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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)
Autoren: Christopher Smith
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Aber Mark gewann die Kontrolle über die Situation und manövrierte den
Scheinwerfer weg von Celina, bis er sich selbst ausstöpselte und ausging.
    Ein
Mitarbeiter des Beleuchtungssteams trat an Celinas Seite. Zusammen zogen sie
den jungen Mann in Sicherheit. Celina kniete über ihm. Der Körper des Mannes
war von Schweiß durchtränkt. Seine Haut war kreidebleich. Sie packte ihn an den
Schultern und schüttelte ihn vorsichtig. Sie nahm seinen Namen wahr, der auf
die Tasche seines Jeans-Arbeitshemds genäht war, und rief ihn einmal, zweimal,
aber sie erhielt keine Antwort.
    Ihre
Gedanken rasten. Sie war in Erster Hilfe ausgebildet, aber das war im College
gewesen, und jetzt hatte sie Mühe, sich daran zu erinnern, wie man sie
leistete. Sie neigte seinen Kopf nach hinten, um die Atemwege nicht zu blockieren,
riss dann sein Hemd auf und legte seinen Oberkörper bloß. Sie schaute, ob sein
Brustkorb sich hob und senkte, aber er blieb bewegungslos. Sie lauschte, ob er
atmete, aber er atmete nicht. Sie legte ihren Handrücken auf seinen Mund, aber
sie fühlte nichts. Sie suchte den Puls an seinem Nacken, aber sie fand keinen.
Sie presste ihr Ohr auf seinen Brustkorb. Nichts.
    Einen
Augenblick lang dachte sie, ihr eigenes Herz hätte aufgehört zu schlagen.
    Er
war tot.
    Sofort
legte sie ihren Mund auf seinen, drückte seine Nasenflügel zusammen, und blies
zweimal scharf in seine Lungen. Sie prüfte nochmals seinen Puls, fand keinen
und begann mit einer Herzdruckmassage; sie wünschte, sie könnte sich daran   erinnern, wie viele Male hintereinander
sie drücken musste. Sie stoppte nach dem zwölften Mal und wiederholte den
Prozess. Und dann noch einmal.
    Aber
der Mann zeigte keine Reaktion.
    Celina
bemühte sich, Ruhe zu bewahren, und blickte sich gerade in dem Moment nach
Hilfe um, als die New Yorker Feuerwehr das Dach mit Schläuchen und Äxten in
Händen stürmte. Sie schaute nach rechts und sah, wie Mark aus dem Kran stieg.
Der letzte Scheinwerfer war entfernt, und er ging auf sie zu. „Was sollte denn
das?” schrie er. „Sie hätten dabei umkommen können –“ Die Worte
verhallten unausgesprochen, als er den Mann neben ihr liegen sah.
    „Holen
Sie Hilfe,” sagte sie. „Machen Sie schon!”
    Sie
bückte sich wieder über den Mann, drückte erneut auf seinen Brustkorb und
presste nochmals Luft in seine Lungen.
    Aber
es zeigte sich keine Reaktion.
    Mit
zunehmender Panik und dem schulterlangen, blonden Haar im Gesicht   wiederholte sie die Prozedur, wohl
wissend, dass dem Mann nicht mehr viel Zeit blieb.
    Aber
ihre Anstrengungen schienen vergeblich. Egal, wie sehr sie sich auch bemühte,
ihn wiederzubeleben: Der Mann lag einfach nur da, bewegungslos.
    Und
dann setzte sie alles auf eine Karte.
    Sie
hob ihre Fäuste über ihren Kopf und hieb auf den Brustkorb des Mannes ein; er
zuckte kaum wahrnehmbar in die Höhe. Er atmete heftig aus. „Atmen Sie!” schrie
sie.
    Zu
ihrer Überraschung atmete er. Seine Augen flimmerten. Farbe kehrte in seine
Wangen zurück, und er würgte, hustete und erbrach sich. Celina erlebte ein
plötzliches Hochgefühl und drehte ihn auf die Seite, so dass er nicht
erstickte. Tränen rannen ihm über das Gesicht, während er tiefe Atemzüge
machte. Celina hielt ihn auf der Seite. „Alles ist gut.” sagte sie. „Atmen Sie
einfach. Sie sind jetzt außer Gefahr. Es ist gut.”
    Als
die Rettungssanitäterin bei ihnen ankam, kniete sie sich neben Celina hin, wischte
das Erbrochene vom Gesicht des Mannes und stülpte ihm eine Sauerstoffmaske über
Nase und Mund. Eine andere Frau erschien und legte eine Decke über ihn. Celina
stand dabei und beobachtete – zusammen mit Mark –, wie sich
Erleichterung in den Zügen des Mannes breit machte. Er sog die saubere Luft
tief ein.
    Für
ihn war der Alptraum vorüber.
    „Wo
haben Sie denn das gelernt?” fragte Mark.
    Celina
war blass. „Meine Mitbewohnerin auf dem College hatte eine Schwester, die
Krankenpflegerin werden wollte. Sie lehrte uns Dinge, von denen ich nie gedacht
hätte, dass ich sie einmal brauchen könnte. Eines war die Herz-Lungen-Wiederbelebung.”
    „Nicht
ganz so nutzlos,” sagte er.
    Zusammen
schauten sie auf die Scheinwerfer, die Mark entfernt hatte. Obwohl sie nicht
länger brannten, war die Luft um sie herum noch immer trübe von Rauch.
    „Warum
sind sie explodiert?” wollte sie wissen.
    Bevor
Mark antworten konnte, stellte sich ein Feuerwehrmann zu ihnen und antwortete auf
ihre Frage. „Ich zeig’s
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