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Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)
Autoren: Katelyn Faith
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halben Kanister geleert habe, und stelle die Milch in die Kälte zurück. Er seufzt vernehmlich.
    » Du weißt, dass ich morgen früh mein Müsli ohne Milch essen muss, ja?«, fragt er und ich grinse ertappt.
    » Sorry, ich hatte so einen Durst ... ich hol dir neue.«
    »Es gibt Käseomelette mit Schinken.«
    »Omelette? Um neun Uhr abends? Ernsthaft?« Gehört das nicht eher zu einem guten Frühstück?
    » Ich bin gerade erst von der Spätschicht nach Hause gekommen. Da ist mein Biorhythmus immer aus dem Takt und mir ist tatsächlich nach Eiern.«
    Dafür habe ich natürli ch Verständnis. Er hat von uns Dreien den härtesten Job, weil er neben dem Medizinstudium als Krankenpfleger arbeitet .
    »Wenn du eins übrig hast, gerne.« Ich decke den Tisch für uns zwei, weil von Cat weit und breit nichts zu sehen ist. Vermutlich ist sie bei ihrem Jonathan und lässt sich mal wieder den Hintern versohlen. Oder sonst was.
    »Du siehst müde aus. «
    »Hmm«, brummt Kilian und platziert zwei perfekte, duftende Omelettes auf den Tellern. Gott, man muss ihn dafür einfach lieben, er ist hier mit Abstand der beste Koch.
    Wir essen schweigend und ich betrachte ihn dabei sorgenvoll. Wäre ich seine Mutter, würde ich ihn in den sofortigen Urlaub schicken. Er ist furchtbar blass und wird offenbar immer dünner. Können Männer magersüchtig werden? Ich habe noch nie davon gehört, aber wer weiß, ob die Emanzipation nicht auch längst in dieser Hinsicht zugeschlagen hat?
    Er isst nur wenige Happen, dann schiebt er den Teller von sich und sieht mich an. Ich schaue verwundert zurück, den Mund noch voll Ei und Schinken.
    »Waf if?«, frage ich, als ich den traurigen Ausdruck in seinen Augen bemerke.
    »Ich gebe das Studium auf.«
    »Waaaf?« Ich schlucke hastig die Reste und huste mit tränenden Augen. »Wieso das denn? Du bist fast fertig, wie lange brauchst du noch? Ein Jahr, zwei Jahre? Du kannst doch nicht so kurz davor aufhören!«
    Er hebt die Schultern und stützt das Kinn auf eine Hand.»Meiner Mum geht‘s nicht gut und sie braucht mich. Jetzt, wo Dad tot und sie krank geworden ist, geht es nicht mehr ohne mich. Ich hab schon alles organisiert, ich kann sofort als Pfleger im Krankenhaus in Aberdeen anfangen. Dad war nicht besonders gut abgesichert, und die schmale Rente reicht kaum zum Leben.«
    »Oh Gott, Kilian.« Ich schlucke hart und strecke automatisch die Hand aus, um seine zu streicheln. »Das tut mir so unendlich leid! Vielleicht kannst du es später nachholen, wenn es deiner Mum besser geht? Du bist noch jung, du könntest ...«
    Er schüttelt den Kopf und entzieht mir die Hand. Müde reibt er sich über das Gesicht. »Ich denke nicht. Sie hat Bauchspeicheldrüsenkrebs, keiner weiß, ob sie durchkommt. Sie braucht mich jetzt einfach und ich werde nächste Woche schon ausziehen. Ich wollte es dir zuerst sagen, weil Cat garantiert ausflippt.«
    »Nein, wird sie nicht«, sage ich überzeugt. »Wir werden einen anderen Mieter für dich finden, und bis dahin ... frage ich den alten Donnell, ob wir die Miete aufschieben können. Einen Monat oder so. Das geht bestimmt. Cat war mal wieder ausgiebig shoppen und ist ziemlich pleite, aber wir schaffen das schon.«
    Catherine Bernstein, ich werde dir die neuen Stiefel mitsamt dem neuen Lackkleid über den Arsch ziehen, wenn du sie nicht zurückbringst und in Geld umtauschst, um deine Miete zahlen zu können. Na warte.
    »Mach dir um uns keine Gedanken, Kilian. Wichtig ist, dass deine Mum bald gesund wird.«
    Er nickt dankbar. »Ich wusste, dass du Verständnis für mich haben würdest. Trotz allem, was mit deiner Mutter war.«
    Oh Gott. Außer Cat ist Kilian der einzige Mensch, der von meiner Mutter weiß. Und damit einer von zwei Menschen auf der Welt, die verstehen, warum ich so bin wie ich bin. Ein zynischer Besserwisser, gefangen im Körper einer zu kleinen dünnen Frau. Die Folge jahrelanger Mangelernährung und Unterdrückung.
    Wie aus weiter Ferne höre ich die Wohnungstür zuklappen, dann ertönen Cats Trippelschritte auf dem Linoleum im Flur.
    »Ich wusste es!«, ruft sie triumphierend und schwenkt das Buch über dem Kopf, als sie grinsend die Küche betritt. Ich spüre, dass ich gerade rot werde und mich ertappt fühle. Als ob sie wissen könnte, was mir vorhin beim Lesen dieses Machwerks durch den Kopf gegangen ist – Unsinn.
    »Kilian zieht aus«, nutze ich die Nachricht des Tages, um von dem Schundroman und meiner möglichen Reaktion
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