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Feuer und Eis

Feuer und Eis

Titel: Feuer und Eis
Autoren: Carol Marinelli
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diesem endlosen Schmerz. Davor, sich in ihn zu verlieben, nur um ihn wieder zu verlieren. Davor, Vertrauen zu fassen, obwohl sie genau wusste, dass er eines Tages wieder gehen würde. Gut, mit seiner Recherche hatte er die Dinge beschleunigt. Das Ende hatte von Anfang an festgestanden.
    Es war ein langer kalter Winter. Aber weil sie eine Kämpfernatur besaß, stand Karin ihn durch und ordnete währenddessen ihr Leben von Grund auf neu.
    Das Haus war an ein sympathisches junges Paar mit einem ganzen Stall voll Kinder verkauft worden.
    Und obwohl es wehgetan hatte, die Papiere zu unterschreiben, hatte sie sich den Schmerz schlimmer vorgestellt. Ihr blieb wenig Zeit zum Nachdenken. Es gab so viel zu tun. Im Moment beschäftigte sie sich mit der Frage, welche Gegenstände verkauft und welche sie, Matthew oder Emily behalten wollten.
    Es war nicht so, dass sie glücklich war, aber dass sie endlich keine Angst mehr empfand, fühlte sich gut an. Selbst Matthew schien sein Leben ein bisschen auf die Reihe zu bekommen – immerhin ging er mittlerweile einer Arbeit nach und schickte einige Schecks, um Rechnungen zu bezahlen. Schließlich klingelte der von ihr bestellte Gutachter an der Tür, der die noch verbliebenen Wertgegenstände im Haus schätzen sollte.
    Während sie Elliot, wie der Gutachter sich vorgestellt hatte, durch die Räume führte, stiegen unzählige Erinnerungen in ihr hoch. Ja, das Haus beherbergte viele gute Erinnerungen, aber eben auch viele schlechte.
    „Die Rugbyandenken möchte ich nicht verkaufen“, erklärte sie. Elliots Augen leuchteten auf, als sie die Bibliothek betraten. Karin versuchte, möglichst geschäftsmäßig zu klingen und die Distanz zu wahren, doch das fiel ihr zunehmend schwerer, je mehr persönliche Dinge der Gutachter in die Hand nahm, kritisch musterte und sich anschließend eine Notiz machte.
    „Sehr schade. Dafür gibt es nämlich einen Markt.“ Seine Augen weiteten sich, als sein Blick auf die Rose fiel, die neben Fotos und den übrigen Trophäen ihres Großvaters in den Regalen stand. „Ein ähnliches Stück ist erst vor ein paar Monaten für ein kleines Vermögen auf einer Auktion versteigert worden.“
    „Nun, wie gesagt, sie steht nicht zum Verkauf“, erwiderte Karin und schaffte es sogar zu lächeln. Was würde er wohl sagen, wenn er wüsste, dass genau jene Rose vor ihm lag – und was es sie gekostet hatte, sie zurückzubekommen?
    „Bald wird sie ohnehin wieder auf dem Markt sein. Ich halte die Augen offen und gebe Ihnen Bescheid, welchen Preis sie erzielt hat. Kurz vor Beginn des Six Nations Turnier ist eine gute Zeit, um Dinge dieser Art zu verkaufen.“
    „Danke, aber ich werde meine Meinung nicht ändern“, entgegnete sie, war aber gegen ihren Willen fasziniert. „Woher wissen Sie, dass die Rose weiterverkauft wird?“
    „Weil er immer so verfährt.“ Elliot hielt gerade einen Lederball in der Hand. Offensichtlich hatte er sich in die Sammlung verliebt und war bereit, ein wenig zu plaudern, wenn er dafür noch ein bisschen bei den glanzvollen Gegenständen verweilen durfte. „Wissen Sie, der Käufer ist ein reicher Mann, der mehr Geld besitzt, als er jemals ausgeben kann. Oft ersteigert er Devotionalien aller Art, stellt sie eine Weile aus und verkauft sie dann weiter.“
    „Sobald er sich mit ihnen langweilt“, ergänzte sie und schaffte es gerade noch, ihre Stimme nicht schneidend klingen zu lassen. Seit jenem grauenhaften Tag hatte Xante sie unzählige Male angerufen, Blumen geschickt und einmal sogar an der Tür geläutet. Sie hatte nicht aufgemacht, weil sie immer noch wütend auf ihn war. Mehr jedoch fürchtete sie sich davor, sie könne schwach werden und ihm wieder ihr Vertrauen schenken. Aber Xante gefiel nur die Jagd, sobald er sein Ziel erreicht hatte, dauerte es nicht lange, bis der Reiz des Neuen verflog, und er weiterzog.
    Ein zweites Mal würde ihr Herz das nicht überleben.
    Mit Erleichterung hatte sie festgestellt, dass er irgendwann aufgegeben hatte.
    „Er mag es, immer neue Stücke auszustellen. Die Vitrinen mit Devotionalien sind so etwas wie die Visitenkarte seiner Hotels. Allerdings sorgt er immer dafür, dass seine Sachen ein gutes Zuhause finden …“ Also sprachen sie wirklich über Xante! „Zum Beispiel stiftet er sie wohltätigen Organisationen, die sie dann weiterversteigern dürfen. Er ist ein wirklich guter Mensch.“
    „Wohlfahrtsorganisationen?“
    „Ups!“ Elliot legte den Ball zurück und verzog entschuldigend das
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