Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)

Titel: Firelight 1 - Brennender Kuss (German Edition)
Autoren: Sophie Jordan
Vom Netzwerk:
anderen rummachst!«, unterbricht mich Cassian.
    »Halt die Klappe!« Ich wirble herum und kleine Wölkchen dringen aus meiner Nase.
    Cassians Blick heftet sich an die dampfenden Schwaden. Dann lächelt er zufrieden und fängt an, tief und schallend, ja bedrohlich zu lachen. »Sieh dich an, Jacinda! Du bist, was du bist, daran kannst du nichts ändern!« Dann fällt sein Blick wieder auf Will und jäh scheint ihm bewusst zu werden, dass er dabei ist, zu viel zu verraten. »Komm mit, bevor du noch etwas tust, was wir beide bereuen.«
    Ich schaue auf meine Arme und sehe, wie meine Haut in der Dunkelheit strahlt – wie ein goldenes Feuer inmitten von Schatten.
    »Du bist wie ich«, murmelt Cassian. »Du gehörst nicht hierher, nicht zu ihm!«
    Ich spüre, wie Wills Griff um meinen Arm fester wird.
    Cassians Haut verändert sich, fängt an zu glimmen, um kurz in einem glänzenden Schwarz zu leuchten. Er streckt die Hand nach mir aus. »Beende dieses Spiel. Komm jetzt mit mir heim!«
    Ich öffne den Mund und setze zu einem Widerspruch an, doch ich bringe nur ein trockenes, leises Krächzen hervor. Schluckend fahre ich mir mit der Zunge über die Lippen, als Will an mir vorbeistürzt und Cassian mit sich zu Boden reißt. Beide schlagen mit einem wuchtigen Krachen auf die Kiesel auf. Eine rote Staubwolke pufft in die Höhe und hüllt beide ein. Mit weit aufgerissenen Augen starre ich auf das Spektakel. Was habe ich nur angerichtet?

31
    E ine Sekunde später wälzen sich Will und Cassian auf dem Boden. Wild schlagen sie aufeinander ein, fluchen und beschimpfen sich. Kampfgeräusche hallen durch die Nacht und scheinen sogar die Musik zu übertönen.
    »Aufhören! Hört auf!« Ich will sie trennen, doch blind vor Wut rollen sie über Steine und Gräser, ohne links und rechts zu schauen. Kleine Kiesel und Geröll werden hochgewirbelt und stürzen den Abhang hinunter in die Finsternis.
    »Jacinda!« Mit einem Mal ist Tamra neben mir, Xander im Schlepptau. Zum Glück hat der Rest der Gruppe am Ende des Bergs noch nichts von der Prügelei mitbekommen. »Ist das Cassian ?«
    Aufgebracht nicke ich.
    »Wer ist Cassian?«, fragt Xander.
    Will dreht sich geschickt herum und klemmt Cassian unter sich fest, bevor er den Arm hebt und Cassian die Faust ins Gesicht rammt. Als ich das Krachen von Knochen auf Knochen höre, zucke ich unwillkürlich zusammen. Der Kupfergeschmack von Blut dringt mir in Mund und Nase. Da erst merke ich, dass ich mir auf die Lippe gebissen habe.
    Cassian lacht eisig und berührt das Blut, das aus seiner Nase tropft. Ein Gedanke schießt mir durch den Kopf. Wie ist das möglich? Will kann nicht stärker als Cassian sein! Cassian ist der kräftigste Draki, den ich kenne, ein wahrer Koloss von einem Onyx.
    Tamra schlingt die Arme um mich und jeder Streit ist vergessen. »Tamra«, flüstere ich, während ich mich an sie klammere.
    »Schon okay. Ich bin ja da.«
    Und ich fühle mich schrecklich, mir tut alles so leid und ich schäme mich – ich hätte ihr die Wahrheit sagen müssen.
    Mit den Füßen stemmt Cassian Will von sich – mit der ganzen Kraft eines Drakis. Will landet mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Seite und Cassian setzt mit einem Sprung hinter ihm her. Wieder wälzen sie sich über den Boden, rollen und schleifen sich über den felsigen Untergrund.
    Ich schreie auf, während sie unaufhaltsam weiter aufeinander einprügeln, dem Abgrund gefährlich nahe.
    Will bemerkt als Erster, was geschieht. Er hält inne, krallt seine Finger in die Erde und sucht verzweifelt nach Halt. Roter Sand fliegt durch die Luft, während Wills Hände ins Leere greifen. Dann geht alles ganz schnell: Ich sehe Wills Gesicht. Die schreckgeweiteten Augen. Seinen Mund, der zu einem Schrei geöffnet ist. Das Geräusch von Geröll, das sich löst.
    Ich reiße mich von Tamra los und renne auf Will zu, komme erst zum Stehen, als der Hang steil abfällt. Mit wild trommelndem Herzen beobachte ich, wie Will und Cassian plötzlich aus meinem Blickfeld verschwinden und den steinigen Abhang hinunterstürzen.
    »Will!«
    Ich riskiere es und trete noch ein paar Schritte vor, bis es schlicht nicht mehr geht, weil vor mir der Abgrund gähnt. Für den Bruchteil einer Sekunde ist alles still, abgesehen vom Dröhnen und Wummern der Musik im Hintergrund.
    Dann höre ich weiter unten grässliche Laute: Will, der auf dem Weg nach unten immer wieder aufschlägt.
    Cassian kann es nicht sein, so viel ist mir klar. Cassian würde nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher