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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition)
Autoren: Clannon Miller
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er gleich wieder einen seiner berühmten Wutanfälle bekommen.
    „Ich bin erwachsen und passe schon seit Jahren auf mich selbst auf. Lange bevor du in mein Leben getreten bist und gemeint hast, ich würde eine chinesische Kung-Fu-Kämpferin zu meinem Schutz brauchen, habe ich schon für mich selbst Entscheidungen getroffen. Silvio hätte mich zu nichts zwingen können, wenn ich nicht davon überzeugt gewesen wäre, dass es ein guter Plan ist und dass ich damit dich und Benni beschützen kann.“
    „Julia, verstehst du denn nicht? Morosow hätte mir nie gefährlich werden können. Weder mir noch Benni. Silvio hat dich nur benutzt, weil der BND sonst nie an Morosow rangekommen wäre.“
    Julia schwieg eine Weile und dann schüttelte sie den Kopf.
    „Aber Morosow lebt noch und sobald er transportfähig ist, wird er ausgeli efert und irgendwann kommt er bestimmt wieder, um sich Benni zu holen oder sich an dir zu rächen. Warum hast du ihn nicht getötet?“
    „Weil ich in der Aufregung nicht besser getroffen habe!“, knurrte Thomas. „Aber ich bin froh drüber. Stell dir vor, ich muss eines Tages Benni in die Augen schauen und ihm sagen, dass ich es war, der seinen Vater erschossen hat.“
    Sie seufzte aus tiefstem Herzen. „Ehrlich, Thomas, ich weiß nicht, ob ich das aushalten kann, immer Angst um dein Leben haben zu müssen. Warum kannst du nicht ein einfacher Nerd in der IT-Abteilung sein?“
    „Weil du dann niemals mit mir geschlafen hättest.“
    Sie lachte leise. „Ja, das stimmt.“
    „Du magst es, dass ich mächtig bin . Das hast du selbst in einer deiner Mails geschrieben. Und gib es zu, so schlimm ist es auch wieder nicht, dass ich reich bin.“
    „Es ist ziemlich cool, dass du reich bist , und deine Macht turnt mich tierisch an und dein finsterer Blick auch, wenn du immer so schaust …“ Sie beugte sich über ihn und schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen und einem zusammengekniffenen Mund an. „… das turnt mich noch mehr an und deine dunkle Stimme, wenn du andere herumkommandierst, das turnt mich auch an, und dein harter Penis, wenn er beinahe deine Hose zum Platzen bringt und wenn du deine Hand bei mir …“
    „Wenn du mit deiner Aufzählung nicht aufhörst , muss ich sofort eiskalt duschen.“
    „Wir setzen das Gespräch ein anderes Mal fort.“
    „Gut! Denn es gibt noch ein paar wirklich wichtige Dinge, die ich dringend mit dir besprechen muss.
    „Hm , ich bin ganz Ohr.“
    „Deine Mutter hat heute schon sechs mal auf deinem Handy angerufen und sie beschwert sich, dass du ihr keinen Ton über uns beide erzählt hast und dass sie aus den Nachrichten von uns erfahren musste. Sie möchte wissen, wann wir heiraten, und sie möchte mit ihren, ähm, angeheirateten Enkelkindern sehr gerne zu Besuch kommen. Dann hat deine Tante Heike angerufen und mir gesagt, ich solle dir ausrichten, dass sie dich ja von Anfang an vor diesen Russen gewarnt hat und dass du besser auf sie hättest hören sollen und dass sie sich riesig für dich freut. Dann ist eine gewisse Debby stinksauer auf dich, weil du sie ebenfalls nicht in dein Liebesleben eingeweiht hast, obwohl sie dich über ihres immer ganz detailliert auf dem Laufenden gehalten hat.
    Dann hattest du noch einen Anruf vom Jugendamt auf deinem Handy. Die haben dich zu einem Gespräch für morgen Nachmittag einbestellt, weil die Polizei sie über einen seltsamen Vorfall am 22. Februar informiert hat. Ich habe, deine Erlaubnis vorausgesetzt, Dr. Nickel gebeten, den Fall direkt mit der Direktorin des Jugendamtes zu klären und dieser Sachbearbeiter-Schnepfe am Telefon klargemacht, dass sie sich demnächst in der Registratur wiederfindet, wenn sie noch einmal dermaßen unfreun dlich mit dir spricht.
    Ach ja, und morgen gegen zehn Uhr wird jemand vom BKA kommen und dir ein paar Fragen stellen, nur pro forma, weil der ganze Vorfall sowieso wieder aus den Akten verschwindet, aber Dr. Nickel wird dabei sein und dir zur Seite stehen. Und Eric lädt uns Ende Mai zu seiner Hochzeit ein und ich … ich liebe dich wie verrückt.“

Epilog
     
    Oktober.
    Eine junge Frau öffnete die Tür und beäugte Julia mit einem misstrauischen Blick.
    „Ja?“, fragte sie Kaugummi kauend.
    Julia lächelte so freundlich wie möglich. Die Frau passte nicht so richtig hierher, fand Julia. Die Wohnung und das Haus lagen in einer der teuersten Wohnlagen in Berlin. Es gab sogar einen Portier am Haupteingang, der sie zuerst gar nicht hereinlassen wollte. Erst nachdem sie ihn
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