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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich!
Autoren: Alison Kent
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ganzen Sache nur um dieses blöde Spiel ging und sonst gar nichts.
    Macy fröstelte. Sie hatte das Gefühl, ihr Herz würde von spitzen Eiszapfen durchbohrt. Passiert ist passiert, tröstete sie sich. Vermutlich war es von Anfang an eine hirnverbrannte Idee gewesen, sich auf einen Wettstreit mit Leo Redding einzulassen.
Denk jetzt nicht mehr an ihn, es hat keinen Zweck. Du wirst dir höchstens eine eiskalte Nasenspitze einhandeln. Die Lage ist ernst genug. Sie schreit geradezu nach einer Schlemmerorgie.
    Kurz entschlossen packte sie beide Packungen Eis und zwei Löffel und marschierte ins Wohnzimmer, wo Lauren in eine dicke Wolldecke gehüllt auf dem Sofa saß. “Da”, sagte sie zu Lauren, “such dir eins aus.”
    Seufzend streckte Lauren die Hand nach einem der Becher aus. “Spielt doch keine Rolle.”
    “Hast auch wieder recht! Dann isst jeder die Hälfte!” Macy reichte den Himbeerbecher weiter und kuschelte sich mit dem Becher Schokoladeneis neben Lauren unter die Decke.
    Lauren entfernte gierig den Deckel. Das beste Mittel gegen Liebeskummer war, das wusste sie aus Erfahrung, ihn in Kalorien zu ersticken. Doch das Eis war noch hart gefroren, und es gelang ihr nicht einmal, die Oberfläche mit dem Löffel anzukratzen. “Auch das noch!”, schimpfte sie und hämmerte frustriert auf die steinharte Masse ein.
    “Nimm meins”, meinte Macy. “Ich stecke das andere in die Mikrowelle.”
    “Lass mal!” Doch beim nächsten Versuch verbog sich Laurens Löffel um neunzig Grad. Jetzt erwies es sich immerhin von Vorteil, dass das Eis noch gefroren war, denn so war es kein Problem, den Löffel wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen.
    “Ist es nicht eine Affenschande, dass zwei attraktive, intelligente junge Frauen wie wir einsam im Wohnzimmer sitzen und sich mit Süßigkeiten trösten müssen?”, fragte Lauren plötzlich.
    “Ich brauche keinen Trost”, widersprach Macy mit vollem Mund. Sie hatte aus Laurens Missgeschick gelernt und schabte das angeschmolzene Eis vom Rand weg. “Aber ich hätte größte Lust, Leo und Anton auf einer einsamen Insel ganz weit weg auszusetzen. Da könnten sie mal zusehen, wie weit sie kommen mit ihrer geballten … Männlichkeit.”
    “Ziemlich weit, fürchte ich. Anton ist ein hervorragender Schwimmer. Er könnte sich mit Sicherheit retten. Es gibt eigentlich nichts, was er nicht kann. Manchmal komme ich mir ganz schön tollpatschig neben ihm vor.”
    Macy horchte auf. Lauren hatte es also endlich auch bemerkt. Dann hatte die Schnitzeljagd vielleicht doch ihren Zweck erfüllt. Aber seltsam, sie empfand keine Befriedigung deswegen. Im Gegenteil, ihr Gewissen regte sich heftiger denn je. Woher nahm sie eigentlich das Recht, sich in die Liebesgeschichten anderer Menschen einzumischen? Sie war ja nicht einmal in der Lage, eine eigene Beziehung aufzubauen, geschweige denn aufrechtzuerhalten.
    Trotzdem konnte sie sich eine Bemerkung nicht verkneifen. “Warum vergleichst du dich dauernd mit ihm? Deine Talente liegen auf völlig anderen Gebieten. Du musst nicht das können, was er kann.” Sie hob mahnend den Zeigefinger und vergaß dabei ganz, dass sie einen Löffel voll Eis in der Hand hielt.
    “Wenn du meine Decke volltropfst, gibt’s eins auf die Finger”, warnte Lauren.
    “Die Hausordnung verbietet jede Art der körperlichen Züchtigung.”
    “Ich halte mich nicht an Regeln, das weißt du ebenso gut wie ich. Andernfalls wäre ich niemals auf die Idee gekommen, bei Anton einzuziehen, ohne ihn wirklich zu kennen.” Sie seufzte. “Diese unselige Schnitzeljagd, damit hat alles angefangen. Du bist schuld an meinem Elend.”
    “Das stimmt. Nur leider konnte ich die Konsequenzen nicht vorhersehen.” Macy wusste beim besten Willen nicht, wie sie die Schnitzeljagd zu Ende bringen sollte. Ein Ergebnis musste sie haben, daran führte kein Weg vorbei, auch wenn ihr davor graute, alles noch einmal aufzuwärmen.
    “Was hast du denn alles über Leo herausgefunden?”, fragte Lauren.
    Er tut Dinge, die ich ihm niemals zugetraut hätte, dachte Macy, laut aber sagte sie: “Sein erstes Haustier war ein irischer Setter namens Bandit. Auf der Brust hat er eine Narbe von einem Unfall beim Skateboardfahren. Wenn er sich auf eine Sache einlässt, will er damit auch Erfolg haben. Er ist nicht der Typ, der etwas nur zum Vergnügen macht.”
    “Das alles stand auf deiner Liste?”
    “Abgesehen vom letzten Punkt, ja.”
    “Und? Hatte er Erfolg?”
    “Was meinst du?”
    “Hat
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