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Fibromyalgie endlich erkennen

Fibromyalgie endlich erkennen

Titel: Fibromyalgie endlich erkennen
Autoren: Wolfgang Brueckle
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Literatur.
Weitere wichtige Aussagen (Auswahl)
Ursachen
Das FMS tritt gehäuft in Familien auf. Ein genetisches Merkmal konnte jedoch bisher nicht identifiziert werden.
Es zeigen sich Störungen der Regelkreise cortison und Wachstumshormon. Die Bedeutung für die Erkrankung ist unklar.
Es bestehen Störungen des autonomen Nervensystems (Vagus und Sympathikus).
Es bestehen Störungen der zentralen Schmerzverarbeitung.
Serotonin-Spiegel im Blutserum und im Liquor sind erniedrigt.
Veränderungen der Struktur und des Stoffwechsels im Muskel konnten nicht nachgewiesen werden.
Der Zusammenhang zwischen einem Unfall und der Entwicklung eines FMS ist nicht belegt.
Das FMS tritt häufiger bei Patienten mit entzündlichem Rheuma als in der allgemeinen Bevölkerung auf.
Der Zusammenhang von Virusinfektionen sowie Borrelieninfektion und dem FMS ist nicht nachgewiesen.
Silikon-Brustimplantate sind kein Risikofaktor für die Entwicklung eines FMS.
Belastende Lebensereignisse, Alltagsbelastungen und Depressionen sind Risikofaktoren für die Entwicklung eines FMS.
Die Kombination einer entsprechenden Veranlagung mit biologischen, psychischen und sozialen Faktoren führt zur Auslösung und zum Weiterbestehen eines Fibromyalgie-Syndroms.
Behandlung des FMS
Das FMS ist eine chronische Erkrankung und in der Regel durch medizinische Maßnahmen nicht heilbar.
Somit richten sich alle Maßnahmen auf eine Verbesserung der Funktion im Alltag und auf eine Linderung der Beschwerden.
Nach der endgültigen Diagnose eines FMS ist die Information zu Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten angesagt.
Wichtigste ärztliche Betreuer sind der Hausarzt und bei Bedarf mit der Krankheit erfahrene Fachärzte.
Als Basistherapie werden Patientenschulung, angepasstes Ausdauertraining, einfache Antidepressiva (z. B. Amitriptylin) und verhaltenstherapeutische Therapie empfohlen.
Langfristig sind Selbstverantwortung und Eigenaktivität der Betroffenen zu stärken. Die selbstständige Durchführung von Ausdauertraining, Funktionstraining, Entspannung und Stressbewältigung wird empfohlen.
Bei Schmerzproblemen oder zusätzlichen Erkrankungen bzw. Gefährdung der Teilnahme am Erwerbsleben und privaten Aktivitäten wird eine Krankenhaus- bzw. eine Rehabilitationsbehandlung angeraten.
Mittelfristig ggf. längerfristig ist der Einsatz der einfachen Antidepressiva vom typ Amitriptylin (25–50 mg/tag) empfohlen.
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) wie Fluoxetin oder Paroxetin können zeitlich begrenzt zum Einsatz kommen.
Noradrenalin-Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) wie Duloxetin und Milnacipran (in Deutschland nicht zugelassen) sind ebenfalls zeitlich begrenzt einsetzbar.
Schlafmittel-, angstlösende Medikamente sowie Neuroleptika werden zur Behandlung des FMS nicht empfohlen.
Die Wirksamkeit der Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) ist beim FMS nicht nachgewiesen.
Zu den häufig benutzten Schmerzmitteln Paracetamol und Metamizol liegen keine Studien vor.
Tramadol kann als starkes Schmerzmittel unter Überprüfung der Wirksamkeit erwogen werden. Für andere Opioide liegen keine kontrollierten Studien vor.
Pregabalin kann zur FMS-Behandlung erwogen werden. Der gleiche Empfehlungsgrad gilt für Tropisetron.
Diverse weitere Medikamente einschließlich cortison sollten nicht eingesetzt werden.
An physikalischen Therapiemaßnahmen wird angepasste medizinische Trainingstherapie empfohlen, ebenso Thermalwasser, balneologische Therapie sowie Wärmetherapien. Eine kurzfristige Wirkung (24 Std.) der Ganzkörperkältetherapie ist belegt.
Die Lage der Studienergebnisse bei Massagen ist widersprüchlich. Befristete Anwendung von Lymphdrainagen und auch der Chirotherapie kann erwogen werden.
Für Elektrotherapie (TENS) und Tender-Point-Injektionen liegen aufgrund fehlender Untersuchungen keine Empfehlungen vor.
Funktionstraining, örtliche Wärmetherapie und zeitlich begrenzte Krankengymnastik können erwogen werden.
Von den psychotherapeutischen Verfahren ist die Verhaltenstherapie am besten untersucht und wird sehr empfohlen.
Die Studienlage zur Wirksamkeit von Akupunktur ist widersprüchlich.
Homöopathische Therapie, vegetarische Ernährung, Tai-Chi und Qigong können erwogen werden, ebenso Fußreflexzonenmassage und Ergotherapie.
Operative Therapien wie die »Quadrantenintervention« und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln werden ausdrücklich nicht empfohlen.
    (Die Patientenversion der Leitlinie kann auf der Homepage der Deutschen Rheuma-Liga und der
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