »Hi, ich bin Steve.« Mit einem jungenhaften Lächeln reichte er ihr die Hand.
    »Elena«, erwiderte sie und atmete auf. Das Lächeln aus den babyblauen Augen schien echt, der Händedruck des neuen Kollegen war warm und fest. Sie entspannte sich ein wenig.
    »Du darfst Dominic sein Verhalten nicht übel nehmen«, ging er sofort zum kollegialen Du über. »Er ist einer meiner besten Kumpels, aber manchmal steht er ein bisschen neben sich. Das macht er nicht mit Absicht und du wirst dich schon daran gewöhnen.« Er wies in Richtung der Kaffeeküche und setzte sich in Bewegung. »Wenn du ein Problem oder Fragen hast, kannst du jederzeit zu mir kommen. Ich helfe dir gern.«
    Als er Elenas misstrauischen Seitenblick bemerkte, lachte er und fuhr sich mit den Fingern durch sein modisch kurz geschnittenes blondes Haar. »Ich meinte natürlich nicht, dass mit Dom Probleme vorprogrammiert sind. Er ist ein sehr guter Cop.« Sein Blick schweifte ab. »Ich habe mich darum beworben, einen neuen Detective ausbilden zu dürfen«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher