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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Daniel Dersch
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eingeschätzt hatte , dann liebte er es, unbeantwortete Fragen selbst zu beantworten. Und das wiederum gab ihr Zeit, nach dem winzigen Puzzlestück zu suchen, das sie bis dahin übersehen hatte.
    Wieder huschte ihr Blick durch den Raum. Sie betrachtete die Leiche des toten Mannes und sah, dass er eine Pistole in einem Schulterhalfter trug.
    Claire überschlug die Möglichkeit in Gedanken und kam zum Schluss, dass es aussichtslos war. Selbst wenn sie hochsprang und nach der Pistole griff, würde sie nicht genug Zeit haben, um sie zu entsichern und zu schießen .
    I hr Blick wanderte zu George. Bei seinem Anblick verkrampfte sich ihr Herz und Tränen st iegen ihr in die Augen. Er lag ausgestreckt da, mit aufgerissenen Augen und einem riesigen Loch auf der linken Seite seines Kopfes.
    A ls sie seine Leiche genauer inspizierte, merkte sie , dass er im Zeitpunkt seines Todes nichts bei sich getragen hatte, was ihr in diesem Augenblick behilflich sein konnte.
    Keine Waffe und auch keinen anderen Gegenstand.
    Absolut nichts.
    Trotzdem blieb Claires Blick auf ihn gerichtet.
    Währenddessen bestätigte sich ihre Vermutung bezüglich des Mannes, der noch immer m it dem Revolver auf sie zielte: Er ließ es sich nicht nehmen, ihr zu erklären, warum ihr Plan mit der Tonbandaufnahme zum Scheitern verurteilt war . Offensichtlich war er ein Mann , der jeden Triumph bis zum letzten Tropfen auskostete. Entweder das , dachte Claire , oder aber er war ein ausgesprochener Sadist. Ein Sadist , der seinen Opfern gern dabei zusah, wie sie in ihrem eigenen Saft schmorten. Insgeheim vermutete sie, dass beide Annahmen zutrafen.
    Ganz bestimmt!
    „ Soll das etwa ein Witz sein?“, fragte er, „Sie denken wohl, sie könnten UNS erpressen? Uns kann man nicht erpressen, das versichere ich Ihnen. Wir sind mit Abstand die mächtigste...“
    Der Mann sprach weiter, doch Claire hörte nicht zu . Denn für einen kurzen Augenblick kam es ihr so vor, als hätte sie des Rätsels Lösung gefunden. Trotzdem konnte sie noch immer nichts erkennen.
    George lag auf dem Rücken – reglos , leblos, tot.
    Er würde ihr nicht helfen können.
    Trotzdem war das Gefühl in diesem Augenblick überwältigend und sie zwang sich, seine Leiche genauer zu inspizieren.
    Ganz genau.
    Ihr Blick kam auf seinem Gesicht , zu liegen . I n diesem Augenblick war das Gefühl etwas übersehen zu haben so stark, dass es ihr förmlich unter den Nägeln brannte. Es war ein heftiges Kribbeln, das durch ihren Körper rauschte und darauf brannte gestillt zu werden.
    Trotzdem konnte sie nichts erkennen.
    Die Sekunden verstrichen ...
    Komm schon, verdammt nochmal, konzentrier dich...
    Und dann , ganz plötzlich , erkannte Claire, was sie übersehen hatte.
    Der Anblick verschlug ihr den Atem.
    Doch sie ließ sich nichts anmerken.
    Denn das wäre ihr Todesurteil gewesen.

90 .
     
    Claire wusste sofort, warum sie es nicht gleich gesehen hatte: Die Veränderung war minimal . Sie war so klein, dass man sie auf den ersten Blick kaum sah.
    George lag noch immer da und rührte sich nicht. Alles schien genau, wie zuvor. Doch als Claire genau hinsah, konnte sie erkennen, dass nichts mehr so war, wie zuvor.
    Rein gar nichts!
    Georges Augen waren z war noch immer leblos und starr, d och es hatte eine Veränderung stattgefunden. Claire hatte es anfangs für den Widerschein des Kaminfeuers gehalten und deswegen nicht darauf geachtet. Jetzt hingegen war sie sich absolut sicher , dass es nicht so war.
    Denn G eorges Augen glühten. Es war ein schwacher rötlicher Schimmer . Ein zarter Glanz, knapp an der Grenze des Wahrnehmbaren.
    Das war jedoch nicht alles. Sein Mund war einen Spalt geöffnet und Claire konnte erkennen, dass sich seine Zähne ebenfalls verändert hatte n . Es waren nicht mehr die gepflegten Zähne, mit der er sie noch wenige Stunden zuvor angelächelt hatte. Vielmehr waren es die Zähne von einer Bestie, die es nicht erwarten konnte, nach einem Opfer zu schnappen. Vor a llem s eine Eckzähne zeichneten sich deutlich unter seinen Lippen ab: Sie waren l ang und gebogen.
    Claire konnte es deutlich sehen .
    Doch Veränderungen hatten nicht nur in seinem Gesicht stattgefunden. Als Claires Blick auf seine Hand fiel, sah sie, dass seine Finger in schwarze, gebogene Krallen ausliefen. Sie kratzten über den Dielenboden und hinterließen tiefe Kerben darin. Dieser Vorgang wiederholte sich immer und immer wieder und Claire wusste sofort, was das zu bedeuten hatte:
    George war nicht tot.
    Er
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