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Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)
Autoren: Katelyn Faith
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abzulenken.
    »Waaas?«
    Meine Strategie ist aufgegangen. Cat wirft das Buch auf den Tisch und lässt sich mit einem lauten Plumps auf einen Stuhl fallen. »Sag, dass das nicht wahr ist?«
    »Meine Mum ist krank und ich muss sofort zurück nach Aberdeen, um sie zu unterstützen.«
    »Wie sollen wir zwei alleine diese Wohnung bezahlen?«
    Und den Kühlschrankinhalt , denke ich, weil das meiste davon von Kilian kommt. Da er ganz gut verdient im Krankenhaus, hat er immer für einen vollen Kühlschrank gesorgt und nie was gesagt, wenn wir uns an seinen Sachen bedient haben. Ich tätschele meinen Bauch und teile ihm stumm mit, dass er das Omelette möglichst langsam verdauen soll, weil es demnächst ganz schön eng wird hier.
    »Das regeln wir dann«, sage ich und versuche, Cat zu mehr Taktgefühl zu bewegen. Schließlich geht es um Kilian und seine Mutter, da sind unsere Problemchen zweitrangig.
    »Wir werden schon jemanden finden. Es tut mir wirklich leid für euch. Und wenn du Hilfe brauchst, sind wir natürlich für dich da! Okay? Sei nicht wieder zu feige, uns zu fragen!«
    Cat streicht dem blassen Mann neben sich über die Wange und er lächelt tatsächlich.
    »Was den Mann hier angeht ...« Sie tippt mit dem Finger auf das Buch, das wie ein Mahnmal zwischen uns und den Tellern liegt, und grinst. »Ich hatte recht! Das ist nicht alles Fiktion, der Typ ist echt schlimm. «
    »Du kennst Adrian Moore?« Kilian nimmt das Buch und schlägt es auf. Er runzelt die Stirn, als er die Signatur liest, sagt aber nichts dazu.
    »Hast du das etwa auch gelesen?«, frage ich mit hochgezogenen Brauen und mustere ihn scharf. Bitte, sag, dass du es scheiße findest. Du studierst Medizin und bist einer der intelligentesten Männer, die ich kenne. Zerstör dieses Bild nicht!
    »Sicher. Das hat doch jeder gelesen.« Kilian lacht und entblößt dabei seine makellosen Zähne. Er könnte glatt als Zahnpastamodel durchgehen, und dab ei sind die nicht mal gebleicht. Ich kenne niemanden sonst, der sich nach jedem Essen die Zähne putzt und Zahnseide benutzt. Nicht mal ich mache das, obwohl meine Mutter jeden Abend meinen Mund aufgerissen und meine Zähne begutachtet hat, um anschließend kräftig nachzuputzen. Die Erinnerung an diesen demütigenden Eingriff schaudert mich noch heute. Hastig versuche ich, die aufsteigenden Bilder der Vergangenheit zu verscheuchen, wobei mir Kilians nächster Satz hilft.
    »Achtzig Millionen verkaufte Exemplare weltweit.«
    Ich schnappe nach Luft. Ich wusste, dass es ein Bestseller war, doch diese Zahl lässt mich schwindeln. Gott, der Typ muss tatsächlich reich sein, wenn er so viele Bücher verkauft hat.
    »Und ich hatte recht.« Cat klingt langsam wie eine kaputte Schallplatte.
    »Womit?«, frage ich genervt und hoffe, dass sie damit nicht meine seltsame Reaktion auf das Machwerk meint. Obwohl ich sicher bin, dass sie nichts davon ahnen kann, habe ich ein schlechtes Gewissen deswegen.
    »Er ist eine bekannte Größe in der Londoner Szene, hat Jonathan gesagt.« Wie immer stößt sie den Namen ihres derzeitigen Lovers mit einem atemlosen Seufzer aus. Wenn sie ihn überhaupt ausspricht. »Er kennt die wichtigsten Leute, sogar Lord Nelson.«
    »Ja genau.« Ich rolle mit den Augen und fasse mir an die Stirn. Wie dämlich kann man sein? »Lord Nelson, entschuldige mal, ist seit 1805 tot!«
    »Den meine ich nicht, du Schlaumeier! Der Lord ist der Dom in London. Ihm gehören einige Clubs und er ist der bösartigste, genialste und erotischste Dom, den die Welt je gesehen hat.«
    Warum sie bei diesen Worten strahlt wie ein Kind an Weihnachten, ist mir ein Rätsel, denn mein Kopfkino zaubert gerade Bilder von einem hinkenden, alten Typen in lächerlicher Piratenuniform herbei, der mit seinem Gehstock auf unschuldige Frauen in viktorianischen Klamotten einprügelt. »Ich kann es nicht fassen, dass er ihn kennt.«
    »Wer, Jonathan?«, frage ich verwirrt.
    »Quatsch. Adrian Moore! Jonathan hat von Lord Nelson gehört, aber natürlich hat er ihn nie persönlich gesehen. Er ist schwieriger zu fassen als der Papst.«
    Und wahrscheinlich ähnlich gestört. Ich meine, nichts gegen den Papst, allerdings haben beide Männer irgendwie eine ungesunde Sexualität, oder nicht?
    Kilian seufzt und räumt die Teller ab. An seinen hochgezogenen Mundwinkeln erkenne ich, wie sehr er diese Ablenkung von seinen Sorgen gerade genießt. Ach, er wird mir fehlen, und wir ihm hoffentlich auch.
    »Davon hast du nichts, weil du Adrian nicht
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