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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht
Autoren: Victoria Alexander
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Tritt in den Hintern ein bisschen wehzutun, sollte es dich danach verlangen.«
    Leo lachte. »Ich verzichte darauf, wenn’s recht ist. Außerdem bin ich ja kaum neunundzwanzig und habe noch reichlich Zeit, mich zu amüsieren, ehe ich mich wirklich unters Ehejoch begeben muss.« Er wurde ernst. »Du allerdings ...«
    »Sag das nicht, Leo«, widersprach Cassie bestimmt. »Oder ich sehe mich gezwungen, dir doch noch diesen Tritt und einige mehr zu verpassen.«
    Leo ignorierte sie. »Ich meine es ernst, Cass, es wird höchste Zeit, dass du unter die Haube kommst.«
    »Du bist nicht verheiratet. Drew ist es nicht und Christian ebenso wenig.«
    »Das ist etwas völlig anderes. Wir sind Männer und wir ...«
    »Kein Wort mehr. Ich hab das alles schon einmal gehört, und du weißt sehr gut, wie absolut unfair ich das finde. Keiner nimmt auch nur den geringsten Anstoß daran, dass du nicht verheiratet bist, und du bist viel älter als ich.«
    »Ich bin wirklich uralt«, meinte Leo grinsend.
    »Ja, bist du.« Cassie seufzte resigniert. »Es ist ja nicht so, dass ich nicht heiraten will. Ich wollte immer eine gute Partie machen.«
    »Dazu hattest du reichlich Gelegenheit.«
    »Reichlich Gelegenheit? Offenbar, lieber Bruder, hast du meiner Lebensrealität nicht allzu viel Aufmerksamkeit geschenkt.« Sie schnaubte verächtlich. »Delia hat, aus welchen Gründen auch immer, ausnahmslos Männer angezogen, die heiraten wollten, auch wenn es - St. Stephens natürlich ausgenommen - meist überaus langweilige Patrone waren. Während auf mich immer die zwielichtigen Burschen aufmerksam wurden, deren Interesse an mir nichts mit Ehe zu tun hatte. Lebemänner und dergleichen. Männer, die eine verdächtige Ähnlichkeit mit meinen Brüdern hatten.«
    »Also, Cass, das ist nicht fair.« Leo runzelte betroffen die Stirn. »Zutreffend vielleicht, aber nicht besonders fair.«
    »Sobald es um Männer und Frauen und diese ganze Kuppelei geht, ist nichts besonders fair.« Neugierig betrachtete Cassie ihren Bruder. »Warum legst du eigentlich plötzlich ein solches Interesse an meinem Familienstand an den Tag?«
    »Das ist nichts Plötzliches. Deine Zukunft lag mir schon immer am Herzen«, tönte Leo hochtrabend. »Und nun, da Delia glücklich verheiratet ist...«
    »Da hast du dir gedacht, nun mir deine volle Aufmerksamkeit zuzuwenden?«
    Cassie schüttelte den Kopf. »Das glaub ich dir keine Sekunde. Außerdem hast du mich, genau wie Drew und Christian, immer auf ziemlich ärgerliche Weise überwacht, in der irrigen Annahme, dass ich jeden Augenblick einen Skandal provozieren könnte.«
    »Nun ja, du hast eine gewisse Ausstrahlung.«
    »Und dennoch erfreue ich mich eines relativ unbescholtenen Rufs ...«
    Leo zog die Augenbrauen hoch.
    »Ich habe relativ gesagt, aber sogar du musst einräumen, abgesehen von meiner Neigung, mit meiner Meinung nicht hinterm Berg zu halten ...«
    Leo öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
    Cassie wischte seinen unausgesprochenen Einwand beiseite. »... die ich übrigens nicht zu korrigieren gedenke, hat sich mein Verhalten stets innerhalb der Grenzen des Wohlanständigen bewegt.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Vielleicht würde es deine Heiratschancen ja verbessern, wenn du dir wenigstens den Anschein geben könntest, etwas fügsamer zu sein ...«
    »Ich werde mich nicht verändern, nur um mir einen Mann zu angeln, außerdem will ich mit Sicherheit keinen, der sich eine solche Frau wünscht.«
    »Trotzdem hast du jede Menge Chancen.« Leo machte eine Kopfbewegung in Richtung Lord Warren. »Wie steht es mit Warren? Ich weiß aus sehr verlässlicher Quelle, dass er recht angetan von dir ist.«
    »Mein lieber Bruder, Lord Warren ist genau das, was ich als Ehemann ablehne. Er gehört zu denen, die sich schon eine Mätresse genommen hätten, noch ehe wir unser Ehegelübde gesprochen hätten. Nein, wenn schon sonst nichts, so erwarte ich wenigstens Treue von meinem Mann, und Männer wie Warren haben keinen treuen Knochen im Leib.«
    »Komm, Cass, du solltest ihm wenigstens eine Chance geben. Schließlich genieße ich selbst einen gewissen Ruf und habe trotzdem ernsthaft vor, meiner Frau, wenn es mal so weit ist, absolut treu zu sein.« Er grinste. »Falls es je so weit kommt.«
    Sie überging das. »Die Effington-Männer waren in dieser Hinsicht schon immer etwas anders. Wahrscheinlich weil die
    Liebe in der Regel eine Rolle spielt. Vielleicht kann ich ja, wenn ich den Richtigen finde, nicht nur vertrauen, sondern auch
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