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Fighting Lory

Fighting Lory

Titel: Fighting Lory
Autoren: Cathy McAllister
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war beinahe übermächtig, doch sie hielt sich krampfhaft zurück. Wenn es jemand mitbekommen würde, wären sie in Schwierigkeiten.
    „Manche Besucher hier scheinen wirklich keinerlei Kultur zu besitzen“, hörte sie eine hohe Stimme lästern.
    Sie blickte auf und fand den Blick des hageren Mannes auf sie gerichtet. Sein dünner Mund hatte sich zu einem spöttischen Grinsen verzogen.
    „Ja, nicht wahr. Manche scheinen nicht zu wissen, dass es extrem unhöflich ist, über eine Lady zu lästern“, gab Kordan eisig zurück.
    Lorys Herz schlug schneller. Da hatten sie es! Ärger schien vorprogrammiert zu sein. Sie wollte Kordan sagen, dass sie besser gehen sollten, doch sie durfte ja nicht reden.
    Elende kleine Vogelscheuche
, dachte sie grimmig.
Sei froh, dass ich hier nichts tun darf. Ich würde dir nur zu gern deinen dürren Hals umdrehen!
    „Nun, ich würde nicht unbedingt behaupten, dass alle Frauen
Ladys
sind“, erwiderte der Hagere.
    Die Männer neben ihm schnappten hörbar nach Luft, während Kordan von seinem Sitz aufsprang. Lory griff panisch nach seinem Arm, um ihn von einer Dummheit abzuhalten.
    „Nicht!“, rief sie und schlug sich vor den Mund. Alle Augen schienen auf einmal auf sie gerichtet und ihr wurde auf einmal ganz flau im Magen.
    „Sie hat geredet! Seht ihr!“, rief der Hagere. „Sie kann nicht einmal die einfachsten Regeln der Gesellschaft befolgen. Das ist ein Fall für den Prakat.“
    „Lord Gnormos“, sagte ein dicker Mann mit vier Armen und Tentakeln auf dem Kopf. „Ich denke nicht, dass dies eine weise Vorgehensweise ist.“ Seine gelben Augen glitten besorgt zu Lory, die starr in ihrem Sitz saß.
    „Ihr habt uns provoziert“, knurrte Kordan.
    „Ganz richtig. Es war offensichtlich, dass Ihr es darauf angelegt habt, dass so etwas passiert“, stimmte Amano zu.
    Charly saß mit bleichem Gesicht neben ihm und kämpfte mit den Tränen. Sie hatte eine Hand vor den Mund geschlagen, um, wie es schien, sich selbst am Reden zu hindern.
    „Was geht hier vor?“, fragte eine herrische Stimme. Ein Mann mit Glatze und langem Bart war hinzugetreten. Er trug eine rote Schärpe über seiner rosafarbenen Tunika.
    „Verehrter Prakat, diese Frau dort hat am Tisch geredet. Sie sollte umgehend bestraft werden.“
    „Dieser Mann hat uns absichtlich provoziert“, erklärte Fordan. „Er beleidigte meine Gefährtin wiederholt und hielt sich trotz meiner Ermahnung nicht zurück. Als ich von meinem Recht Gebrauch machen wollte, die Ehre meiner Gefährtin zu verteidigen, wollte sie mich davon abhalten, wohl, weil sie dachte, es würde gegen die Regeln verstoßen und mich in Gefahr bringen. Deswegen sagte sie nur dieses eine Wort.
Nicht
!“
    „Zeugen?“, fragte der Prakat.
    „Ja. Ich kann die Aussage meines Cousins bestätigen“, meldete sich Amano zu Wort.
    „Ich auch“, sagte einer der Botschafter. Seine Amtskollegen stimmten mit ein.
    Der Prakat nickte.
    „Nun, diese Frau hat gegen die Regeln des Redeverbots für Frauen bei Tisch verstoßen, auf welche im Normalfall die Todesstrafe steht. Wie der Fall nun liegt, wurde sie beleidigt, was wiederum ebenfalls eine Straftat ist. Als Gefährte der Geschädigten könnt Ihr die Ehre wiederherstellen, indem Ihr dem Beschuldigten das rechte Ohr abschneidet. Bleibt aber noch das Vergehen der Geschädigten, die gleichzeitig Beschuldigte ist. Da sie beleidigt wurde, wird die Strafe abgeschwächt und anstelle der Enthauptung tritt die Strafe des Labyrinths in Kraft. Als ihr Gefährte steht es Euch zu, die Strafe an ihrer Stelle anzutreten.“
    „Das werde ich“, antwortete Kordan und warf Lory einen warnenden Blick zu, der ihr bedeutete zu schweigen.
    „Gut. Morgen früh nach dem dritten Gong werdet Ihr Euch auf dem Marktplatz einfinden.“
    Kordan nickte.
    „Und was ist mit der Wiederherstellung der Ehre meiner Gefährtin?“
    „Richtig. In der Tat. Ihr werdet morgen die Gelegenheit für die Vollstreckung bekommen. Habt Ihr ein Messer, mit dem Ihr das Urteil ausführen wollt?“
    Kordan nickte und zog eine lange Klinge aus seinem Gurt. Der Hagere war bleich geworden und erhob sich aus seinem Sitz, um zu fliehen. Nur wenige Meter weiter wurde er von zweien seiner Kollegen geschnappt, die den sich sträubenden und jammernden Mann zurück zum Tisch schleiften.
    „Mit Eurem Fluchtversuch habt Ihr Euer Schicksal verschlimmert“, sagte der Prakat und schaute den Mann angewidert an. „Ihr werdet ebenfalls morgen früh in das Labyrinth gehen. Da ich
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