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Feuertango

Feuertango

Titel: Feuertango
Autoren: Linda Mignani
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küsste Alexis kurz auf den Mund, und dann waren sie fort.
    „Was ist denn, Hazel?“ Alexis verstand nicht, was vorgefallen war.
    „Alice hat die schlimmste Tierhaarallergie, die du dir vorstellen kannst. Trevor … William hat sie.“
    Alexis versagten die Beine, und sie ließ sich auf den nächstbesten Stuhl fallen. Sie hörte noch den Motor, ein paar Sekunden lang die Reifen auf der Einfahrt, und in diesem Moment war Keiths Geruch alles, was ihr von ihm blieb.
    Alexis rannte zum Waschbecken. Hazel hielt sie, bis es vorüber war.
     
    Sean fuhr, als wäre der Teufel persönlich hinter ihnen her, und doch ging es Keith zu langsam.
    Alice!
    „Hat Gregory die Cops benachrichtigt?“
    „Ja, sofort nach meinem Anruf.“
    Die restliche Fahrt legten sie schweigend zurück. Endlich kam der Friedhof in Sicht. Gregory und Timothy waren bereits vor Ort und gerade dabei, sich ihre Ausrüstungen umzulegen.
    Sean stoppte das Fahrzeug und parkte so, dass sie sich nicht behinderten, sollten sie schnell losfahren müssen. Er betätigte den Verschlussmechanismus für den Kofferraum, schaltete anschließend den Motor aus. Keith sprang aus dem Wagen, zerrte die Schutzwesten hervor. In kürzester Zeit waren er und Sean vollständig bekleidet, die Köpfe geschützt mit Helmen. Sie testeten den Sprechfunk und rannten los. Alice hatte ihnen den Hinweis gegeben, dass sie in ihrem Laden war und nicht in ihrem Zuhause. Keith wusste es besser, als sich auszumalen, ob sie noch rechtzeitig eintreffen würden.
    Nie im Leben wäre er darauf gekommen, dass das Dreckschwein Alice als Ziel auswählen könnte. Für Vorwürfe war jetzt keine Zeit.
    Das Einsatzkommando war bereits dabei, den hell erleuchteten Blumenshop zu stürmen. Lou und Bob winkten sie zu sich heran.
    „Gesichert!“, ertönte eine Stimme von drinnen. Und dann: „Verfluchte Scheiße. Wir brauchen den Arzt! Sofort!“
    Nein! Keith rannte durch die Tür, schubste einen Mann zur Seite, und sein Gehirn weigerte sich im ersten Moment zu begreifen, was er sah. Auf dem Tresen lag Mrs Pimbridge. Er fasste nach ihrer Hand. Sie war kalt. Das Schwein hatte sie mehrere Male ins Gesicht geschlagen.
    „Nein!“ Seans Stimme überschlug sich beinahe.
    Mrs Pimbridge drückte ganz leicht Keiths Finger.
    „Wo bleibt der verdammte Doc? Sie lebt.“
    Sean lief um die Theke herum und streichelte ihre Stirn. „Sie dürfen nicht sterben. Bitte, Helen.“
    Endlich kamen der Arzt und zwei Rettungskräfte. Der Doc warf nur einen Blick auf sie und wusste es besser, als Sean und Keith fortzuschicken.
    Gregory trat an sie heran. „Von Alice gibt es keine Spur, aber er hat sich an ihr ausgelassen. Hinten ist eine Menge Blut, und wir haben einen zerbrochenen Rohrstock gefunden.“
    „Sie wird es schaffen“, sagte der Arzt.
    Die Erleichterung währte nur einen Sekundenbruchteil, ehe sich das Blut in Keiths Adern in scharfkantigen Granit verwandelte.
    Sean taumelte einen Schritt zurück. „Fuck! Das Schwein hat uns von zu Hause fortgelockt.“
    Keiths Hand zitterte deutlich, als er zuerst Hazels Nummer wählte, danach die von Alexis’, anschließend die vom Sadasia . Nichts.
    Ein Blick auf Gregory reichte, sodass Keith seine ganze Erfahrung aufbringen musste, um sich nicht die Seele aus dem Leib zu kotzen. Gregorys Mann meldete sich auch nicht.
     
    „Setz dich.“ Hazel presste Alexis halb mit Gewalt auf die Bank in der Küche. Sie legte ein feuchtes kühles Tuch auf ihren Nacken. Alexis schämte sich, weil Hazel sich im Gegensatz zu ihr tapfer hielt.
    „Atme ruhig ein und aus, und trink das.“ Hazel reichte ihr ein Glas Cola und goss sich danach selbst eins ein. „Keith und Sean sind Experten, was Geiselnahmen angeht. Sie werden gesund und wohlbehalten zu uns zurückkommen. Viola hat mir gerade eine Nachricht geschickt, sie sind auf dem Weg zu uns.“
    Alexis atmete erleichtert aus. „Die Sullivans wissen Bescheid?“
    „Ja, sie alle. Sogar Giotto.“ Ihr aufmunterndes Lächeln wirkte wie eine Grimasse.
    „Aber wir sollen doch niemandem die Tür aufmachen.“
    „Sie haben sowohl eine Fernbedienung für das Tor als auch Schlüssel. Durch die Tür kommen nur unsere Freunde.“
    „Wenn ihr euch da mal nicht irrt!“ Die Stimme von Trevor prasselte schmerzhaft auf sie wie ein wahr gewordener Albtraum.
    Alexis gefror auf der Bank, während sie zur Terrassentür sah. Hazel machte ein Geräusch neben ihr, das so entsetzt war, dass Alexis nach ihr fasste. Das musste Alice sein! Die
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