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feiert Weihnachten

feiert Weihnachten

Titel: feiert Weihnachten
Autoren: Usch Luhn
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Nele und wuselte neugierig zwischen den Tannen umher. »Welcher ist denn der Allerschönste? Den kannst du schon mal für Burg Kuckuckstein reservieren.«

    Lukas ließ sich mit seiner Antwort jede Menge Zeit. Schließlich sagte er: »Keine Ahnung. Ich finde die alle doof. Für mich könnte es morgen schon Ostern werden. Der Weihnachtsklimbim macht nur schrecklich viel Arbeit. Nicht mal sonntags habe ich frei. Ich glaube, ich gehe in Winterschlaf und wache erst im Frühjahr wieder auf.«
    Nele sah Lukas aus großen Augen an. »Aber heute ist der erste Advent und es schneit und ich wollte mit dir die Burgzinnen schmücken. Ich habe total schöne Weihnachtsketten und Strohsterne. Alle selber gebastelt.«
    Lukas schüttelte trotzig den Kopf. »Nee. Da musst du dir jemand anderen suchen.« Grimmig sprang er auf die Ladefläche und schnappte sich den nächsten Baum.
    »Dann sag ich wenigstens deiner Mutter hallo«, startete Nele einen letzten Versuch.
    »Lass es lieber bleiben«, riet Lukas ihr. »Mama sind die Zimtsterne bis auf den letzten Krümel verbrannt, und nun ist sie stinksauer, weil sie noch mal von vorne loslegen muss.«
    Nele stieß einen tiefen Seufzer aus. So hatte sie sich ihren Ausflug auf den Bauernhof nicht vorgestellt. Warum nur waren heute alle so unter Dampf?
    Außer ihr schien sich niemand so richtig über den Schnee und den ersten Advent zu freuen. Dabei lag mittlerweile schon so viel Schnee, dass man eine echte Schneeballschlacht anpeilen konnte.
    »Tanne ist bestimmt nicht so ein Spielverderber!«, rief sie. Der Spielverderber war für Lukas bestimmt gewesen. Aber der beachtete Nele schon gar nicht mehr, so anstrengend war das Abladen der Weihnachtsbäume.
    Ohne Tschüss zu sagen, ging Nele weg. Wenigstens auf Tanne konnte man sich verlassen. Da war sie sicher.
    Neles beste Freundin hatte nicht nur einen weihnachtlichen Vornamen, sondern sie freute sich seit Monaten auf das Weihnachtsfest. Das wusste Nele deshalb so genau, weil Tanne schon seit den Sommerferien über ihren Wunschzettel nachgrübelte und alle damit nervte.
    Tanne hieß übrigens gar nicht wirklich Tanne, sondern Tanja. Aber bei ihrem echten Namen nannte sie nicht einmal Direktor Zucker. Nur einmal hatte ihre Klassenlehrerin Frau Kussmund Tanja zu ihr gesagt. Auf der Klassenfahrt, weil sie richtig sauer auf Tanne gewesen war.
    Schon von Weitem hörte Nele Otto laut bellen. Tannes Hund Otto war ein echtes Talent. Er konnte bis 25 zählen und zusammen mit Plemplem Alle meine Entlein singen. Tanne hatte sich fest vorgenommen, mal im Fernsehen mit ihm aufzutreten. Deshalb trainierte sie mit ihrem schlauen Hund täglich. Otto und Sammy waren dicke Freunde, aber Sammy war im Gegensatz zu Otto stinkfaul, wenn es ums Lernen ging. Dafür war Sammy ein Schmusehund und das fand Nele völlig okay. Nicht jeder konnte ein Superhirn sein, und dass Sammy nicht gut rechnen konnte, hatte er wahrscheinlich von Nele geerbt.
    »Otto, komm bei Fuß! Otto! Wenn du nicht sofort zurückkommst, gibt es bis Ostern keinen Hundeknochen mehr.« Das war Tannes Stimme. Sie hörte sich sauer an.
    Ojemineh. Nele raufte sich ihre Locken. Anscheinend hatte es heute nicht nur Schneeflocken, sondern auch jede Menge dicke Luft geschneit. Im selben Augenblick raste Otto auch schon an Nele vorbei und sprang kopfüber in ein Gebüsch.
    »Tanne! Was ist denn passiert?« Nele schnappte den Arm ihrer Freundin und hielt sie fest.
    »Ach, hallo, Nele. Ich hab leider gar keine Zeit. Ich muss erst Otto kriegen.«
    Sie versuchte, sich aus Neles Griff loszureißen, aber Nele hielt ihre Freundin eisern fest.
    »Erst erzählst du mir, was los ist. Hast du geheult?« Nele sah ihre Freundin besorgt an.
    »Dieser gemeine Hund«, schluchzte Tanne los und fiel Nele weinend um den Hals.
    »Was hat er denn angestellt?« Neles Herz begann wie verrückt zu schlagen. Bestimmt war etwas ganz Schlimmes passiert. Tanne weinte nämlich nie.
    »D-d-d-er Z-e-e-e-e-tt-e-e-e-e-l!«, heulte Tanne los wie eine Feuerwehrsirene. »Vorhin war er end-lich fer-tig«, fuhr Tanne stockend fort. »G-g-ganz schön gemalt, je-e-e-des Geschenk und in Schö-ö-ö-n-schrift mit Fü-ü-üller …«

    Nele hatte Mühe, sich zusammenzureimen, was Tanne da eigentlich stammelte. Aber so langsam ahnte sie, was passierte sein konnte.
    »Und als ich fee-e-e-r-t-t-ig war, hat O-o-o-o-tto ihn einfach ge-ge-ge-fress-e-e-e-n …« Und dann heulte sie erst mal eine weitere Runde.
    Ein Zettel mit Schönschrift geschrieben und mit
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